Studie: Leipzig wachsender Medienstandort
Leipzig. Die vom Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig und der Sächsischen Staatskanzlei in Auftrag gegebene fünfte Studie zur Situation der Unternehmen im Cluster Medien/Kommunikationstechnik/IT liegt vor. Wie bei den Vorgängerstudien leistete das Leipziger Institut für Marktforschung die Feldarbeit und die Datenaufbereitung der Untersuchung. Die anschließende Auswertung, Darstellung und Interpretation der Daten oblag dem Lehrstuhl für Öffentlichkeitsarbeit / PR des Institutes für Kommunikations- und Medienwissenschaften der Universität Leipzig. An der Finanzierung beteiligte sich neben den beiden Auftraggebern auch die in Leipzig ansässige DREFA Media Holding GmbH.
Zahl der Ausbildungsangebote nimmt weiter zu
Die Ergebnisse der Studie bieten erneut einen detaillierten Überblick zur aktuellen Situation der Unternehmen im Wirtschafts-Cluster. Darüber hinaus werden durch Vergleiche mit den Vorgängerstudien und Studien anderer deutscher Medienstädte Entwicklungstendenzen der Branche in der Region und bundesweit dargestellt.
Die Leipziger Medienbranche bleibt einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Region. Die Zahl der Unternehmen stieg von 1.350 (Stand 2002) auf 1.700. Weiterhin ist jeder Zehnte in der Medienwirtschaft beschäftigt. Die aktuell positiv bewertete Geschäftsentwicklung spiegelt sich ebenfalls in den Zukunftsprognosen wider. 36,6 % der Medienunternehmen erwarten eine weitere geschäftliche Verbesserung für die nächsten Jahre.
Staatssekretär Hermann Winkler lobt seine Regierung: "Im Vergleich zur wirtschaftlichen Gesamtentwicklung wird deutlich, wie wichtig die Medienbranche für Leipzig ist. Es war richtig, dass die Staatsregierung schon früh auf den Medienstandort Leipzig gesetzt hat. Mit dem Mitteldeutschen Rundfunk, der Mitteldeutschen Medienförderung und dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland sind Einrichtungen geschaffen worden, deren Ausstrahlung weit über Leipzig hinaus reicht. In Zukunft muss es uns gelingen, die gute wirtschaftliche Entwicklung noch stärker in Arbeitsplätze umzusetzen. Der Medienstandort Leipzig ist auf dem richtigen Weg!"
Pragmatisch äußert sich Dr. Michael Schimansky, der amtierender Amtsleiter des Amtes für Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig ist: "Die Zahl der Medienunternehmen in der Region verdeutlicht die Attraktivität des Standortes. Wir wissen aus den Ansiedlungserfolgen, wie DELL in Halle und Amazon in Leipzig, dass Unternehmen stets die gesamte Wirtschaftsregion betrachten und nicht nur einzelne Standorte. Aus diesem Grunde halte ich es für sinnvoll, die nächste Studie gemeinsam mit Halle/Saale durchzuführen."
Zu den hervorzuhebenden Ergebnissen der Studie zählt die gestiegene Anzahl von Unternehmensneugründungen während der letzten drei Jahre, unter denen der Bereich Datenverarbeitung, Informationstechnik und Kommunikation den größten Unternehmenszuwachs (44,8 %) verzeichnet.
Eine weitere wichtige Feststellung: Noch nie, seit Beginn der Befragungen im Rahmen der Vorgängerstudien, waren so viele Unternehmen aktiv in der Ausbildung tätig.
Hier eine Zusammenfrassung der wesentlichen Ergebnisse der Studie:
Unternehmen
Die Zahl der medienwirtschaftlichen Unternehmen im Untersuchungsgebiet der V. Studie ist seit 2002 von (geschätzt) 1.350 auf (geschätzt) 1.700 gewachsen. Die dabei gestiegene Anzahl an Einzelunternehmen ist insbesondere auf Neugründungen der Jahre 2003 - 2005 zurückführen. 89,7 % der in der Studie erfassten Unternehmen wurden im Zeitraum 1990 bis 2005 gegründet. In den letzten beiden Jahren kamen mehr Unternehmen hinzu als in den ?Boomjahren? 1990 und 1991. Die Leipziger Unternehmen sind damit im Durchschnitt noch jünger geworden.
Der Bereich Datenverarbeitung, Informationstechnik und Telekommunikation verzeichnet die meisten Neugründungen (44,8 Prozent). Das Druck- und Verlagswesen (20,2 Prozent) kommt auf den zweiten Platz.
Die in Leipzig ansässigen Medienunternehmen stammen zu 83,4 % auch ursprünglich aus der Region. 5,5 Prozent wurden im Landkreis gegründet Fast alle Neugründungen der Jahre 2003- 2005 entfallen allein auf die Stadt Leipzig (95,6 Prozent).
Der Anteil der Medien- an der Gesamtwirtschaft in der aktuellen Studie stieg auf schätzungsweise 5,8 Prozent.
Beschäftigte
Weiterhin ist ca. jeder Zehnte in der Medienwirtschaft tätig. Aktuell beschäftigen die Unternehmen der Medienwirtschaft in Leipzig ca. 30.200 Mitarbeiter. Davon sind ca. 20.700 sv-pflichtige Mitarbeiter auf Vollzeitbasis sowie ca. 9.500 als freie Mitarbeiter tätig. Der Rückgang der Beschäftigtenzahlen in der Medienwirtschaft ist im Zusammenhang mit dem Rückgang dieser in der Gesamtwirtschaft zu betrachten (Stand Mitte 2001: 242.574; Stand Ende 2004: 227.711) Insgesamt 7.300 Mitarbeiter sind im Bereich Rundfunk und Film tätig. Davon sind 58,9 % fest Angestellte und 41,1% als ?Freie? tätig. Datenverarbeitung, neue Medien und Telekommunikation beschäftigen 6.600 Mitarbeiter. Der Anteil der Freien in dieser Branche beträgt 7,5 Prozent. Für das Druck- und Verlagswesen wurden insgesamt 5.900 Beschäftigte (71,2 Prozent feste und 28,8 Prozent freie) ermittelt. Mit 4.500 Mitarbeitern folgt der kulturelle Sektor im Ranking. Werbung, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Messe- und Ausstellungswesen belegen mit 4.200 Beschäftigten Platz 5 und sind die einzige Branche, in der es mehr freie (52,4 Prozent) als sv-pflichtige Mitarbeiter (47,4 Prozent) gibt.
Ausbildung
Jedes fünfte Medienunternehmen beteiligt sich aktiv an der Nachwuchsausbildung. Durch die gewachsene Zahl der Unternehmen stieg somit der Ausbildungsanteil gegenüber der letzten Studie von 21,4% auf 26,8%. Für das Folgejahr zeichnet sich ein weiterer Zuwachs an Ausbildungsstellen von ca. 25 % ab.
Umsätze
Die Gesamtumsätze der Leipziger Medienwirtschaft laut Hochrechnung betragen ca. 2,78 Mrd. Euro. Damit hat sich der Gesamtumsatz im Vergleich zur letzten Studie (2,70 Milliarden Euro) leicht (um 3,0 Prozent) erhöht.
Zufriedenheit mit der Geschäftsentwicklung
Nachdem in der vorherigen Studie (2002) die Geschäftsentwicklung rückblickend (also Jahr 2001 verglichen mit 2000) zum ersten Mal mehrheitlich als verschlechtert eingeschätzt wurde, ist die Mehrheit der befragten Unternehmen jetzt wieder von einer positiven Entwicklung ihrer Geschäfte überzeugt (35,6 Prozent). Ca. jedes dritte Unternehmen schätzt die Jahre 2003 und 2004 in etwa identisch ein (32,7 Prozent). Am besten haben sich im Jahr 2004 im Vergleich zu 2003 die Geschäfte für die Daten verarbeitende Branche inklusive Informationstechnik, die Werbebranche sowie die weiteren Mediendienstleistungen entwickelt. Besonders gut sind die Geschäfte im Jahr 2005 für die weiteren Mediendienstleistungen gelaufen. In dieser Branche ist über die Hälfte der Unternehmen überzeugt, dass sich die Geschäftsentwicklung im Vergleich zum Vorjahr verbessert hat (55,9 Prozent). 36,6 %, also jedes dritte Unternehmen, erwartet für die kommenden Jahre eine weitere Verbesserung.
Zufriedenheit mit dem Standort
Bei der aktuellen Studie gaben mehr als vier Fünftel der Befragten an, mit dem Standort Leipzig als Sitz ihres Unternehmens zufrieden oder sehr zufrieden (82,1 Prozent) zu sein.
Am zufriedensten sind die medienrelevanten Institutionen, Vereine und Kultureinrichtungen (Mittelwert: 1,67). In dieser Branche bekam der Standort Leipzig von mehr als jedem dritten Unternehmen die Bestnote (43,5 Prozent). Eindeutig verbessert haben sich die Bewertungen durch Rundfunk und Film. Vor drei Jahren wurde noch ein Mittelwert von 2,12 ermittelt. Jetzt liegt er bei 1,93.
Standortfaktoren (Wichtigkeit und Qualität)
Die Gewerbeflächenpreise, die Anwesenheit von Wettbewerbern und das Dienstleistungsangebot gehören zu den aktuellen Stärken des Medienstandorts Leipzig. Alle drei Standortfaktoren wurden als wichtig befunden und gleichzeitig eine gute Qualität bescheinigt. Auch mit dem Wohnungsangebot, der Arbeitskräftesituation bei Hilfskräften, den Einkaufsmöglichkeiten sowie dem Sport-, Kultur- und Erholungsangebot kann der Standort Leipzig punkten.
Mehr: http://www.leipzig.de/medienstudie
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- Quelle: /SSK
- Erstellt am 06.05.2006 - 16:16Uhr | Zuletzt geändert am 06.05.2006 - 16:16Uhr
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