Landskron firmiert um

Görlitz, 26. Juli 2013. Die Landskron Brauerei Görlitz GmbH wird per 1. September 2013 zur Landskron BRAU-MANUFAKTUR GmbH & Co. KG. Was steckt dahinter?

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Ein logischer Entwicklungsschritt

"Mit der Rechtsform der GmbH & Co. KG schaffen wir eine klare Unternehmensstruktur und schließen auch von der Namensgebung zu den großen Wettbewerbern der Branche auf", erklärt Geschäftsführerin Katrin Bartsch und ergänzt: "Wir tragen mit der Aufnahme der Bezeichnung BRAU-MANUFAKTUR unserer Unternehmensentwicklung und dem Erfolg der letzten Jahre Rechnung. Die starke Marke Landskron umschreibt längst nicht mehr nur unsere zwölf klassischen Brau-Spezialitäten. Auch die Manufaktur selbst als Gästemagnet in Görlitz erfährt eine enorm starke Nachfrage. Wir möchten diese in Zukunft weiter ausbauen."

Damit lenkt sie den Blick schnell auf den Marketingaspekt der neuen Firmierung. Tatsächlich hat Landskron seit einigen Jahren das einzig Richtige getan und aus der Not eine Tugend gemacht: Sich über das in Görlitz erhaltene handwerkliche offene Brauverfahren in Tiefkellern von der Konkurrenz abzugrenzen und zugleich den Ausstoß zu steigern, was Landskron heute mit jährlich 165.000 Hektolitern zur unangefochten größten Brau-Manufaktur Deutschlands macht - logisch, dass sich die Brau-Manufaktur nun auch in der Firma des Unternehmens von üblichen Brauereien abhebt.

Cleveres Bier-Marketing

Ergänzt wird die in Görlitz seit dem Jahr 1869 praktizierte und inzwischen intensiv kommunizierte klassische Braukunst durch ein geschicktes Marketing rund um die denkmalgeschützten Brauereigebäude. Räume für Feierlichkeiten auf dem Gelände, Veranstaltungen vom Freiluft-Theater bis zur Oldtimer-Show und Führungen sind zu Besuchermagneten geworden. Allein die "Landskron Kulturbrauerei" verzeichnet mehr als 100 Veranstaltungen mit rund 60.000 Gästen im Jahr.

Zur neuen Rechtsform

Die Änderung der Rechtsform erklärt Unternehmensberater Thomas Beier von der Saxon Consulting Group so: "Ganz vereinfacht gesagt besteht eine Kommanditgesellschaft (KG) immer aus mindestens einem Komplementär, der das volle Sagen hat und die volle Haftung trägt, und aus mindestens einem Kommanditisten, der bei außergewöhnlichen Geschäften einschreiten kann und grundsätzlich nur mit seiner Kapitaleinlage, der sogenannten Haftsumme, haftet. Bei einer GmbH & Co. KG wird die natürliche, voll haftende Person des Komplementärs durch die haftungsbeschränkte juristische Person einer GmbH ersetzt."

Bei Landskron nennt sich diese Komplementär-GmbH "Landskron BRAU-MANUFAKTUR Verwaltungs-GmbH", ihre Geschäftsführer sind - wie auch bei der bisherigen GmbH - Heidrun Lohbeck als Vorsitzende der Geschäftsführung, die Betriebswirtschaftlerin Katrin Bartsch und Braumeister Matthias Grall. "Oft besitzen solche Verwaltungs-GmbH´s kaum eigenes Vermögen über das Stammkapital hinaus", weiß Beier, "es wäre ja haftendes Kapital." Gewöhnlich vertreten die Geschäftsführer einer Verwaltungs-GmbH auch die GmbH & Co. KG insgesamt nach außen.

Was ist der Hintergrund für ein solche Formumwandlung? "Eine Veränderung der Gesellschafter ist bei einer Formumwandlung von der GmbH zur GmbH & Co. KG ausgeschlossen, da hätte eine neuer Gesellschafter vorab ins Boot geholt werden müssen", so Beier weiter, "aber grundsätzlich erleichtert die GmbH & Co. KG die Aufnahme neuer Kommanditisten als Geldgeber." Oft würden - neben weiteren Überlegungen, - auch steuerliche, haftungsrechtliche oder Nachfolge-Aspekte eine Rolle spielen.

Kontinuität bei Landskron

Eins ist sicher: Im Hause Landskron setzt man auf Kontinuität. "Auch in Zukunft steht die Stiftung der Familie Lohbeck als sichere und zukunftsorientierte Eigentümerin hinter allen Aktivitäten des Unternehmensportfolios", heißt es in einer Mitteilung vom Tage.

Auch für die Mitarbeiter, deren Arbeitsverhältnisse und die Lieferbeziehungen gibt es keine Auswirkungen.

Und - was den bekennenden Landskron-Genießer wohl am meisten interessiert - auch das Landskron-Logo, das „L“ im Ährenkranz mit den Schriftzug "Landskron“ ändert sich ebenso wenig wie die Qualität des traditionsreichen Görlitzer Gerstensafts. Und vor allem auf Letzteres kommt es an.

Mehr:
http://www.landskron.de
http://www.saxonconsultinggroup.de

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  • Quelle: TEB | Fotos: privat
  • Erstellt am 26.07.2013 - 11:49Uhr | Zuletzt geändert am 27.07.2013 - 11:06Uhr
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