TU-Arbeitsgruppe stellt erste Ideen für Gestaltung des Wohnparks Hagenwerder vor

Görlitz-Hagenwerder | Dresden, 14. November 2013. Von Hannes Köhler. Vom Mittwoch bis Freitag letzter Woche (6. bis 8. November 2013) fand der Workshop der TU-Arbeitsgruppe vom Institut für Städtebau (Institutsleiter Manuel Bäumler) zur Umgestaltung des Wohnparks Hagenwerder statt. Die Arbeitsgruppe unter Leitung des Dresdner Architekten Dipl.-Ing. Boris Harbaum sprach mit Anwohnern und Eigentümern und analysierte die landschaftliche Lage, die Anbindung Hagenwerders zum Berzdorfer See, zur Neiße und zu anderen Orten sowie die aktuelle Bebauungs- und Nutzungssituation des Wohnparks. Daraus entwickelte man erste Ansätze zur Umgestaltung und Aufwertung der alten Arbeitersiedlung.

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Erhebliche Aufwertungspotentiale in Hagenwerder / drei Gestaltungsszenarien

Die Wissenschaftler stellten in Hagenwerder erhebliche Aufwertungspotentiale fest. Der Ort verfüge über ein landschaftlich reizvolles Umfeld - und das meint nicht nur den Berzdorfer See. So werde der Auenbereich in Richtung Neiße bereits jetzt von vielen Anwohnern zum Spazierengehen und Entspannen im Grünen genutzt. Weiter verwiesen die Wissenschaftler auf die großzügige und durchdachte Freiraumplanung, die die Erbauer der Arbeitersiedlung einstmals vorgesehen hatten und in der sie auch eine mögliche Grundlage zur Wiederaufwertung sehen. Das in Hagenwerder seinerzeit verfolgte städtebauliche Konzept enthalte viele klassische und einfach zeitlose Elemente einer Gartenstadt.

Wichtig sei jedoch, den hohen Leerstand, insbesondere im Kernbereich auf der Karl-Marx-Straße, die einstmals als Einkaufsstraße mit Nahversorgungsgeschäften angelegt war, abzubauen. Die Einbindung und innovative Umgestaltung dieses Bereiches wird eine besondere Herausforderung für die Arbeitsgruppe werden. Als eine wichtige Aufgabe erkannten die Wissenschaftler auch die Öffnung des Wohnparks in Richtung Bundesstraße und Berzdorfer See. Zu denken wäre etwa an bessere Anbindung von Hagenwerder mittels Rundwegen und Zubringerfußwegen an den Berzdorfer See. Viele Bürger erkannten und mahnten auch den Umbau und die Vergrößerung der Wohnungen selbst (z.B. durch Zusammenlegung, Balkon- oder Terrassenanbau) an. Im Gespräch trat außerdem die Unzufriedenheit der Anwohner darüber zu Tage, dass sich bis heute auf der Hagenwerderer Seite des Berzdorfer Sees kein ausgebauter schöner Badestrand befindet.

Ansätze zur Umgestaltung sahen die Workshopteilnehmer also zur Genüge: Die drei Gestaltungsszenarien, die die Arbeitsgruppe nun entwickelt und über deren weitere Konkretisierung die Werbegemeinschaft bis zum 12. Dezember befinden wird, sind dabei durchaus unterschiedlich angelegt. Im ersten Szenario will man das Konzept eines durch Vielfalt und attraktives Wohnen für Jung und Alt gekennzeichneten Wohnparks weiter vertiefen. Im zweiten Szenario wird die Idee einer Gartenstadt vertieft. Das dritte Szenario beinhaltet eine Unterteilung des Wohnparks in verschiedene Quartiere, die jeweils eigene Wiedererkennungsmerkmale und eine eigene Identität aufweisen sollen.

Neben solchen grundsätzlichen Überlegungen gibt es auch schon viele kleine und große konkrete Ideen, die die Arbeitsgruppe in ihre Überlegungen einbeziehen wird. Hierzu zählen etwa ein Farbkonzept für die Fassaden, die Wiederherstellung der ursprünglichen Fensterteilung, die Ausweisung von Ferienwohnungen, die Verbesserung der Bedingungen für potentielle polnische Mieter bis zur Einrichtung eines Schullandheims oder einer Radlerherberge und vieles andere mehr.

Es wird also spannend, wenn die TU ihre drei Szenarien zur Fortentwicklung Hagenwerders präsentiert, noch spannender aber, welches Zukunftsszenario sich bei den Entscheidern der Werbegemeinschaft am 12. Dezember 2013 durchsetzt und von dem Architekten Harbaum und seinen Studenten dann in einen konkreten Gestaltungs- und Maßnahmeplan überführt wird.

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  • Quelle: Hannes Köhler
  • Erstellt am 14.11.2013 - 19:19Uhr | Zuletzt geändert am 14.11.2013 - 19:19Uhr
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