Online-Umfrage: 86 Prozent gegen Fracking in Neißeaue
Neißeaue, 29. April 2015. Kupfer - das vor allem in der Elektrik, Elektronik und in Gießereien gefragte Buntmetall kommt im nördlichen Landkreis Görlitz vor. Während die Erkundung bei Weißwasser ohne viel Wirbel erfolgt, wehren sich die Anwohner von Neißeaue, wo zwischen den Ortsteilen Deschka und Zentendorf eine einzelne Probebohrung niedergebracht werden soll, vehement dagegen. Der Görlitzer Anzeiger hatte über den Widerstand der Anwohner berichtet.
Wenn die Bürger nicht wollen wie sie sollen
Obgleich die Probebohrung an sich eher harmlos ist, befürchten die Anwohner, dass damit die Büchse der Pandora geöffnet werden könnte: Was, wenn unter Neißeaue, das gerade die Früchte des örtlichen Tourismusangebots zu ernten beginnt, tatsächlich ein Kupfervorkommen lagert? Speziell sorgt man sich, dass bei einem Abbau das Frackingverfahren zum Einsatz kommt, wobei das Kupfer anschließend mit Bakterien aus seinen Verbindungen gelöst wird.
Ein weiterer Kritikpunkt der Bewohner ist vorgesehene "Giftmülldeponie" ("Deponie im Forst"). Die Unterlagen zum diesbezüglichen Planfeststellungsverfahren liegen bis zum 19. Mai 2015 in der Gemeindeverwaltung aus.
Informationsveranstaltung am 7. Mai 2015
Auf einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, dem 7. Mai 2015, wird die Ton- und Kieswerke (TKK) GmbH, die auch die Deponie in Kodersdorf betreibt, um 19 Uhr im Ortschaftszentrum Zodel das Projekt vorstellen und Fragen beantworten. Die Deponiegegner haben dazu aufgerufen, möglichst zahlreich zur Veranstaltung zu erscheinen. "Nur wenn wir gemeinsam auftreten, können wir etwas erreichen zum Schutz der Natur. Dabei kommt es auf jeden Einzelnen an", heißt es in einer Mitteilung.
Vorgestern haben Bürger einen Brief an die EU Kommission geschickt und gefragt, wie sich die Förderung von Tourismus sowie Natur- und Landschaftschutz mit der Förderung von Rohstoffen in ein und demselben Gebiet vereinbaren lassen.
Online-Abstimmung
Einen eindeutigen Trend weist die "Umfrage der Woche" auf alles-lausitz.de aus. Hier wird konkret gefragt: "Ist es richtig, in der Region nach Kupfer zu bohren und dabei auch auf bisher unerprobte Verfahren zurückzugreifen?" Aktuell sprechen sich knapp über 86 Prozent der Stimmen gegen "Rohstoffexperimente" in der Region aus, während mehr als zehn Prozent der Meinung sind, dass man auf die Region keine Rücksicht nehmen kann, wenn Deutschland Rohstoffe braucht. Reichlich drei Prozent haben angeklickt, dass sie das Thema nicht interessiert.
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- Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger, www.freie-republik-schwarzenberg.de
- Erstellt am 29.04.2015 - 09:18Uhr | Zuletzt geändert am 29.04.2015 - 13:05Uhr
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