Verrückte Zollstation eröffnet

Kulturinsel Einsiedel | Zentendorf. Eines haben die Inselgeister so manchem Politker voraus: Sie sind pünktlich zum Einzug des Frühlings erwacht - und seitdem geht es Schlag auf Schlag. So wurden am Karfreitag das Pilzverklärwäldchen und eine ziemlich verrückte Zollstation an der Neißefähre, dem "Wanderbrückum", eröffnet. Bei dieser Gelegenheit wurde der beeindruckten Öffentlichkeit auch der Friedenspfahl übergeben, der in ergreifender Schlichtheit die zusammenwachsende Trinität rund um den Wunsch "Möge Friede auf Erden sein!" (Niech bedzie pokój na Ziemi) symbolisiert.

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Wenn der fliegende Teppich nicht abheben darf

Offenbar war alles bis ins Detail geplant, denn die Vorfreude auf ihr Tun sprühte den Inselgeistern und dem Inselkönig Bergamo aus den Augen. Mit viel Tam-Tam und Getute setzte sich ein Zug aus Kindern und Erwachsenen von der Kulturinsel aus durch die frühlingsfrischen Neißewiesen in Bewegung. An der Spitze ein Traktor, der einen mit Kindern und Erwachsenen, die es wieder mal sein wollten, besetzten langen Teppich hinter sich her zog. "Eigentlich ist es ein fliegender Teppich", konnte Elfe Fiona das Geheimnis nicht für sich behalten, "aber diese Bürokratie wegen der Fluggenehmigung..." - und schon flatterte sie mit verzückt verdrehten Augen favon. Freilich waren dem fliegenden Teppich auch technische Grenzen gesetzt, der Traktor hätte um einiges schneller fahren müssen, um das taking off bei der kurzen Flugstrecke hinzubekommen. Zudem hätte die Gefahr bestanden, dass die Kinder nicht mit dem Teppich, sondern einzeln landeten. Nun ja, also bestieg Bergamo den Trekker und ließ die Sache hinter sich schleifen.

Was für ein Mordspaß für die etwa hundert Kinder und Erwachenen das war! Wann kann man schon mal so toll durch die Landschaft rutschen? An der Neißefähre angekommen gabe es eine kurze Orchesterprobe des Kinder-Tuten-Orchesters und dann eröffnete Bergamo die Zollstation. Öffentlich sichtbar am Zollgebäude ist der Pranger, an dem sich Land- und Flussreisende fixieren lassen können, um sich auf einem Gedächtnisfoto aus der ZentralLausitz verewigen zu lasssen. Das Bild wird vom freundlichen Neißezöllner auch gleich ausgehändigt, wobei weltweit erstmals eine Aufnahmetechnik zur Anwendung kommt, die es erlaubt, das Foto von vorn (wie üblich) als auch - mit Erweiterung des Informationsgehalts - von hinten zu betrachten.

Der Friedenspfahl folgt einer weltweiten Initiative, die Frieden als Voraussetzung einer gedeihlichen Entwicklung der Menschheit in den Blickpunkt rückt. "Wer möchte seine Kinder in jungen Jahren im Krieg schlachten lassen?", fragte Bergamo. Der Pfahl wäre ein schönes Symbol für das Dreiländereck, scheint er doch an der Spitze zusammenzuwachsen, während die drei Teile am Fuße miteinander verkettet sind.

Auch polnische Vertreter waren zur Eröffnung erschienen. Schließlich lässt sich mit der Fähre der malerische Penziger Ortsteil Nieder Bielau (Bielawa Dolna), gelegen inmitten endloser Wälder, gut erreichen.

Das Pilzverklärwäldchen ist neu angelegt auf der Parkplatzseite der Kulturinsel. Auf verschlungenen Pfaden kann man sein Pilzwissen prüfen und erleben, dass man das, was man nicht im Kopfe hat, in den Füßen haben muss.

Bei sommerlichem Wetter bot sich ein entspannter Tag für Familien auf der Kulturinsel bei dem sich´s leichtvergessen lässt, wieviele Stunden fleißiger Arbeit die Kulturinsulaner und die Inselgeister in dieses fantastische Stückchen Welt gesteckt haben.

Mehr:
http://www.kulturinsel.com

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  • Quelle: /TEB | Fotos: /BeierMedia.de
  • Erstellt am 11.04.2009 - 09:56Uhr | Zuletzt geändert am 11.04.2009 - 11:22Uhr
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