Vorläufige Flutungszahlen 2008
Senftenberg / Zły Komorow. Die Flutungszentrale Lausitz in Senftenberg hat mit heutigem Stand (18.12.2008) anhand ihrer Überwachungs- und Durchflusspegelzahlen vorläufige Flutungsvolumina für das Jahr 2008 ermittelt. Die Mitarbeiter der LMBV haben in diesem Jahr (per 18.12.2008) bereits rund 142 Mio. Kubikmeter Flutungswasser aus der Spree, der Schwarzen Elster und der Lausitzer Neiße zur Flutung der Bergbaufolgeseen in der Lausitz entnehmen können, teilte Pressesprecher Dr. Uwe Steinhuber auf Nachfrage mit. „Das Ergebnis kann sich den kommenden zwei Wochen noch verbessern.“ Die Flutungszentrale Lausitz bei der LMBV arbeitete in den zurückliegenden Monaten nicht allein, sondern in enger Abstimmung mit den zuständigen Landesbehörden des Freistaates Sachsen und des Landes Brandenburg zusammen, um möglichst alle verfügbaren überschüssigen Wassermengen für die Flutung der Restlöcher in der Lausitz zu erschließen. Zu den Partnern gehören insbesondere das Landesumweltamt Brandenburg sowie die Talsperrenverwaltung Bautzen und die Landesdirektion in Dresden. Zu dem „ordentlichen Ergebnis in 2008“ trugen bisher auch die durchschnittlichen Niederschläge in der Region bei. Zum Jahresende fehlt jedoch bisher noch das Schneeschmelzwasser aus dem Oberlauf der Lausitzer Flüsse, informierte die Flutungszentrale. Dies betrifft insbesondere die aktuelle Neißewasserführung.
Still und leise wachsen die Seen
Dennoch kann bereits jetzt resümiert werden: „Damit wurde das Gesamtflutungsergebnis des Vorjahres 2007 von rd. 149 Mio. Kubikmeter fast ereicht.“ Zum weiteren Vergleich: Im Trockenjahr 2003 und im darauf folgenden Mangeljahr 2004 lagen die verfügbaren Gesamtjahresmengen nur bei insgesamt 64 bzw. 65 Mio. Kubikmeter. Rückblickend kann eingeschätzt werden: „Die größten anteiligen Flutungsmengen 2008 kamen bisher entsprechend den Wasserentnahmeerlaubnissen aus der Spree mit 75 Mio. Kubikmeter, aus der Neiße mit 44 Mio. Kubikmeter und der Schwarzen Elster mit 23 Mio. Kubikmeter“, unterstrich Dr. Steinhuber.
Rund drei Viertel der diesjährigen Flutungsmengen, das waren rund 107 Mio. Kubikmeter, wurden planmäßig in sächsische Bergbaufolgeseen eingeleitet. Davon flossen rund 44 Mio. Kubikmeter in den entstehenden Berzdorfer See bei Görlitz in der Oberlausitz. Der Seewasserspiegel stieg im Jahr 2008 über fünf Meter dort auf einen Wasserstand von 173,44 m NHN an. Weiteres Flutungswasser konnte in den Dreiweiberner See mit ca. 6 Mio. Kubikmeter und in die Blunoer Südsee, das Restloch Nordschlauch mit ca. 0,6 Mio. Kubikmeter eingeleitet werden. Mit rund 63 Mio. Kubikmeter wurde schwerpunktmäßig auch der Bärwalder See aus der Spree weiter befüllt. Dort liegt der Wasserstand gegenwärtig bei 123,94 m NHN.
Für die Bergbaufolgeseen im Land Brandenburg bilanzierte die Flutungszentrale 2008 bisher rund 35 Mio. Kubikmeter. Dieses Wasser wurde u. a. in den Geierswalder See (rd. 6 Mio. Kubikmeter) abgeschlagen. Im südlichen Brandenburg konnte wiederum insbesondere der Bischdorfer See (vormals Restloch 23) mit rund 1,6 Mio. Kubikmeter Zuwachs profitieren. Eine zentrale Rolle spielte der seit März 2007 in Flutung befindliche Tagebau Meuro, zwischen Senftenberg und Großräschen gelegen. Diesem künftigen Ilse-See sind allein 2008 bereits 13,5 Mio. Kubikmeter zugeflossen. Damit stieg dort der Wasserspiegel innerhalb des Jahres um rund sechs Meter an.
Das 2009 bereits 15 Jahre alte Unternehmen LMBV ist für die Sanierung ehemaliger Bergbaugebiete in Ostdeutschland zuständig, zu der auch die Flutung von mehreren größeren Bergbaufolgeseen in Sachsen und Brandenburg mit einer Zielwasserfläche von rund 14.000 Hektar in der Lausitz gehört. Die Flutungen ehemaliger Braunkohlegruben in der Lausitz wird - wenn die Flutungsassermengen optimal zu Verfügung stehen - voraussichtlich bis Mitte des nächsten Jahrzehnts an den meisten der neu entstehenden Seen abgeschlossen sein. Eine gewollte Ausnahme bildet der Altdöberner See, dessen Ufer beim jetzt erreichten Wasserstand in den kommenden Monaten noch weiter aufwendig gesichert werden müssen und dessen weitere Flutung daher um drei Jahre versetzt erfolgt.
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- Quelle: /red | Foto: /LMBV
- Erstellt am 20.12.2008 - 01:28Uhr | Zuletzt geändert am 20.12.2008 - 01:30Uhr
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