Aktiv im Alter

Görlitz, 17. Dezember 2009. Die Stadt Görlitz ist eine von 150 Kommunen in der Bundesrepublik, die für den Zeitraum bis September 2010 in das Bundesprogramm „Aktiv im Alter“ aufgenommen wurde. Ziel des Programms ist es, Senioren, die in Görlitz leben, aktiver in die gesellschaftliche Entwicklung der Stadt einzubeziehen. Dazu werden finanzielle Mittel in Höhe von 10.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Stadt Görlitz hatte sich erfolgreich an der Ausschreibung des Bundesministeriums für Familie, Senioren Frauen und Jugend beteiligt und im Rahmen der zweiten Staffel einen Zuschlag erhalten.

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Görlitz moderiert und unterstützt den Aufbau Engagement fördernder Strukturen

Das Bundesprogramm unterstützt den Auf- und Ausbau zukunftsfähiger Strukturen, die eine stärkere Partizipation älterer Menschen ermöglichen.

Im April 2008 wurde der damaligen Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen ein Memorandum überreicht, welches das Ziel hat, ein neues Leitbild des aktiven Alters in Deutschland zu schaffen und sich für eine stärkere Beteiligung älterer Frauen und Männer einzusetzen. Ihre Wünsche und Bedürfnisse müssen stärker berücksichtigt werden - und sie sollten als Anwälte ihrer eigenen Interessen ernst genommen werden. Das Memorandum wurde gemeinsam von Vertreterinnen und Vertretern der Länder, der kommunalen Spitzenorganisationen, Kirchen, Wohlfahrtsverbände und Seniorenorganisationen unter Federführung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) erarbeitet.

Das Memorandum bildet die Leitlinie für das Programm "Aktiv im Alter", das die Kommunen bestärkt, Engagement fördernde Strukturen für die Beteiligung älterer Menschen im Gemeinwesen zu schaffen.

Die inhaltlichen Schwerpunkte und Betätigungsfelder bilden dabei


    • in die Gestaltung einer Infrastruktur für ein aktives Alter
    • die politische Partizipation aktiver Senioren
    • die Einbeziehung von Senioren in die Bereiche Wohnen und Wohnumfeld
    • die stärkere Berücksichtigung der Belange von Senioren in den Bereichen Bildung, Kultur, Sport und Gesundheit
    • die Vertiefung von Überlegungen zur Entwicklung von Nachbarschaftshilfe und Dienstleistungen

Wesentliche Gründe, weshalb die Stadt Görlitz in das Programm aufgenommen wurde, bilden folgende Aspekte:

1. Der Anteil älterer Bürger an der Gesellschaft wächst. Viele ältere Bürger sind bereits heute gesellschaftlich aktiv. Das freiwillige Engagement älterer Bürger leistet wichtige Dienste bei der Entwicklung der Gesellschaft. In der Stadt Görlitz sind 33 % (18.631) der in der Stadt lebenden Bürger über 60 Jahre alt, 29% sind zwischen 40 und 60.

2. Ein großer Teil der 60- bis 75-jährigen Seniorinnen und Senioren fühlt sich fit, ist aktiv, verfügt über eine lange Lebenserfahrung. Viele SeniorInnen sind aus dem Berufsprozess ausgeschieden und suchen nach neuen interessanten Betätigungsfeldern m täglichen Leben oder sehen Möglichkeiten ihres aktiven Mitwirkens.

Eben an diese Personengruppen wenden sich die Organisatoren.

Die Möglichkeiten des Programms sollen dazu genutzt werden, Initiativen zu moderieren und in ihrer Entwicklung zu unterstützen, die das tägliche Leben der Senioren attraktiver gestalten.

Die Mittel des Programms dienen dazu


    • eine Auftaktveranstaltung durchzuführen, in der zu Bedarfen, Wünschen, ungelösten und anzugehenden Problemen, die in der Stadt bestehen, mit Seniorinnen und Senioren diskutiert wird
    • Wege zu suchen und Möglichkeiten zu erschließen, wie diese Bedarfe ermittelt und analysiert werden,
    • Strukturen aufzubauen, um die offen stehenden Fragen zu lösen,
    • solche Konzepte zu unterstützen, deren Nachhaltigkeit gesichert ist.

Die Auftaktveranstaltung für die Umsetzung des Konzeptes „Aktiv im Alter“ in der Stadt Görlitz fand bereits am 08. Dezember 2009 in der Hochschule Zittau/Görlitz statt. Eingeladen hatten die Stadtverwaltung Görlitz, Dr. Michael Wieler (Bürgermeister), die Hochschule Zittau Görlitz, Prof. Gisela Thiele (Dekanin der Fakultät Sozialwissenschaften) und der Seniorenbeirat, Siegmar Freund (Vorsitzender).

Der Einladung zu dieser Veranstaltung folgten 19 Görlitzer Seniorinnen und Senioren. Ebenso interessierten sich Studenten der Hochschule für diese Veranstaltung.

Im Verlauf der fast 2-stündigen Veranstaltungen wurden die Seniorinnen und Senioren mit den Zielen des Programms vertraut gemacht. Das Ziel der Veranstaltung - Probleme und Wünsche aus dem Leben in Görlitz aufzuzeigen und Lösungsansätze zu suchen - wurde in einer interessanten Diskussion durch die Teilnehmer selbst erreicht. Es wurde eine Vielzahl von Aspekten, Probleme und Wünsche herausgearbeitet, die nachfolgend genannt werden:

Bessere Informationsmöglichkeiten
1. Zusammenstellung der Angebote für Senioren in der Stadt auf den verschiedensten Gebieten - Sport, Kultur, Wissenschaft ….
2. Erfassen und Bündeln der vorhandenen Angebote und Initiativen im Seniorenbereich

Hier wurde sichtbar, dass bereits die einfache Zusammenstellung von Angeboten für Senioren ein Anfang wäre, um Senioren in der Stadt besser zu informieren. Aus diesem Grund bittet die Stadtverwaltung Görlitz alle Einwohner der Stadt um Zusendung von Informationen von bestehenden Initiativen und Angeboten für/von Senioren (bis 31.01.2010).

Schaffung von Anlaufpunkten

3. Schaffung eines Anlaufpunktes für Senioren, die sich mit Computertechnik befassen möchten, die aber selbst keine Voraussetzungen mitbringen (Hardwarekauf, -schulung mit eigenem Laptop, Umgang mit Software)
4. Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für Senioren - Suche nach geeigneten Räumen für verschiedenste Zwecke für Senioren (Seniorentreffen, Anlaufpunkt, Koordinierung, Treffen Ältere - Jüngere)

Alle Leser werden gebeten, Informationen zu bestehenden oder möglichen zu schaffenden Räumlichkeiten zur Nutzung für Senioren zu geben. Dabei geht es um ehrenamtlich zu betreibende Angebote, auch um finanzielle Unterstützung bei Miet- und Betriebskosten usw. (bis 31.01.2010).

Entwicklung und Koordinierung der Nachbarschaftshilfe

5. Entwicklung der Nachbarschaftshilfe – Einkaufshilfen, private Unterstützung bei Fahrten zum Arzt, zu Veranstaltungen …, Sammlung und spätere Koordinierung der bereits vorhandenen Angebote
6. Angebote an Senioren, die aus verschiedenen Gründen sozial isoliert sind
Auch hier wird darum gebeten, dass Informationen zu bestehenden Initiativen geben werden, die anbieten, dass sie umfassender den Görlitzern zur Verfügung stehen und breiter genutzt werden können bzw. die weitere Mitstreiter suche (bis 31.01.2010).

Bessere Nutzung der Kompetenzen der Älteren
7. Kompetenzbörse – erfassen von Kompetenzen von Senioren mit dem Ziel, diese Kompetenzen im gesellschaftlichen Interesse der Stadt nutzen zu können, z.B. durch Zusammenführen mit jungen Menschen, Ältere Bürger vermitteln Fähigkeiten an ältere Bürger

Wir sind daran interessiert, die Kompetenzen älterer Mitbürger kennen zu lernen. Wir bitten hierzu um Ihre Informationen zu Ihrer Person, soweit Sie Interesse haben, sich mit Ihren Kompetenzen in Projekte, Initiativen usw. einzubringen (bis 31.01.2010).

Umgang mit Neubürgern

8. Verbesserung der Möglichkeiten der Integration der Neubürger

Wir bitten an dieser Stelle unsere Neubürger-Senioren, uns nähere Informationen zu Ihren Problemen zur Integration in die Stadt zu geben (bis 31.01.2010).

Die Organisatoren bitten alle älteren Bürger, die Interesse daran haben, sich selbst in die weitere Arbeit im Rahmen der Aktion „Aktiv im Alter“ einzubringen, sich mit uns in Verbindung zu setzen und uns mitzuteilen, zu welchen Themen und wie Sie mitwirken würden.

Bitte senden Sie Ihre Zuschriften und Interessensbekundungen an:

Stadtverwaltung Görlitz
Amt für Schule, Sport, Soziales und Jugend
Untermarkt 6-8
02826 Görlitz
Tel. 03581 672151
eMail schulverwaltungsamt@goerlitz.de

Alle älteren Leserinnen und Leser sind aufgerufen, ihre Wünsche in die „Wünschebox“ in der Jägerkaserne einzuwerfen.

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 17.12.2009 - 19:19Uhr | Zuletzt geändert am 24.11.2020 - 11:33Uhr
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