Sachsen haben Irenschwein gegessen

Sachsen. Wie das Sächsische Gesundheitsministerium heute mitteilte, hat das europa- und weltweit vermarktete irische Schweinefleisch inzwischen auch Lebensmittelunternehmen und Verbraucher des Freistaates erreicht. Wie aus Nordrhein-Westfalen sowie durch das Europäische Schnellwarnsystem übermittelten Lieferlisten hervorgeht, wurde im „kritischen“ Zeitraum zwischen September und Anfang Dezember 2008 erschlachtetes irisches Schweinefleisch von einem Fleischhändler in Nordrhein-Westfalen regelmäßig an zwei sächsische Fleischverarbeitungsbetriebe geliefert, die daraus diverse Fleischerzeugnisse hergestellt haben. Der Großteil der Erzeugnisse wurde bereits verkauft und dürfte auch inzwischen verzehrt worden sein.

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Am 11. Dezember 2008 wurden amtliche Kontrollen in diesen sächsischen Betrieben durchgeführt. Dabei erfolgten Probenahmen von Fleischerzeugnissen, die aus oder unter Verwendung von irischem Sauenfleisch hergestellt worden waren. Darüber hinaus wurde auch noch vorhandenes irisches Sauenfleisch beprobt. Die Abgabe der genannten Erzeugnisse und Rohstoffe wurde bis auf Weiteres untersagt.

Die entsprechenden Untersuchungen an der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen sind bereits im Gange. In Abhängigkeit von diesen Ergebnissen wird über die Freigabe der entsprechenden Erzeugnisse bzw. ihre unschädliche Beseitigung entschieden. Vergleichbar gehen auch die Lebensmittelüberwachungsbehörden der anderen Bundesländer vor. Dies war das Ergebnis einer gestern eigens zu dieser Problematik durchgeführten Bund-Länder-Telefonkonferenz. Ein solches Vorgehen empfiehlt im Übrigen auch die EU-Kommission in hierzu kurzfristig erarbeiteten Leitlinien. Hierauf stützen sich die Lebensmittelüberwachungsbehörden der Mitgliedstaaten beim Vollzugshandeln im Zusammenhang mit möglicherweise dioxinbelastetem irischem Schweinefleisch.

Wie das Ministerium weiter erfuhr, sind Mitte September auch drei sächsische Selbstbedienungsmärkte mit frischem irischem Schweinefilet beliefert worden. Recherchen der zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden ergaben, dass diese Erzeugnisse erwartungsgemäß längst verkauft wurden und wahrscheinlich bereits verzehrt worden sind.

Die Dioxinbelastung von Fleischerzeugnissen, die unter Verwendung irischen Schweine- bzw. Sauenfleisches hergestellt wurden, stelle aber keine unmittelbare Gefahr für die Verbrauchergesundheit bei einmaligem oder gelegentlichem Verzehr dar. Hierauf wies das zuständige Gesundheitsministerium hin. Es bezog sich dabei auch auf entsprechende Risikobewertungen der hierfür zuständigen Einrichtungen des Bundes sowie der Gemeinschaft.

Gleichwohl sorgten die sächsischen Behörden und Einrichtungen dafür, dass die Einhaltung der Höchstmengenregelungen für Dioxine und dioxinähnliche Verbindungen bei Fleisch und Fleischerzeugnissen von den verantwortlichen Lebensmittelunternehmern, beispielsweise durch das Betreiben wirksamer Eigenkontrollsysteme, gewährleistet werde.


Kommentar

"Keine Gefahr!" - was anderes sollen die Verantwortlichen auch verkünden? Dass Höchstmengenregelungen allenfalls auf Statistiken und Annahmen basieren, aber keine Garantie für Gefahrlosigkeit sind, sollte sich herumgesprochen haben. Und die Höchstmengen wurden ums Mehrfache überschritten . . .

Nun haben sie sächsischen Fleischesser das irische mutmaßliche Dioxinschwein vertilgt. Hätte nicht zu sein brauchen wenn stimmt, was gemeldet wurde: "...sorgten die sächsischen Behörden und Einrichtungen dafür, dass die Einhaltung der Höchstmengenregelungen für Dioxine und dioxinähnliche Verbindungen bei Fleisch und Fleischerzeugnissen von den verantwortlichen Lebensmittelunternehmern, beispielsweise durch das Betreiben wirksamer Eigenkontrollsysteme, gewährleistet werde."

Die Frage ist doch weniger, ob die Kontrollsysteme fuktionieren - kann Fleisch denn überhaupt auf alle denkbaren Gefährdungen getestet werden?

Die eigentliche Frage ist, wozu muss man Schweinefleisch von Irland nach Sachsen karren?

Schweine gibt es schließlich überall,

schönen Gruß aus Seveso,

Ihr Fritz R. Stänker

Kommentare Lesermeinungen (1)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Iren

Von frank am 18.11.2010 - 21:45Uhr
Irenschweine!

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  • Quelle: /FRS
  • Erstellt am 12.12.2008 - 16:37Uhr | Zuletzt geändert am 12.12.2008 - 17:00Uhr
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