Polizeieinsatz am 1. Mai in Leipzig
Leipzig. Wie bereits in den vergangenen Jahren war Leipzig zum 1. Mai Schauplatz von Demonstrationen des rechten Spektrums. Die Polizei stand in diesem Jahr vor der durchaus schwierigen Situation, dass zwei durch das rechte Lager angemeldete Demonstrationen sowie zahlreiche Gegenveranstaltungen abzusichern waren. Rund 12.000 Bürgerinnen und Bürger protestierten gegen die beiden Aufmärsche, so dass der eine gleich am Bahnhof stecken blieb und der andere sich auf unbedeutende Straßen verkrümeln musste. Das Ziel, den sympathischen Stadtteil Connewitz, erreichten die Rechten nicht.
Die allermeisten demonstrierten friedlich
Leider befanden sich unter den Gegendemonstranten auch etwa 1.500 Gewaltbereite , die dem linken Spektrum zugeordnet wurden. Aus deren Reihen flogen Steine, Flaschen und Metallteile auf die Polizisten, so dass 49 Beamte verletzt und 52 Polizeifahrzeuge beschädigt wurden. Der Polizei gelang es, die Gruppen räumlich zu trennen und weitere Ausschreitungen weitestgehend zu verhindern. 55 Personen wurden in Gewahrsam genommen.
Die sächsische Polizei wurde von der Bundespolizei, den Bereitschaftspolizeien Bayerns, Sachsen-Anhalts, Thüringens sowie dem Landeskriminalamt Berlin mit 1.495 Einsatzkräften unterstützt. Insgesamt waren 2.921 Beamte im Einsatz.
Innenminister Dr. Albrecht Buttolo sagte dazu heute in Dresden: "Ich zolle den Leipziger Bürgerinnen und Bürgern meinen Respekt, die friedlich gegen den braunen Spuk demonstriert haben und sich nicht von den Gewalttätern vereinnahmen ließen. Ich danke der Polizei für ihren professionellen Einsatz. Dadurch konnten umfangreiche Sachbeschädigungen, wie sie noch in den Vorjahren festzustellen waren, verhindert werden."
Kommentar:
Das haben die 12.000 Leipzigerinnen und Leiziger richtig gemacht, so wie sie mit Engagement, Witz und Phantasie gegen die Führerprinzips-Getreuen vorgegangen sind. Und das sollten sich jene aus der linken Szene zum Vorbild nehmen, für die bürgerliches Engagement einen Anlass für Gewaltfestspiele darstellt. Immerhin 12,5% der Gegendemonstranten wurden als gewaltbereit eingeschätzt. Freiheit hört für alle dort auf, wo die Spielregeln des gesellschaftlichen Miteinanders oder gar Personen verletzt werden.
Gegen rechtsgerichtete Aufmärsche hat sich gestern vielerorts eine couragierte Mehrheit gefunden. Aber - Zivilcourage ist auch im Alltag gefragt. Ein Stichwort sind die sogenannten Naziklamotten. Während sich die Marke "LONSDALE" (beliebt für das "NSDA.." im Wort) gegen die Einvernehmung durch die rechte Szene aktiv wehrt, scheinen andere Marken mit noblem Anstrich wie "Thor Steinar" bewusst auf diesen Markt zu setzen. Auch über andere Symbole wie die "88" für die entsprechenden Buchstaben des Alphabets darf nicht hinweg gesehen werden.
Wer seine Gesinnung so zu schau stellt, dem muss bei jeder Gelegenheit klargemacht werden, dass er in unserer Gesellschaft und in einem friedlichen Europa keine Plattform findet.
/Thomas Beier
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- Quelle: /SMI /red
- Erstellt am 02.05.2006 - 14:15Uhr | Zuletzt geändert am 02.05.2006 - 14:53Uhr
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