St. Carolus Görlitz ist "Haus der sicheren Herzen"
Görlitz, 13. Juli 2013. Da sind die Görlitzer Malteser Vorreiter: Das Malteser Krankenhaus St. Carolus in Görlitz ist als "Heart Safe Hospital" ("herzsicheres Krankenhaus") zertifiziert worden - als erstes Krankenhaus in Ostsachsen. Damit bietet die Gesundheitseinrichtung eine besonders hohe Sicherheit bei akuten Notfällen wie beispielsweise dem Kammerflimmern oder bei plötzlichem Herzstillstand. "Das Zertifikat 'Heart Safe Hospital' bescheinigt uns eine hohe Qualität an Sicherheit für unsere Patienten. Deshalb war es uns wichtig, diese Zertifizierung zu erhalten", erläutert Oberarzt Andreas Kinscher, der als Intensivmediziner die Notwendigkeit schneller und qualifizierter Hilfe nur zu gut kennt.
Jeder Mitarbeiter kann in Sekundenschnelle wiederbeleben
Bei solchen Notfällen spielt die Zeitspanne bis geholfen wird eine entscheidende Rolle. "Die Ärzte und das Pflegepersonal in unserem Krankenhaus möchten unseren Patienten eine Versorgung auf höchstem medizinischem Niveau zu bieten. Das beinhaltet auch die Versorgung bei innerklinischen Notfällen. Mit dem neuen Notfallmanagement ist sichergestellt, dass überall im Krankenhaus innerhalb von drei Minuten eine Defibrillation durchgeführt und mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden kann", ist dem Oberarzt wichtig.
Einheitliches Notfallkonzept - Notfalltechnik im ganzen Haus
Zu einem herzsicheren Krankenhaus gehört allerdings noch viel mehr. "Das wirklich Neue ist das einheitliche Notfallkonzept für das gesamte Krankenhaus: In allen Bereichen steht eine standardisierte Notfallausrüstung bereit und das ganze wurde Haus flächendeckend mit modernsten Defibrillatoren ausgerüstet. Sie sind frei zugänglich in den Fluren und Wartebereichen angebracht. Außerdem wird jeder Mitarbeiter des Hauses - auch die Empfangsdame oder der Haustechniker - in Reanimation und in der Frühdefibrillation geschult.", erklärt Oberarzt Kinscher, der Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin ist, weiter.
Schnelles Handeln ist gewährleistet
Kommt es bei einem Patienten zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand, ist schnelles Handeln nötig, denn mit jeder Minute sinkt die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Reanimation. Bei primärem Kammerflimmern sollte die Zeitdauer zwischen Kreislaufkollaps und Defibrillation möglichst unter drei Minuten liegen, idealerweise zwischen einer und einer anderthalben.
Oberarzt Kinscher versichert: "Diese Zeiten können wir einhalten. Mit einer Reanimations-Ausbildung kann jetzt jeder Mitarbeiter sofort helfen. Die Defibrillatoren sind sehr sicher und zudem einfach zu bedienen, so dass auch nicht ausgebildete Personen damit helfen können."
Nach wenigen Augenblicken sind dann die Profis zur Stelle: Rund um die Uhr steht ein Reanimationsteam mit spezialisierten Ärzten und Pflegekräften bereit, um die weitere Notfallversorgung zu übernehmen - auch das ist Bedingung für das Zertifikat.
Externe Kontrolle
Externe Experten der Firma "borderzone EXPERIENCE", welche die Krankenhäuser als Heart-Safe-Hospital nach ISO 9001 zertifizieren, überprüfen jährlich, ob weiterhin alle Kriterien für ein "Heart Safe Hospital" erfüllt sind. Oberarzt Kinscher weist darauf hin, dass mit der Zertifizierung auch die Qualifizierung der Mitarbeiter einhergeht: "Das bedeutet dass wir den eingeschlagenen Weg konsequent weiter gehen, um unsere Patienten auch in einer Notfallsituation schnell und effizient versorgen können. So müssen alle Mitarbeiter einmal jährlich einen Auffrischungskurs durchlaufen, damit vom Verwaltungsangestellten bis zum Chefarzt jeder fit in der Wiederbelebung bleibt."
Abbildung:
Oberarzt Andreas Kinscher (Mitte) schult mit Krankenpfleger Stephan Hunold (re.) auch nicht-medizinische Mitarbeiter wie Haustechniker Mirko Vetter (li.) in der Reanimation. So ist im Malteser Krankenhaus St. Carolus eine schnellstmögliche Notfallversorgung sichergestellt.
Foto: Christoph Hartmann, Malteser
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- Quelle: red | Foto: Christoph Hartmann
- Erstellt am 13.07.2013 - 08:59Uhr | Zuletzt geändert am 13.07.2013 - 09:29Uhr
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