Hinweisgeberschutz: Richtige Umsetzung und Vorteile
Görlitz, 3. Oktober 2023. Unregelmäßigkeiten aufdecken, Prozesse optimieren und finanzielle Schäden vermeiden – all das gelingt durch rechtssicheren Hinweisgeberschutz in Unternehmen. Spätestens seit der Einführung der EU-Richtlinie zum Schutz von Whistleblowern sind anonyme Hinweisgebersysteme für viele Unternehmen verpflichtend. Dieser Artikel erläutert, wie die gesetzlichen Anforderungen konkret aussehen, wie Hinweisgebersysteme funktionieren und welche Vorteile sie für Unternehmen bringen.
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Hinweisgeberschutz: Die gesetzlichen Anforderungen
In Deutschland regelt das Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) die speziellen Vorschriften für Unternehmen in Bezug auf die Annahme und Verarbeitung von Hinweismeldungen. Das HinSchG wurde im Mai 2023 sowohl vom Bundesrat als auch vom Bundestag verabschiedet. Anschließend wurde es am 2. Juni 2023 vom Bundespräsidenten unterzeichnet und trat somit am 2. Juli 2023 in Kraft.
Gemäß diesem Gesetz sind alle deutschen Unternehmen und Organisationen mit 50 oder mehr Beschäftigten verpflichtet, eine angemessene Meldestelle einzurichten. Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitenden haben bis zum 17. Dezember 2023 eine Übergangsfrist, um einen geeigneten Hinweisgeberkanal einzurichten. Größere Unternehmen mit 250 oder mehr Mitarbeitenden hingegen mussten bis spätestens zum 2. Juli 2023 einen entsprechenden Hinweisgeberkanal implementieren.
Funktionsweise eines Hinweisgebersystems
Die Funktionsweise eines Hinweisgebersystems ist relativ einfach. Es bietet Mitarbeitern eine Möglichkeit, Fehlverhalten im Unternehmen zu melden, ohne ihre Identität preiszugeben. Anbieter für den Betrieb von Hinweisgebersystemen bieten dafür benutzerfreundliche digitale Lösungen an.
Nach der Einreichung einer Meldung sollte die hinweisgebende Person in den meisten EU-Ländern innerhalb von maximal sieben Tagen eine Bestätigung erhalten. Diese Bestätigung dient dazu, den Eingang der Meldung zu dokumentieren und dem Hinweisgeber Gewissheit zu verschaffen.
Die eigentliche Untersuchung des Falls erfolgt durch eine spezielle Whistleblower-Einheit oder einen Sachbearbeiter. Sie prüfen die Meldung auf ihren Wahrheitsgehalt und entscheiden, ob weitere Ressourcen benötigt werden, um den Fall zu bearbeiten.
Was ist der sicherste Whistleblowing-Kanal?
Deutsche Unternehmen, die sich an das nationale Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) halten müssen, setzen in der Regel auf die Nutzung eines digitalen Hinweisgebersystems. Diese modernen Plattformen entsprechen sämtlichen Datenschutzbestimmungen, darunter die DSGVO, und gewähren den Unternehmen die notwendige Flexibilität, unabhängig von ihrem Standort.
Im Vergleich dazu erweisen sich ältere Methoden wie E-Mails oder physische Briefkästen oft als weniger geeignet, da sie in der Regel keine anonymen Meldungen ermöglichen. Sie lassen die Mitarbeiter zögern, wichtige Anliegen zu teilen.
Es ist anzunehmen, dass diese traditionellen Instrumente dazu beitragen, dass Verstöße seltener gemeldet werden. Dennoch bieten einige Unternehmen weiterhin Briefkästen und E-Mail-Systeme neben digitalen Systemen an, um kulturelle Präferenzen trotz Digitalisierung im Unternehmen zu berücksichtigen.
Hinweisgebersystem: Vorteile für Unternehmen
Hinweisgebersysteme sind zwar zur gesetzlichen Pflicht für Unternehmen geworden, sollten aber auch als Chance betrachtet werden. Denn die Systeme schützen nicht nur Hinweisgeber, sondern können auch Schäden im Unternehmen verhindern.
Hier einige der Vorteile für Unternehmen:
Aufdeckung von Unregelmäßigkeiten: Ein Hinweisgebersystem ermöglicht es, Missstände aufzudecken, die sonst unbemerkt bleiben könnten.
Optimierung von Prozessen: Durch die Nutzung eines Hinweisgebersystems können Unternehmen Schwachstellen und Fehler erkennen und beheben, um ihre Geschäftsprozesse zu verbessern.
Vermeidung von finanziellen Schäden: Ein Hinweisgebersystem trägt dazu bei, Strafzahlungen, Gerichtskosten sowie Verluste an Aktienkursen oder Umsätzen zu verhindern oder zu minimieren.
Verhinderung von Reputationsschäden: Dank Hinweisgebersystemen können Unternehmen negative Berichterstattung in den Medien und in sozialen Netzwerken verhindern.
Abschreckung von Betrug: Hinweisgebersysteme tragen dazu bei, Betrugsfälle zu verhindern, indem sie potenzielle Täter abschrecken.
Vertrauensbildung: Die Implementierung eines Hinweisgebersystems stärkt die Integrität des Unternehmens und baut das Vertrauen der Mitarbeiter und anderer Interessengruppen auf.
Hinweisgeberschutz für Integrität im Unternehmen
Der Hinweisgeberschutz ist mehr als nur eine gesetzliche Anforderung; er ist ein Schutzschild für Unternehmen und eine Grundlage für eine vertrauensvolle Unternehmenskultur. Die sicherste Lösung für den Hinweisgeberschutz bieten digitale Systeme, die verschiedene Funktionen vereinen. Unternehmen, die den Hinweisgeberschutz richtig umsetzen, positionieren sich nicht nur ethisch, sondern auch wirtschaftlich nachhaltig. Sie schaffen eine Umgebung, in der Mitarbeiter, Kunden und Stakeholder Vertrauen haben und langfristig erfolgreich zusammenarbeiten können.
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- Erstellt am 03.10.2023 - 12:06Uhr | Zuletzt geändert am 03.10.2023 - 12:20Uhr
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