Nach Kyrill und Lanzelott die Borkenkäfer
Hainewalde. Sie sind noch grün, die Zweige der Fichten auf dem Breiteberg und dem Scheibeberg im Forstrevier Zittau. Besonders der 510 Meter hohe Breiteberg zwischen Hainewalde, Bertsdorf und Großschönau mit der kleinen Bergbaude und dem Aussichtsturm ist ein beliebtes Ausflugsziel im Vorland des Zittauer Gebirges. Doch die Idylle trügt; die scheinbar gesunden grünen Bäume müssen gefällt werden, weil sie vom Fichtenborkenkäfer befallen sind.
Fichten am Breiteberg müssen gefällt werden
„Auch wenn es gegenwärtig noch nicht immer äußerlich sichtbar ist, sterben diese Bäume ab“, weiß Dr. Elke Glowna, Leiterin des Kreisforstsamtes in Weißwasser. Und so ist es nur eine Frage von Tagen, dass Forstfachleute mit schwerem Gerät anrücken, um den Bäumen zu Leibe zu rücken. Wanderfreunde sollten sich darauf einstellen.
Die Stürme Kyrill und Lanzelott haben 2007 im Revier Zittau einen Schadholzanfall von rund 16.000 Kubikmeter verursacht. Ein idealer Tummelplatz für den Fichtenborkenkäfer, speziell für den Buchdrucker. „Sind alte Fichten befallen, so ist das an austretendem Bohrmehl oder im fortgeschritteneren Stadium an der sich vom Stamm ablösenden Rinde erkennbar“, erklärt die Waldexpertin.
Waldbesitzer in der Pflicht
Die Käfer sind eine Herausforderung für die Waldbesitzer. Die Amtsleiterin sieht die Rechtslage in Einklang mit den Interessen der Waldbesitzer: "Sie sind nach dem Sächsischen Waldgesetz und natürlich schon aus eigenem Interesse dazu verpflichtet, ihre Fichtenbestände auf den Befall mit Borkenkäfer zu kontrollieren, befallene Bäume zu fällen und schnellstmöglich aus dem Wald zu entfernen oder die Rinde abzuschälen.“ Eine Überforderung der Waldbesitzer sieht Glowna nicht: Übersteigt die Menge des Schadholzes die Möglichkeiten der Waldbesitzer und sind sie nicht in der Lage, die häufig über einen Festmeter starken Fichten zu fällen und aufzuarbeiten, so können einheimische Firmen diese Arbeit kurzfristig übernehmen. Oft seien diese auch noch bereit, für die Waldbesitzer das eingeschlagene Schadholz zu den auf dem Holzmarkt zurzeit üblichen Preisen zu vermarkten.
Absperrungen beachten
Wanderer, Bergbaudenbesucher, Pilzsucher bittet die Amtsleiterin, auf die Sperr- und Hinweisschilder zu achten sowie auf Motorsägen- und Arbeitsmaschinengeräusche im Wald. Schilder mit weißem Untergrund, grünem Rand und Aufschriften, wie „Wald und Waldwege gesperrt“ verbieten das Betreten der Waldgebiete und -wege. Das gilt auch für ausgewiesene Erholungsgebiete. Vermelden Hinweisschilder „Achtung Holzeinschlag“, dann ist ein Abstand von mindestens 60 Metern einzuhalten. „Neugierde oder Lust auf das Zuschauen beim Holzeinschlag kann die Gesundheit oder gar das Leben kosten“, warnt die Forstfrau. Wegeschäden, die bei ungünstigen Witterungsbedingungen entstehen, werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten durch die Waldbesitzer beseitigt.
Im Landkreis Görlitz sind rund 5.200 Festmeter Holz vom Borkenkäfer befallen, im Altkreis Löbau-Zittau 3.000 Festmeter. Etwa ein Viertel des Volumens wurde nach Angaben des Forstamts bislang aufgearbeitet. Insgesamt wurden im Landkreis Görlitz 250 Stellen mit Borkenkäferbefall entdeckt.
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- Quelle: /red
- Erstellt am 16.09.2008 - 14:55Uhr | Zuletzt geändert am 16.09.2008 - 14:55Uhr
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