Erster Platz für "Görlitz-Information"

Görlitz. "AG Stadtschönheiten“ heißt die seit 2003 bestehende Marketing-Kooperation von Annaberg-Buchholz, Pirna, Meißen, Bautzen, Freiberg, Görlitz, Grimma, Kamenz, Plauen, Radebeul Torgau, Zittau und Zwickau, die unter dem Dach der Tourismus-Marketing-Gesellschaft Sachsen (TMGS) besteht. Die Städte haben im Oktober 2012 ihre Servicequalität von Externen überprüfen lassen - mit sehr gutem Ergebnis für Görlitz.

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"Das Kriterium der Wahrheit ist die Praxis", meinte wie Fritz R. Stänker auch schon Karl Marx

Besonders getestet wurde die Webauftritte (im Sinne einer Vorab-Recherche zur Reiseplanung), eine E-Mail-Anfrage zur Reiseorganisation sowie die Anreise und bei einem vor-Ort-Besuch die Betreuung im Ladengeschäft. Dabei kam die Europastadt Görlitz/Zgorzelec GmbH mit der "Görlitz-Information“ auf den ersten Platz in Bezug aug die Servicequalität der "Tourist-Informationen“.

Gepunktet haben die Görlitzer vor allem mit ihrem Internetauftritt und mit den Informationsmaterialen, die zum Download und zur postalischen Zusendung bereitstehen. Das im Tourismus-Internet-Portal implementierte Hotelbuchungssystem wurde ebenso gelobt wie die Komplettorganisation von Aufenthaltsprogrammen sowie die vielen eigenen Görlitz-Souvenirs. Mit einer Durchschnittsnote von 1,5 konnte der erste Platz in der Auswertung nach Serviceketten (1. Internet-Check; 2. E-Mail Check; 3. Außenwahrnehmung der Tourist-Information; 4. Service am Kundenschalter und 5. Einrichtung der Tourist-Information) gesichert werden. Auch in der Auswertung der Rubriken: 1. Produkt-/Angebotsqualität; 2. Beratungsqualität; 3. Werbung; 4. Atmosphäre/Ambiente; 5. Schnelligkeit; 6. Freundlichkeit des Personals; 7. Zusammenarbeit/Kooperation sowie 8. Zielgruppenorientierung hatte Görlitz mit einer Benotung von 1,4 die Nase vorn und siegte bei 13 getesteten Städten knapp vor Radebeul.

Für Europastadt-Geschäftsführer Lutz Thielemann ist das Wasser auf die Mühlen: "Stetig sind wir bemüht, die Gästebedürfnisse zu kennen, unsere Arbeit darauf auszurichten und die Erwartungen zu erfüllen. Eine Vielfalt an Leistungen wie Stadtführungen, Tagesfahrten, Individual- und Gruppenreisen, Zimmervermittlungen, Prospektzusendungen, Souvenirverkauf etc. wird den Touristen bei der Vorbereitung ihres Görlitz-Aufenthaltes und beim Besuch der Tourist-Information vor Ort offeriert. Neben einem vorausgesetzten freundlichen und höflichen Auftreten unserer Mitarbeiter legen wir Wert auf umfassende Orts- und Regionalkenntnisse, eine intensive Beratungsleistung und den ein oder anderen Insider-Tipp für unsere Gäste.“

Bereits seit 2008 wurde die Görlitz-Information mit dem Siegel der Service-Qualität Deutschland zertifiziert und mit der i-Marke gekennzeichnet, dem Siegel der offiziellen Tourist-Information einer Stadt, das ebenfalls nur durch eine umfassende Zertifizierung errungen werden kann. "Ein unabhängiges Überprüfen der Prozesse im Unternehmen ist sinnvoll, da wir so immer nah am Kunden sowie an dessen Erwartungen an uns als Dienstleister sind“, so Thielemann.

Ausruhen wollen sich die Europastädter jedoch nicht: Der nächste Test steht mit der Folge-Zertifizierung zur i-Marke duch den Deutschen Tourismusverband im Frühsommer 2013 schon vor der Tür. Das Thema der Servicequalität auch unter den touristischen Leistungsanbietern (Hotels, Restaurants, Stadtführer etc.) in Görlitz publik zu machen, wird perspektivisch eine der Hauptaufgaben des Görlitzer Tourismusvereins sein, denn auch dadurch wird man sich zukünftig als tourismusstarke und kundenorientierte Stadt von anderen Städten absetzen können.


Kommentar:

Wenn sich die Weihrauchwolken über der Europastadt Görlitz/Zgorzelec GmbH verzogen haben und die Mitarbeiter aus dem andächtigen Innehalten zurück im Leben sind, wird klar: Der wichtigste Satz des oben stehenden Beitrags ist der letzte.

Was nützt es, wenn ein scheinprivater städtischer Dienstleister vorprescht, das konkrete Erleben der Gäste jedoch - gelinde gesagt - ernüchternd ist. In Görlitz lässt sich der Eindruck, dass so mancher Anbieter nur deshalb wirtschaftlich bestehen kann, weil viele Görlitz-Touristen nur "einmal und nie wieder" nach Görlitz kommen, einfach nicht vom Tisch wischen.

In der Tat: Für die Oberlausitz finden sich immer wieder Beispiele, wie schwerfällig-satt-zufrieden einzelne Tourismus-Anbieter agieren. Worte, die Kaufleuten früher selbstverständlich (aus dem Selbstverständnis heraus) über die Lippen kamen, scheinen heute der polnischen Sprache vorbehalten: "Danke für Ihre Anfrage!", "Schön, dass Sie hier sind!", "Was können wir noch für Sie tun?", "Bitte beehren Sie uns bald wieder!"

Für einen Dienstleister, der solchen Unternehmen die Kunden zutreibt, muss das die Hölle sein,

vermutet Ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: red | Foto: BeierMedia.de
  • Erstellt am 28.12.2012 - 00:58Uhr | Zuletzt geändert am 28.12.2012 - 01:46Uhr
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