Fußball sozial gesehen - deutsche und polnische Experten

Cottbus. Ein deutsch-polnischer Workshop mit der Thematik "Fußballfans und Sozialarbeit - von der WM 2006 zur EM 2012" fand bereits vom 28. bis 30. September 2007 auf Einladung der FH Lausitz am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule in Cottbus statt. Auf Initiative des Studiendekans des integrierten deutsch - polnischen Studienganges Sozialarbeit/Sozialpädagogik, Prof. Dr. Ulrich Paetzold, trafen sich deutsche und polnische Teilnehmer, um sich über nationale und internationale Sozialarbeit mit Fußballfans zu informieren und auszutauschen.

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Workshop an der Fachhochschule (FH) Lausitz

Die Vertreter der deutschen Koordinierungsstelle (KOS) aus Frankfurt am Main, Volker Groll und Michael Gabriel, stellten die äußerst gelungene Betreuung der Fußballfans während der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland dar. Sie konnten dabei auf eine langjährige Erfahrung der Fanarbeit mit gewachsenen Strukturen verweisen, die während der Weltmeisterschaft sehr erfolgreich zum Tragen kam. Hier stießen sie auf ein reges Interesse der polnischen Teilnehmer. Mit Blick auf die Ausrichtung der Fußballeuropameisterschaft 2012 durch Polen und die Ukraine informierte Dr. D. Lapinski über erst auszubauende Strukturen der polnischen Fanbetreuung. Der Wissenschaftler, gleichzeitig Politologe der Europauniversität Viadrina in Frankfurt /O., zeigte sich äußerst fachkundig bezüglich der in Polen sehr aktiven Hooliganszene und entwickelte in seinem Vortrag ein Konzept zum Aufbau einer sozialpädagogischen Fanarbeit.

Die Erfahrungen der deutschen Fanprojekte mit eigens angestellten Sozialarbeitern könnten hier von großem Nutzen sein. Die Vertreter des in Cottbus ansässigen Fanprojektes der Jugendhilfe Cottbus e.V. und der Vertreter des Fanprojektes des HSV, Martin Zajonc, zeigten sich bezüglich eines Erfahrungsaustausches sehr aufgeschlossen. Sie stellten ihrerseits in ihren Räumlichkeiten in der Lutherstraße ihre praktische Arbeit mit den Fans des FC Energie Cottbus vor. Sven Graupner und Roman Koss konnten dabei von vielfältigen sozialarbeiterischen Aktivitäten berichten und hoben dabei auch die gute Zusammenarbeit mit dem Fanbeauftragten des FC Energie Cottbus, Thomas Lange, hervor. Der Fanbeauftragte verdeutlichte in dem Beitrag seine erfolgreiche Arbeit mit den Fans des FC Energie, die sich mit der Arbeit des Fanprojektes ergänzt. Er organisierte für die Teilnehmer des Workshops einen Rundgang durch das Stadion der Freundschaft.

Thematisch abgerundet wurde der Workshop durch Jacek Purksi von der Vereinigung "Nigdy wiecej". Dieser erläuterte die in den letzen Jahren in den polnischen Fußballstadien zunehmende Gewaltbereitschaft von Fans und hob die Notwendigkeit einer gemeinsamen Zusammenarbeit von Fußballern, Sportfunktionären, Journalisten und Fußballfans hervor. Der Workshop stieß bei allen Teilnehmern auf große Resonanz. Eine Fortsetzung im kommenden Jahr in Polen befindet sich bereits in der Planung. Zum Abschluss der gelungen Veranstaltung konnten die Teilnehmer auf Einladung des FC Energie Cottbus die Bundesligapartie gegen Eintracht Frankfurt verfolgen.


Abb.: Der Initiator des Workshops, Prof. Dr. Ulrich Paetzold, mit den deutschen und polnischen Teilnehmern. | Foto: /Kay Mengel / FH Lausitz, Fachbereich Sozialwesen

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  • Quelle: /idw /FHL /Ralf-Peter Witzmann
  • Erstellt am 14.10.2007 - 20:06Uhr | Zuletzt geändert am 14.10.2007 - 20:16Uhr
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