Tag des offenen Denkmals in Görlitz

Görlitz. "Romantik, Realismus, Revolution - das 19. Jahrhundert" ist das Motto für den bundesweiten Tag des offenen Denkmals am 11. September 2011. Ein für Görlitz außerordentlich passendes Motto, enstanden doch in der Stadt im Zuge der Stadterweiterung im 19. Jahrhundert viele Baudenkmale. Baumeister wie Oscar Voigt, August Kaempfer oder Julius Grosser errichteten Stadtvillen, Wohnhäuser und Industriebauten. Gestalterische Ideen und Entwürfe lieferten Architekten wie Gerhard Röhr. Neben prachtvollen Wohnarealen wurden auch Parks und weitläufige Stadtplätze angelegt. Die Bürgerschaft präsentierte mit dieser Baukultur ihren Reichtum und ihren Drang zu einem komfortablen städtischen Leben.

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Gründerzeit steht im Mittelpunkt

Der Augenmerk ist deshalb vor Ort dieses Jahr vornehmlich auf die Gründerzeit gerichtet. Zusätzlich zu den geöffneten Denkmälern werden spezielle Führungen durch Gründerzeitgebäude angeboten. Als ein Zeugnis dieser Zeit wird auch in diesem Jahr der Pferdebahnwagen wieder zum Einsatz kommen. Für 2 Euro pro Person können sich Interessierte mit der historischen Pferdestraßenbahn vom Postplatz bis zur Jägerkaserne und zurück kutschieren lassen.

Ebenso soll die 2010 entdeckte Wandmalerei im Haus Obermarkt 34 gezeigt werden. Da die Führungen jedoch nur mit begrenzter Personenzahl möglich sind, wird darum gebeten die Eintrittskarten ab 9.00 Uhr am Infostand der Denkmalschutzbehörde auf dem Untermarkt zu holen. Nur mit diesen Karten ist die Teilnahme an den Führungen möglich. Fünf Führungen mit einer beschränkten Teilnehmerzahl von je 20 Personen sind vorgesehen, da bei übermäßiger Belastung des Raumes die Malerei Schaden nehmen würde.
Ebenfalls werden verschiedene Denkmale in der Altstadt geöffnet sein. Unter anderem werden zwei Führungen in gründerzeitliche Hauseingänge angeboten, in der Augustastraße und auf dem Wilhelmsplatz. Und wer sich nach einer Denkmalsbesichtigung im „Fliegenden Biergarten“ stärken möchte, kann dies gleich auf dem Wilhelmsplatz tun.

Die Mitarbeiter der Denkmalschutzbehörde arbeiten zurzeit an einer Publikation über den herausragenden Görlitzer Architekten des 19. Jahrhunderts, Gerhard Röhr. Das Buch wird in einer Auflagenhöhe von 700 Exemplaren erscheinen und am „Tag des offenen Denkmals“ am Informationsstand erstmals zum Kauf angeboten.
Bereits ab Freitag, dem 9. September wird das kulturelle Rahmenprogramm „Patrimonium Gorlicense“ vielseitige und interessante Veranstaltungen bieten.
Führungen zu unterschiedlichen Themen der Görlitzer Stadtgeschichte, dem jüdischen Leben in der Stadt, Sagenführungen, Erkundungstouren durch die Görlitzer Unterwelten, zu der Geschichte und Entwicklung des Görlitzer Stadtparks lassen die interessierten Besucher an allen drei Veranstaltungstagen die Stadt Görlitz aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln entdecken.

Die Bürgerinitiative Verrätergasse lädt zu einem Straßenfest ein. Unter dem Titel „DVRT 1527 - Die Verrätergasse im Spiegel der Zeit“ lassen von Freitag bis Sonntagabend Künstler, Gaukler und Spielleute die Kultur einer längst vergangenen Zeit lebendig werden. Dabei legen sie Zeugnis vom Geist der Veränderung durch die Jahrhunderte ab und den oft wundersamen Dingen, die von dieser Gasse aus ihren Ausgang nahmen und immer noch nehmen.

Am Sonnabend ist ab 19 Uhr vor der Dreifaltigkeitskirche die 8. Biblische Erzählnacht zu erleben. Getreu dem Thema der 3. Sächsischen Landesaustellung „via regia – Bewegung und Begegnung“ werden biblische Erzählungen unter dem Titel „Geschichten der Bibel – Menschen sind auf dem Weg zu Gott und mit Gott“ zu hören sein.
Die weltberühmte Sonnenorgel lockt am Sonnabend und Sonntag in die Görlitzer Peterskirche. Am 10. September, um 18:30 Uhr interpretieren die Luzerner Sopranistin Yuka Matsuoka und Hans-Jürgen Freitag aus Ilmenau an der Orgel Werke von Paul Hindemith. Um 22 Uhr trifft dann der Orgelbauer der Sonnenorgel, Eugenio Casparini, auf Görlitz und seine Gäste. Beim Orgelpunkt um 12 Uhr können sich am Sonntag die Besucher über die Geschichte und die Klangvielfalt der Sonnenorgel informieren.

Eröffnung um 10 Uhr durch Oberbürgermeister Joachim Paulick und Peter Mitsching, Leiter der Denkmalschutzbehörde


Um 10 Uhr eröffnen Oberbürgermeister Joachim Paulick und Denkmal-Experte Peter Mitsching auf dem Wilhelmsplatz Görlitz den diesjährigen „Tag des offenen Denkmals“.

Der Handwerkermarkt und ein buntes Kulturprogramm auf dem Untermarkt werden am Sonntag präsentiert. Auf ihrem eigenen Handwerkermarkt präsentieren sie Kunstfertigkeiten, alte Handwerkstechniken und Erfahrungen, die unter anderem zum Aufbau und der Einrichtung von Gebäuden notwendig waren. Die Palette reicht dabei vom Steinmetz, Ofensetzer, Lehmbauer, Glasschleifer, Weber, Zinngießer, Bleiverglaser, Schuhmacher, Buchdrucker, Mollenhauer, Seiler, Drechsler, Schmied bis hin zu Tischlern und Restaurierungshandwerkern. Angeboten werden ausgewählte Speisen und Getränke: vom frisch gebackenen Brot aus dem Holzofen, frisch geräucherter Wurst und Fisch, einer kräftigen Suppe aus dem Kessel bis hin zu Wein, Met, kalt gepressten Himbeersaft und Landskron Bier serviert im traditionellen Tonkrug aus der Planwagenschenke. Außerdem wird aus eigener Herstellung Dauerwurst von Schaf, Wild und Ziege zum Mitnehmen angeboten. Weiterhin kommt eine mobile Saftpresse auf den Untermarkt zum Einsatz. Besucher des Handwerkermarktes können ihre eigenen Äpfel vorbeibringen und sich den Direktsaft vom eigenen Baum gleich wieder mitnehmen.

Den ganzen Tag unterhalten Musikgruppen das Publikum auf einer eigenen Bühne. Es werden u.a. zu erleben sein: „Holterdipolka“ mit ihrem Programm „Lieder der Via Regia“, Grappamusik von „8Zylinder“, Bläsermusik der Renaissance mit dem Posaunenchor der Frauenkirche auf dem Rathausturm, die Trachtentanzgruppe St. Hedwig, der Singekreis Frohsinn, der Gesangsverein Eintracht 1888 e. V. und der Männerchor der Bäcker und Fleischer. Das traditionelle Abendblasen auf dem Rathausturm wird vom Posaunenchor der Stadtmission gestaltet.

Nähere Informationen zu den Veranstaltungen und Führungen sind dem Programmheft zu entnehmen.

Die Mitarbeiter der Denkmalschutzbehörde und der Görlitzer Kulturservicegesellschaft mbH, die Denkmaleigentümer sowie die zahlreichen Helfer freuen sich auf viele Besucher zum Tag des offenen Denkmals 2011.

Prädikat: Unbedingt hingehen!
Sonntag, 11. September 2011, 10 Uhr
Eröffnung aif dem Wilhelmsplatz Görlitz,
Handwerkermarkt Untermarkt,
geöffnete Objekte siehe Programmheft.

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  • Quelle: red | Grafik: Die Partner GmbH
  • Erstellt am 02.09.2011 - 10:10Uhr | Zuletzt geändert am 02.09.2011 - 10:10Uhr
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