Wasserwerk Görlitz wieder am Netz

Görlitz-Zgorzelec. Nach dem Hochwasser der Neiße am Wochenende haben die Stadtwerke Görlitz (SWG) das Wasserwerk am Sonntagabend wieder in Betrieb nehmen können. „Damit ist die Voraussetzung geschaffen, die zentrale Wasserversorgung in Görlitz aufrecht erhalten zu können“, erklärt Matthias Block, Vorstandsvorsitzender der SWG. Durch das Hochwasser ist jedoch eine zeitlich befristete Qualitätsbeeinträchtigung des Grundwassers zu verzeichnen, die sich auch auf das aufbereitete Wasser auswirkt. In der öffentlichen Wasserversorgung sind augenscheinlich mehr oder weniger starke Trübungen zu bemerken. Um bakteriologische Beeinträchtigungen auszuschließen, wird das Wasser vorsorglich nach der Aufbereitung im Wasserwerk mit der maximal zulässigen Menge an Chlordioxid versetzt. „Die Wasserqualität“, betont Block, „wird täglich im Versorgungsnetz kontrolliert.“ In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt weisen die SWG darauf hin, dass das Wasser zum Verzehr bis auf Widerruf unbedingt vorher abzukochen ist.

Anzeige

Lage normalisiert sich weiter

Ergänzend zur Trinkwasserversorgung stellen die SWG im Stadtgebiet mehrere mobile Wasserwagen mit Wasser aus dem Wasserwerk Reichenbach zur Verfügung. Außerdem unterstützen die Unternehmen der Veolia-Gruppe die Görlitzer Stadtwerke-Kollegen. „Wir haben aus Döbeln, Grimma, Gera und Berlin schnell und unkompliziert Hilfe bekommen“, lobt Block diese Zusammenarbeit.

Wasser für Kinder


Zusätzlich besteht die Möglichkeit insbesondere für die Kleinkinderversorgung Trinkwasser in Flaschen und Beuteln kostenlos, montags bis freitags, von 9 bis 18 Uhr bei den Stadtwerken Görlitz, Eingangsbereich, Demianiplatz 23 und am Wasserwerk Görlitz, Am Wasserwerk 7 a, zu beziehen.

Klärwerk davongekommen

Das Klärwerk Görlitz wurde durch die Flutwelle nicht nachhaltig geschädigt. Die Görlitzer sind dabei, die Anlage von Grund auf zu reinigen. Zur Unterstützung trafen am Montag von anderen Veolia-Standorten Mitarbeiter mit vier Saug- und Spülfahrzeugen ein. In den kommenden Tagen sollen die Netze ausgiebig gespült werden.

90 Prozent der Stromausfälle wieder am Netz

Hartmut Petermann, SWG-Bereichsleiter Energie, informiert, dass Montagmittag noch rund 500 Kunden in Görlitz ohne Strom gewesen sind. Am Sonntag waren es mehr als 5 000.

Die Umspannstationen, die durch die Flutwelle in Mitleidenschaft gezogen wurden, sind weitgehend repariert. Um die Haushalte jedoch wieder mit Strom versorgen zu können, müsse jeder einzelne Hausanschluss, der geflutet gewesen ist, von den Mitarbeitern der Stadtwerke in Augenschein genommen werden. „Es ist wichtig“, betont Petermann, „dass die Zugänglichkeit zu 100 Prozent gewährleistet ist.“ Ansonsten verzögerten sich alle weiteren Schritte.

Vor Wieder-Inbetriebnahme der Kundenanlage muss zudem eine Elektrofachfirma beauftragt werden. Die SWG-Mitarbeiter verfügen über eine Aufstellung mit mehr als 30 Unternehmen aus der Region, die diese Dienstleistung übernehmen können. „Wir“, erklärt Petermann, „arbeiten mit Hochdruck daran, den Normalzustand in der Stromversorgung wiederherzustellen.“ Es könne dennoch einige Tage dauern, ehe dieser erreicht ist.

Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: red
  • Erstellt am 10.08.2010 - 03:08Uhr | Zuletzt geändert am 10.08.2010 - 03:13Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige