Pendler fischen an der Autobahn

Chemnitz | Bautzen / Budyšín. Mit einer ungewöhnlichen Jobbörse machen knapp 60 Unternehmen aus der Großregion zwischen Chemnitz und Bautzen auf sich aufmerksam. Unter dem Motto "Fachkräfte für Sachsen" präsentieren sie sich auf dem Gelände des Einrichtungszentrums von Möbel Mahler direkt an der Autobahn A4, Abfahrt Siebenlehn. Am letzten Oktoberwochenende 2011 sollen vor allem die vielen Pendler "abgefischt" werden, die in der sächsischen Heimat unterwegs sind. Organisiert haben das die Arbeitsagenturen Bautzen, Riesa, Pirna, Oschatz und Chemnitz.

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Zielgruppen: Azubis, Arbeitslose, Jobwechsler, ältere Arbeitnehmer und Pendler

Nach Angaben der Agentur für Arbeit handelt es sich um die erste gebietsübergreifende Jobmesse. Mittel- und ostsächsischen Betrieben soll ermöglicht werden, an einem Ort mit hoher Besucherfrequenz neue Beschäftigungspotenziale zu erschließen.

Angesprochen sind neben künftigen Azubis, Arbeitslosen und Jobwechslern aus allen Regionen vor allem auch ältere Arbeitnehmer und Pendler. Ideal also, um sich mit der Familie in heimischen Gefilden nach Arbeit oder Ausbildung umzusehen.

Es wird immer mehr nach Sachsen gependelt


Die große Jobbörse bietet Arbeit- und Ausbildungsplatzsuchenden die Chance, direkte Kontakte zu wichtigen Arbeitgebern Mittel- und Ostsachsens zu knüpfen und sich über Beschäftigung und Ausbildung zu informieren. Landkreisgrenzen bilden schon längst kein Hindernis mehr bei der Jobsuche, wie die intensiven Pendlerströme beweisen. Die Sachsen sind bei der Arbeitssuche sehr mobil, der Freistaat ist zugleich auch für Arbeitnehmer aus anderen Bundesländern ein attraktiver Arbeitsort. Die Zahl der "Einpendler" aus den alten Bundesländern nach Sachsen ist in den letzten fünf Jahren um etwa ein Drittel gestiegen. Die "Auspendler" in die alten Bundesländer sind hingegen seit 2008 leicht rückläufig, steigt doch in Sachsen seit Monaten die Nachfrage nach Arbeitskräften. Sachsenweit kämpfen alle Regionen mit demografischen Herausforderungen wie rückläufigen Schülerzahlen, einer alternden Bevölkerung und somit mit einem insgesamt rückläufigen Potenzial an erwerbsfähigen Personen.

Jobs in Sachsen

Die beteiligten Arbeitsagenturen wollen Jobs in Sachsen wieder stärker ins Bewusstsein der Pendler bringen. Fachkräftemangel in der sächsischen Wirtschaft einerseits und wöchentlich stundenlange Fahrzeiten auf Seiten der Arbeitnehmer müssen kein Dauerzustand sein, so die Arbeitsagenturen. Mit gut abgestimmten Strategien aller beteiligten Akteure und durch eine gute Zusammenarbeit in Netzwerken kann es gelingen, heißt es weiter, einem Mangel an qualifiziertem Personal entgegenzutreten.

Dazu sollen Maßnahmen gebündelt werden, um ein ausreichendes Fachkräfteangebot sicherzustellen. Mehr Markttransparenz, Qualifizierung, frühzeitige Berufsorientierung, Ausbildung und Anwerbung von Erwerbspersonen seien dabei wichtige Schwerpunkte.

„Und auch dann, wenn sich die Anzeichen für ein Abschwächen der Konjunktur erhärten sollten und die Auswirkungen der globalen Finanzmarktkrise einhergehend mit hoher Staatsverschuldung ein schwer zu kalkulierendes Risiko darstellt, muss das Thema Fachkräftemangel aufgrund der absehbaren demografischen Entwicklung von höchster Priorität bleiben, um langfristig die starke Wettbewerbsposition unserer Region auszubauen bzw. zu behaupten. Hierfür brauchen wir innovative Lösungen wie eine übergreifende Jobbörse, die für alle interessierten Arbeitsuchenden offen ist - auch, aber nicht nur für die Arbeitslosen“, kommentiert Angelika Hugel, Leiterin der Chemnitzer Arbeitsagentur, das Projekt.

Künftige Azubis, Arbeitslose und Jobwechsler, ältere Arbeitnehmer und Pendler sind von den beteilgten Arbeitsagenturen herzlich eingeladen, die zentralste Jobbörse Sachsens zu besuchen.

Hingehen!
Freitag/Sonnabend, 28. und 29. Oktober 2011, von 10 bis 20 Uhr,
möbel mahler Einrichtungszentrum GmbH & Co. KG
An der Autobahn 4, 09603 Großschirma-Siebenlehn.
Direkt an der A4 Abfahrt Siebenlehn.

Ausstellerverzeichnis und Informationen:
http://www.arbeitsagentur.de/chemnitz

Abblidung: Die A4 bei Chemnitz in Richtung Westen.
Foto: BeierMedia.de

Ergebnis: Das ist an Arbeitsplätzen in Sachsen gut:

Bezahlung (0.6%)
 
Mitarbeiter-Führung (0%)
 
Betriebsklima (4.5%)
 
Weiterbildung (0%)
 
soziales Umfeld (34.6%)
 
soziale Sicherheit (1.9%)
 
anderes (5.8%)
 
nichts (52.6%)
 
Nichtrepräsentative Umfrage
Umfrage seit dem 20.10.2011
Teilnahme: 156 Stimmen
Kommentare Lesermeinungen (2)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Pendlerleben

Von Sylvia Littke-Hennersdorf am 23.10.2011 - 21:30Uhr
Wir sind mittlerweile im 13. Pendlerjahr, war auch nie so angedacht. Aber was solls, da (fast) alternativlos.

Guter Job, gutes Gehalt, prima Kollegen etc. - für meinen Mann unersetzbar und in Görlitz und Umgebung nicht machbar.
Isarauen, Englischer Garten und Maximilianstraße - schön fürs Wochenende, aber immer? Nicht vorstellbar für die Familie.

Also weiter pendeln... neun Stunden hin und neun Stunden zurück. Zur Zeit ist es ja immer verrückt mit der Kutscherei. Und... möge immer alles gut gehen...

Gruß an alle Pendler, welche jetzt (Sonntag 21:30 Uhr) in der Richtung von Ost nach West unterwegs sind.

Pendlerleben

Von Uli Schurig am 20.10.2011 - 18:06Uhr
Guten Tag,

bezüglich Ihres Artikels möchte ich anmerken, dass ich schon seit zweieinhalb Jahren wöchentlich zwischen Zittau und Bayern hin und her pendle.

Ich suche krampfhaft täglich das Internet wegen Arbeit in der Heimat ab und finde nur Angebote, für die man einen Vermittlungsgutschein braucht, den aber ein in Arbeit stehender nicht hat.

Dieses Pendlerleben ist einfach nur nervig und schlecht fürs Familienklima mit Kindern. So habe ich mir die Einheit nicht vorgestellt!

Mit freundlichen Grüßen

Uli

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  • Quelle: red | Foto: BeierMedia.de
  • Erstellt am 20.10.2011 - 09:12Uhr | Zuletzt geändert am 20.10.2011 - 10:38Uhr
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