Sächsisch-tschechische EU-Projekte bestätigt

Dresden. Der binationale Begleitausschuss für Deutschland und Tschechien des Ziel 3/Cíl 3-Programms hat am 6. September 2011 in Dresden vier grenzübergreifende Vorhaben in den Bereichen Wirtschaft, Umwelt, Bildung und Tourismus bestätigt. Rund 3,3 Millionen Euro EU-Mitteln erlauben es damit, innerhalb des Ziel 3/Cíl 3-Programms insgesamt rund 3,9 Millionen Euro umzusetzen. Seit August 2008 können im aktuellen Programm Anträge gestellt werden, aus denen sich bislang 138 Projekte qualifiziert haben.

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Grenzraum soll gestärkt werden

Ein Projekt wird unter sächsischer und drei Projekte werden unter tschechischer Federführung realisiert. Die sächsisch-tschechischen Projekte müssen mindestens zwei der vier Kriterien, "gemeinsame Planung", "gemeinsame Durchführung", "gemeinsame Finanzierung" und "gemeinsames Personal", erfüllen, um eine Förderung aus dem Ziel 3/Cíl 3-Programm zu erhalten.

Das übergeordnete Ziel der Förderung besteht darin, für das sächsisch-tschechische Fördergebiet grenzübergreifende wirtschaftliche, soziale und ökologische Aktivitäten durch gemeinsame Strategien für eine nachhaltige territoriale Entwicklung zu gestalten und umzusetzen.

Im Programmschwerpunkt Entwicklung der Wirtschaft und des Tourismus wurde der Förderung von zwei Projekten zugestimmt.

Im Bereich Förderung von Kooperationsnetzwerken von Wirtschaft und Wissenschaft, Technologieentwicklung und Technologietransfer arbeiten die Jan-Evangelista-Purkyně-Universität in Aussig (Ústí nad Labem) und die Technische Universität Dresden im Projekt „Innovationspotenzial als Faktor zur Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit des sächsisch-böhmischen Grenzraums“ zusammen. Dabei solle es um die bessere Verknüpfung von Unternehmen mit Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in beiden Ländern gehen. Erreicht werden soll das durch neue langfristige Unterstützungsstrukturen, die den Transfer von Forschungsergebnissen in die Wirtschaft beschleunigen und die Innovationstätigkeit der Unternehmen durch gemeinsame Entwicklungsvorhaben mit Forschungseinrichtungen fördern. Hierzu wird eine Studie erstellt, die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für ein grenzübergreifendes Netzwerk darstellt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Erschließung neuer Wirtschaftsbranchen in der Grenzregion. Das Vorhaben wird von der Europäischen Union mit einem Zuschuss in Höhe von rund 422.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Im Programmschwerpunkt Verbesserung der Situation von Natur und Umwelt stimmte der Begleitausschuss der Förderung eines Projektes zu.

Im Bereich Gemeinsame Maßnahmen im Bereich Hochwasserschutz, Wasserwirtschaft, Wasserbau, Schutz von Gewässern kann das T.G.-Masaryk-Institut für Wasserwirtschaft in Prag (Praha) zusammen mit dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) in Dresden das Projekt „Gemeinsam genutzte Grundwasserressourcen im tschechisch-sächsischen Grenzgebiet (GRACE)“ durchführen. Beide Einrichtungen werden eine grenzüberschreitende Strategie zum Grundwasserschutz in den Gebieten Herrnskretschen (Hřensko), des Flusses Kirnitzsch (Křinice) und Petrowitz (Petrovice) sowie Lückendorf, Jonsdorf und Oybin erarbeiten. Sie wird neben einer gemeinsamen fachlichen Auswertung von Daten die Erarbeitung von Modellen der Grundwasserströmung und Wechselwirkungen mit Oberflächengewässer sowie Untersuchungen zur Grundwasserneubildung in Bezug auf den Klimawandel beinhalten. Parallel dazu werden fachspezifische Workshops veranstaltet und gemeinsame Publikationen vorbereitet. Die Projektergebnisse sollen als Entscheidungsgrundlage für die Ausweisung gemeinsamer Grundwasserkörper und Bewirtschaftungsstrategien nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie dienen. Die Europäische Union unterstützt das Vorhaben mit einem Zuschuss in Höhe von rund 842.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Antrags- und Bewilligungsstelle ist die Sächsische Aufbaubank - Förderbank (SAB). Ausführliche Informationen zum Antragsverfahren und zu Kontaktdetails erhalten alle Interessierten auf der Website von Ziel 3/Cíl 3 unter www.ziel3-cil3.eu. Anfragen zu Fördermöglichkeiten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sowie zu Beratungsterminen können an kontakt@ziel3-cil3.eu gerichtet werden.

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 08.09.2011 - 10:32Uhr | Zuletzt geändert am 08.09.2011 - 10:45Uhr
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