Schulbetrieb in Görlitz auch in möglicher vierter Coronawelle gewährleisten
Görlitz, 5. August 2021. Es ist ein grundlegendes Strategieprinzip: Den Hebel am wirkungsvollsten Punkt ansetzen. Was den Schulbetrieb unter Coronabedingungen betrifft, könnte dieser Punkt der Betrieb von mobilen Luftreinigern in den Unterrichtsräumen sein. Doch das soll unwirtschaftlich sein. Die Stadtratsfraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne hat sich damit beschäftigt.
Mobile Luftreiniger für Schulen unwirtschaftlich?
Von Mike Altmann. Wie hoch sind die Betriebskosten für mobile Luftreiniger in Klassenzimmern? Die Fraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne wollte es genau wissen, nachdem der für Schulen zuständige Bürgermeister Michael Wieler (Bürger für Görlitz) erklärt hatte, dass die Geräte trotz Förderung unwirtschaftlich seien. Man müsse etwa täglich die Filter wechseln. Diese Aussage ist nicht korrekt.
Beim Löbauer Hersteller ULT erkundigte sich die Fraktion nach der nötigen Wartung für das mobile Gerät "sasoo", das sich für Klassenzimmer eignet und am Montag im ARD-Morgenmagazin vorgestellt wurde.
Von täglichem Filterwechsel kann demnach nicht die Rede sein. Bei diesem Gerät sind der Vorfilter und die Aktivkohle einmal jährlich zu wechseln. Der H14-Hauptfilter in der Regel alle zwei Jahre. Die jährlichen Betriebs- und Wartungskosten für ein Gerät, inklusive Stromverbrauch und Arbeitszeit, liegen zwischen rund 140 Euro und 240 Euro – je nach Betriebsstunden.
Die Fraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne stellt fest: "Leider kommt es nicht zum ersten Mal vor, dass Dr. Michael Wieler dem Stadtrat keine korrekten Auskünfte gibt. Er ist der verantwortliche Bürgermeister für die Schulen in der Stadt. Nach unserem Verständnis wäre es seine Aufgabe, alles zu unternehmen, was einen geregelten Unterricht in Pandemiezeiten unterstützt. Das Argument hoher Betriebskosten zieht nicht. Dementsprechend wünschen wir uns, dass der Bürgermeister sich noch einmal intensiver mit dem Thema mobiler Luftreiniger beschäftigt – speziell für den Einsatz in den Grundschulen, da Kinder unter zwölf Jahren keinen Impfschutz erhalten."
Der Bund fördert mobile Geräte zur Luftreinigung mit 50 Prozent für den Einsatz in Räumen, die nicht gelüftet werden können. Grundlage ist wohl auch eine Empfehlung des Umweltbundesamtes vom Juni 2021. Hochwertige mobile Luftreiniger können demnach in Räumen, die nicht anderweitig zu lüften sind, die Virenlast um bis zu 90 Prozent reduzieren.
Außerdem fordert Motor Görlitz/Bündnisgrüne, dass sich Oberbürgermeister Octavian Ursu (CDU) in Dresden für eine Co-Finanzierung durch den Freistaat Sachsen einsetzt. Aussagen von Kultusminister Christian Piwarz (CDU), wonach die Anschaffung von Geräten kommunale Angelegenheit sei, sind nicht zufriedenstellend. Die Gesundheit von Kindern bzw. das Verhindern einer vierten Pandemiewelle darf nicht an den klammen kommunalen Kassen scheitern.
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- Quelle: red / Mike Altmann | Foto: Wokandapix, Pixabay License
- Erstellt am 05.08.2021 - 10:41Uhr | Zuletzt geändert am 06.08.2021 - 02:49Uhr
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