Europastadt Görlitz-Zgorzelec auf Stadtratsebene

Görlitz, 10. Mai 2017. Fast ein kleiner Staatsakt: Zur Einstimmung auf die gemeinsame Stadtratssitzung der Europastadt Görlitz-Zgorzelec trafen sich die Bürgermeister und Abgeordneten schon traditionell überm Grenzfluss, der doch verbinden soll, auf der Mitte der Stadtbrücke über die Lausitzer Neiße, die – zu Polen gehörig – nach Papst Johannes Paul II. benannt ist. Danach gings per Pedes zum Festakt ins Städtische Kulturhaus des polnischen Stadtteils.
Abbildung oben: Visionäre für den Europastadt-Gedanken in Görlitz-Zgorzelec sind die Bürgermeister Rafał Gronicz (links) und Dr. Michael Wieler.

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Dr. Wieler: Nachhaltig gute Beziehungen zwischen Görlitz und Zgorzelec

Wichtigster Tagesordnungspunkt der eher symbolischen Sitzung – einen gemeinsamen Stadtrat gibt es nicht – war die Verleihung des Ehrentitels "Für Verdienste um die Europastadt Görlitz/Zgorzelec" an die Oberlausitzer Gesellschaft der Wissenschaften in Gestalt ihres Vorsitzenden Dr. Steffen Menzel und das Städtische Kulturhaus (Miejski Dom Kultury) in Person von Grażyna Smaś Grudzińska.

Festlich ging es zu. Das lockte neben der Symbolkraft der Veranstaltung auch Leute aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Zivilgesellschaft der beiden Europa-Neißestadtteile an: Als Vorsitzende des Zgorzelecer Stadtrats begrüßte Zofia Barczyk neben Bürgermeister Rafał Gronicz und dem Görlitzer Bürgermeister Dr. Michael Wieler, der Oberbürgermeister Siegfried Deinege vertrat, unter anderen auch Görlitzer Stadträte, den Görlitzer Geschäftsstellenleiter der Industrie- und Handelskammer Dresden Frank Großmann, den neuen Präsidenten der Polizeidirektion Görlitz Torsten Schultze, mit Cezary Przybylski den Marschall des.Rates (Sejmik) Niederschlesien, Rafael Ślusarz als Senator, den stellvertretenden Zgorzelecer Landrat Mariusz Wieczorek, den Präsidenten der Stadt Bunzlau (Boleslawiec) Piotr Roman, Piotr Frąszczak als Direktor für Bergbau und konventionelle Energie der Polska Grupa Energetyczna (PGE) in Türchau (Turów), den Prälaten Maciej Wesolowski und Probst Marek Bonifatiuk.

Bürgermeister Dr. Wieler betonte den Wert des europäischen Gedankens und die Nachhaltigkeit der guten Beziehungen zwischen Görlitz und Zgorzelec. Dafür stehen ganz konkrete und fassbare Projekte wie der "Brückenpark" als gemeinsames Bau- und Stadtentwicklungsvorhaben der Europastadthälften. "Jakuby- und Altstadtfest, das Straßentheaterfestival ViaThea oder das Schlesische Nach(t)lesen verbinden", so Dr. Wieler, "die Bewohner beider Städte auch auf kultureller Ebene." Wie visionär diese Zusammenarbeit und Partnerschaft werden kann, zeige sich nicht zuletzt im Projekt zum Kulturerbe-Zentrum-Jakob-Böhme und bei der Görlitzer Synagoge. Dr. Wieler: "Ich würde mich freuen, dass Sie mit Ihren Diskussionen heute dazu beitragen, dass der historisch junge europäische Ansatz eine Zukunft hat. Unsere Europastadt zeigt im Kleinen, wie das funktionieren kann."

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  • Quelle: red | Fotos: Matthias Wehnert
  • Erstellt am 10.05.2017 - 07:38Uhr | Zuletzt geändert am 10.05.2017 - 08:26Uhr
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