Görlitz Tourismus legt deutlich zu

Görlitz, 15. September 2015. 2015 wird wohl ein guten Jahr für die Tourismuswirtschaft in der Stadt. Obgleich das Tourismusjahr einen eher verhaltenen Start hatte, waren die Tourismuszahlen in der Zeit von kanuar bis Mai 2015 überdurchschnittlich gut - um nicht zu sagen: hervorragend.
Abbildung: Die Passage am Jugenstil-Kaufhaus am Demianiplatz, das zurzeit innen aufwendig saniert wird.

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Görlitz hängt im Zuwachs die Oberlausitz und Sachsen ab

Das Statistische Landesamt des Freistaates Sachsen registrierte für Görlitz mit 86.331 Übernachtungen in Unterkünften ab zehn Betten ein Wachstum von beachtlichen 6,3 Prozent im Vorjahresvergleich.

Das kann nicht einfach einem möglichen Trend zum Inlands- und Kurzurlaub zugeordnet werden, denn das Görlitzer Ergebnis liegt Görlitz deutlich über den Steigerungsraten der Tourismusregion Oberlausitz mit plus 2,8 Prozent und des Sachsens insgesamt mit plus 1,5 Prozent.

Der Positiv-Trend in Görlitz zeigt sich auch in den Ankünften: Verglichen mit 2014 kamen von Januar bis Mai mit 39.251 6,5 Prozent mehr Gäste nach Görlitz. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt stabil bei 2,2 Tagen.

Kommentar:

2,2 Tage durchschnittliche Aufenthaltsdauer - das klingt nach typischem Wochenendtrip. Dabei geben doch Stadt und Region weit mehr von dem her, was einen längeren Aufenthalt interessant machen würde.

So manch touristischer Schatz, der die Stadt Görlitz und ihr Umland verknüpft, will noch gehoben sein. Napoleonische Geschichte ist eng mit dem Landstrich zwischen Görlitz und Bautzen verbunden. Neben dem mehrmaligen Aufenthalt des Grand Empereurs in Görlitz gibt es weitere Spuren. So berichten Kanonenkugeln, die noch heute in Hauswänden in Markersdorf und in Reichenbach/O.L. stecken, von Gefechten und Scharmützeln.

In Markersdorf findet sich der Gedenkstein für Napoleons Intimus Géraud Christophe Michel Duroc, duc de Frioul, der hier an der Seite Napoleons von einer Kanonkugel getroffen wurde und verstarb. Auch General Kirchner kam durch diese Kugel zu Tode. Napoleon ließ für Duroc ein Denkmal errichten und kaufte das anliegende Gehöft. Der heutige "Duroc-Stein" genannte Gedenkstein im Ort an der Bundesstraße 6 wurde um 1913 von Franzosen gesetzt.

Für Görlitzbesucher interessant: Im Markersdorfer Ortsteil Holtendorf, der unmittelbar an die Stadt Görlitz grenzt, hält das Hotel Marschall Duroc das Gedenken an den französischen Marschall, der u.a. in Italien, Ägypten, bei Austerlitz, in der Schlacht bei Jena und Auerstedt, in Österreich und Russland gekämpft hatte, ehe er in der Schlacht bei Bautzen (Schlacht bei Wurschen) am 23. Mai 1813 in Markersdorf den Tod fand, aufrecht.

Die Region will entdeckt sein,

meint Ihr Thomas Beier



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  • Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 15.09.2015 - 07:24Uhr | Zuletzt geändert am 15.09.2015 - 08:38Uhr
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