Aktion Sühnezeichen im StaLag VIIIa

Görlitz | Zgorzelec. Beim 4. Internationalen Workcamp arbeitet der MEETINGPOINT MUSIC MESSIAEN im Jahr 2011 mit der AKTION SÜHNEZEICHEN FRIEDENSDIENSTE zusammen. 26 Jugendliche aus Deutschland, Polen und Italien werden vom 16. bis zum 31. Juli 2011auf dem Gelände des ehemaligen StaLag VIIIa im ehemaligen Görlitzer Stadtteil Moys (Zgorzelec-Ujazd) restaurierend und pflegerisch arbeiten. Wesentlich unterstützt wird der MEETINGPOINT dabei vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk, der Gemeinde Zgorzelec, der Stadt Zgorzelec und dem Technischen Hilfswerk Görlitz.

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Gedenkdreieck ist entstanden

Bei den Arbeiten soll durch behutsames Ausdünnen des Bewuchses, der sich seit 1945 entwickelt hat, die Struktur des Lagers wie in einer Art Röntgenaufnahme sichtbar gemacht werden. Das betrifft jenes Teilareal des ehemaligen Lagergeländes, das dem Projekt MEETINPOINT MUSIC MESSIAEN von der Gemeinde Zgorzelec übereignet worden ist.

Außerdem steht eine Informationsfahrt zum "vergessenen Lager" in Hirschfelde und eine Reise zum Kriegsgefangenenmuseum in Lamsdorf bei Oppeln (Lambinowice-Opole) und dem ehemaligen Kriegsgefangenenlager StaLag VIIIb sowie zur Gedenkstätte nach Kreisau (Krzyzowa), mit denen sich der MEETINGPOINT in einem so genannten GEDENKDREIECK seit Beginn 2011 verknüpft hat. Eine ähnliche Zusammenarbeit gibt es bereits mit der Gedenkstätte Ehrenhain-Zeithain und der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, mit denen 2008 ein Kooperationsvertrag eschlossen wurde.

Das Lager wieder ins Bewusstsein geholt


Die freiwillige und uneigennützige Arbeit der Jugendlichen in der GESCHICHTSWERKSTATT des MEETINGPOINT und seinen Internationalen Workcamps hat ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die Geschichte des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers den in der Eurpoastadt Görlitz-Zgorzelec lebenden Menschen wieder bewusst und wichtig geworden ist - weil dadurch erkennbar wird, wie auch Trauern und Erinnern essentiell zu den kreativen und konstruktiven Fähigkeiten gehören, die Planen und Gestalten von Gegenwart und Zukunft ermöglichen. Ohne Erinnern gibt es kein verantwortungsbewusstes Handeln.

Präsentation

Am Freitag, dem 29. Juli, um 11 Uhr präsentieren die beteiligten jungen Leute die Ergebnisse ihrer diesjährigen Aktivitäten an der Gedenksäule im Eingangsbereich des ehemaligen StaLag VIIIa.

Gleichzeitig werden die Skulpturen des Metallbildhauers Matthias Beier zum 7. und 8. Satz von Olivier Messiaens QUARTETT AUF DAS ENDE DER ZEIT enthüllt. Sie werden installiert im Geviert der ehemaligen Theaterbaracke, in der diese im wirklichen Wortsinn Epoche machende Komposition am 15. Januar 1941 uraufgeführt wurde - und an der Weggabelung zum Sowjetischen Gedenkfriedhof.

Um die Übereignung des Sowjetischen Gedenkfriedhofs hat der MEETINGPOINT ausdrücklich gebeten, weil er für die Erhaltung dieses Ortes, an dem zwischen 3.000 und 7.000 elend zu Tode gekommene sowjetische Kriegsgefangene namenlos verkippt wurden, nicht nur die Verantwortung tragen will, sondern ihnen mit wissenschaftlicher Unterstützung durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten, die Gedenkstätte Ehrenhain-Zeithain und die Historiker des Kriegsgefangenenmuseums in Oppeln ihre Namen wiedergeben will.

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  • Quelle: red | Fotos: BeierMedia.de
  • Erstellt am 16.07.2011 - 11:47Uhr | Zuletzt geändert am 08.05.2015 - 16:34Uhr
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