Der Görlitzer Anzeiger in eigener Sache

Der Görlitzer Anzeiger in eigener SacheGörlitz, 18. Juni 2019. Von Thomas Beier. Es betrifft Leserzuschriften an den Görlitzer Anzeiger und Kommentare auf facebook: Immer wieder wird beleidigt und es werden völlig haltlose Unterstellungen verbreitet. Man kann den Eindruck gewinnen, dass ein Wettbewerb um die gröbsten und unflätigsten Äußerungen eingesetzt hat. Während die Redaktion solche Leserkommentare kürzt oder gar nicht freischaltet, hat sie auf facebook bislang dem Treiben eher zugesehen. Das ist nun vorbei: Wenn uns solch geistiger Unrat auffällt, wird er künftig nach unserem Gutdünken – welch schönes Wort – sang- und klanglos gelöscht. Weil wir Gutmenschen sind.

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Gegen die geistige Umweltverschmutzung

Die Seiten des Görlitzer Anzeigers, die übrigens ein Stück weit Görlitz repräsentieren, sind kein Tummelplatz für derlei Äußerungen, die Inhalte vermissen lassen, dafür aber niedere Instinkte statt Denken repräsentieren.

Und bevor wieder das Gejaule von der Zensur losgeht: Beleidigungen, Unterstellungen, Hass und in Worte gebrachte Dummheit haben bei uns kein Recht auf Weiterverbreitung.

Vielen wäre zu raten, nachzudenken, bevor sie sich äußern: Die Äußerungen geben nämlich vor allem einen tiefen Einblick in die eigene Gedankenwelt. Allein die Wahl der Worte lässt auf das Denken schließen.

Der Görlitzer Anzeiger steht in seiner Art Berichterstattung für das, was gern mit "bunt" umschrieben wird. Für uns steht "bunt" dafür, dass jeder einzelne Mensch Anspruch darauf hat, würdig als solcher behandelt zu werden. Für die Beurteilung eines Menschen zählen für uns weniger seine politischen Ansichten, so lange er die jedem gegebene Menschenwürde akzeptiert, und es zählt überhaupt nicht, wo er herkommt.

Die Frage ist immer, wie und mit welchem Ziel sich jemand in die Gesellschaft einbringt. Zur heutigen Stärke und zum Ansehen Deutschlands in der Welt hat maßgeblich beigetragen, dass Migranten hier stets willkommen waren, besonders seit den Hugenotten mit Beginn der Aufklärung. Dass nun erstmals viele Migranten von außerhalb Europas kommen, verändert Deutschland, aber nichts daran, dass Deutschland Einwanderungsland ist. Zur Migration kommt hinzu: Verfolgten Schutz zu geben, ist für uns eine Selbstverständlichkeit.

Wir freuen uns über Leserkommentare, die Zusammenhänge aufzeigen, die von engagierten Menschen berichten, Lösungen vorschlagen, die Befürchtungen und Probleme aufzeigen, die ohne unberechtigte Verallgemeinerung von guten und schlechten Beispielen berichten.

Ein Dankeschön an alle Kommentatoren und Kommentatorinnen, die dem Stumpfsinn entgegentreten!

Kommentare Lesermeinungen (1)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

in eigener Sache

Von Johannes Martin am 19.06.2019 - 15:45Uhr
Danke für diese eindeutige Positionierung! Es tut gut, so etwas zu lesen.

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  • Erstellt am 18.06.2019 - 07:41Uhr | Zuletzt geändert am 18.06.2019 - 08:30Uhr
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