Brückepreis 2015 geht an Olga Tokarczuk

Brückepreis 2015 geht an Olga TokarczukGörlitz-Zgorzelec, 10. Juli 2015. Wie der Präsident der Gesellschaft zur Verleihung des Internationalen Brückepreises, Prof. Dr. Willi Xylander, mitteilt, erhält Olga Tokarczuk den Preis für ihr schriftstellerisches Schaffen, deren literarisches "Schaffen den Blick auf die neue Literatur in Mittel- und Osteuropa weite und ein starkes Kommunikationsmittel zwischen den Menschen verschiedener Nationen“ darstelle.

Die polnische Schriftstellerin Olga Tokarczuk erhält den Görlitzer Brückepreis 2015
Foto: © Grzegorz Zygadl
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Xylander: Eine der wichtigen Brückenbauerinnen der Literatur

Die Begründung für die Preisvergabe verweist auf die Sprachkraft in Tokarczuks Werk bei gleichzeitiger filigraner Einfühlsamkeit und erzählerischer Brillanz. Sie habe dem multinationalen und multikulturellen Niederschlesien als vergessenem Kulturraum wieder eine literarische Stimme und neue intellektuelle Wurzeln gegeben. "Olga Tokarczuk ist für uns eine der wichtigen Brückenbauerinnen der Literatur im und aus dem Herzen Europas", hebt Xylander hervor.

Der Internationale Brückepreis der Europastadt Görlitz/Zgorzelec wird seit 1993 an Personen vergeben, die sich in besonderer Weise um die europäische Verständigung verdient gemacht haben und ist mit 2.500 Euro dotiert.

Anliegen des Internationalen Brückepreises der Europastadt Görlitz/Zgorzelec

Brücken spielen im Leben der über 930-jährigen Europastadt Görlitz/Zgorzelec seit jeher eine große Rolle. Sieben Neißebrücken verbanden den Westteil mit dem Ostteil der Stadt. Sie wurden im Mai 1945 gesprengt und nur teilweise wieder aufgebaut, nachdem die Stadt als Folge des Zweiten Weltkrieges in einen in der Sowjetischen Besatzungszone deutsch verwalteten und den polnisch verwalteten Teil östlich der Lausitzer Neiße geteilt wurde.

Seit der Friedlichen Revolution vom Herbst 1989 wurden nach und nach viele menschliche Brücken errichtet, seit Oktober 2004 verbindet auch die wiederaufgebaute Altstadtbrücke an historischer Stelle nach fast 60jähriger Unterbrechung wieder die beiden Neißeufer.

Die deutsch-polnische Doppelstadt an der Neiße will mit ihrer Zusammenarbeit modellhaft europäisches Zusammenwachsen vorleben. Allen mit dem Internationalen Brückepreis geehrten Persönlichkeiten ist der Wille gemeinsam, Trennendes zwischen den Völkern zu überwinden, Brücken zu bauen und eine friedliche Zukunft für Europa zu gestalten.

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  • Quelle: red | Foto: © Grzegorz Zygadl
  • Erstellt am 10.07.2015 - 16:26Uhr | Zuletzt geändert am 14.06.2020 - 20:51Uhr
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