Bergbausanierer als Projektträger für den künftigen Strukturwandel im Revier?

Bergbausanierer als Projektträger für den künftigen Strukturwandel im Revier?Senftenberg / Zły Komorow, 24. März 2018. Unter Bezug auf einen Artikel in der Ausgabe 02/2018 der von der Lausitzer und Mitteldeutschenbergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) herausgegebenen "LMBV konkret" äußert sich der Leiter der Unternehmenskommunikation Dr. Uwe Steinhuber zum am 8. März 2018 auf dem FORUM Lausitz in Weißwasser vom sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer gemachten Vorschlag, die LMBV, die ein erfahrener Bergbausanierer in früheren Braunkohle-Abbaugebieten ist, künftig als Projektträger für den Strukturwandel in der Lausitz einzusetzen.
Abbildung: Längst ist der Wandel im Gange, ob man sich nun wehrt oder ihn gestaltet. Allerdings wird der Wechsel der Energieträger zur Randerscheinung gegenüber den Herausforderungen, die die Folgen der Digitalisierung mit sich bringen, meint der Strategieberater Thomas Beier.

Foto: © Görlitzer Anzeiger
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Dr. Steinhuber: Klares Mandat nötig

Von Dr. Uwe Steinhuber. Nachdem winterliche Bedingungen und Fröste hinter den Bergbausanierern liegen, werden in den kommenden Frühlingswochen auch an vielen Stellen in den LMBV-Revieren die Sanierungsbaustellen wieder hochgefahren oder neue Aufgaben in Angriff genommen. Im Rahmen der Braunkohlesanierung bearbeitet die LMBV in ihrer rechtlichen Verantwortung als Bergwerkseigentümer derzeit 52 Projektvorhaben mit über 500 Teilobjekten, die wiederum in einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen realisiert werden. Hinzu kommen noch 17 Projekte mit 130 Teilobjekten für Maßnahmen der Gefahrenabwehr in Folge des Grundwasserwiederanstiegs. Hier ist die LMBV im gemeinsamen Auftrag des Bundes und der Braunkohleländer als Projektträgerin unterwegs.

Auf dem FORUM Lausitz in Weißwasser vertrat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer am 8. März 2018 die Auffassung, dass der Wandel der Lausitz eine Generationenaufgabe sei und nicht nur den schrittweisen Abschied von der Braunkohle umfasse. "Der Strukturwandel wird viele Milliarden gekostet haben, wenn er in 30, 35 Jahren abgeschlossen ist", sagte daher Kretschmer. Zunächst solle jedoch der Bund eine Anschubfinanzierung von rund eine Milliarde Euro leisten. Davon könnten Infrastruktur – wie etwa Straßen und Schienenwege sowie schnelles Internet – zukunftsfähig gemacht werden. Der sächsische Ministerpräsident Kretschmer hat mit seinem Vorschlag in diesem Zusammenhang für Furore und Diskussionen gesorgt: Sollen die geforderten Strukturfördergelder des Bundes für die ostdeutschen Reviere künftig in die Hände der LMBV gegeben werden?

Vorausgeschickt: Ministerpräsident Kretschmer erklärte den anstehenden Strukturwandel in der Lausitz zudem zur "nationalen Aufgabe": das könne eine Region nicht allein bewältigen. Es gebe einen Fundus an Ideen. Jetzt müssten die Instrumente gefunden werden, wie diese Ideen umgesetzt werden können. Kretschmer sprach sich in diesem Kontext deutlich dafür aus, den Bergbausanierer LMBV auch als Projektträger für den Strukturwandel einzusetzen bzw. im ersten Schritt den LMBV-Gesellschafter, das Bundesministerium der Finanzen davon zu überzeugen.

Kann das funktionieren? Mit dem von der LMBV in den Ende der 90er Jahre getragenen "Büro der Lausitz-Initiative" hat der Bergbausanierer m. E. schon in der Vergangenheit gezeigt, dass er mehr als Bergbausanierung und Wiedernutzbarmachung leisten, mehr als Planungsprozesse managen und Auftragsvergaben kann und auch als Scharnier zwischen den beiden Bundesländern weiter Positives für die Region bewirkt. Natürlich wären dafür ein klares Mandat des Eigentümers und der Braunkohleländer sowie das Einbinden geeigneter und qualifizierter Mitarbeiter und Ideen der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, des aktiven Kohleförderers und Energieunternehmens LEAG, der Industrieregion Lausitz, der Wirtschaftsregion Lausitz, der Kommunen und weiterer Akteure nötig. Nicht zuletzt werden vor allem Investoren und Unternehmensgründer neue Arbeitsplätze u.a. auch auf vormaligen Kohlestandorten schaffen können, meint

Mit freundlichem Glückauf

Dr. Uwe Steinhuber
Pressesprecher der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH

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  • Quelle: red | Dr. Uwe Steinhuber | Foto: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 23.03.2018 - 21:10Uhr | Zuletzt geändert am 05.08.2021 - 09:36Uhr
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