Versorgung und Mobilität in Ostsachsen
Löbau, 26. August 2016. Gestern fand in Löbau die Auftaktveranstaltung für das Modellvorhaben "Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen" statt. Wie die Versorgung und Mobilität in den ostsächsischen strukturschwachen Gebieten in Anbetracht weiter sinkender Einwohnerzahlen auch künftig gesichert werden kann, wollen die Landkreise Bautzen und Görlitz gemeinsam klären. Im Fokus stehen standort- und verkehrsplanerische Herausforderungen.
Abbildung oben: Geradeaus weiter ins Nirvana oder doch lieber schnell noch abbiegen? Die Landkreise Bautzen und Görlitz versuchen, Infrastruktur aufrecht zu erhalten.
Landkreise Bautzen und Görlitz starten gemeinsames Modellvorhaben zur Sicherung von Versorgung und Mobilität
Den etwa hundert Teilnehmern aus Städten und Gemeinden sowie aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft wurden auf der Veranstaltung die Ziele des Vorhabens, erste Ansätze zum Vorgehen sowie Möglichkeiten und Grenzen hinsichtlich der Ausgestaltung vor- und zur Diskussion gestellt.
"Beide Landkreise stehen vor ähnlichen Herausforderungen und befassen sich seit geraumer Zeit intensiv mit dem demografischen und strukturellen Wandel und den Möglichkeiten der Gestaltung. Die Teilnahme am Modellvorhaben birgt für unsere Region eine enorme Chance, gute Ansätze und bestehende Kooperationen gemeinsam mit Bürgern und vielfältigen Akteuren weiter zu vertiefen und auch nachhaltig zu etablieren. Deshalb ist auch ein gemeinsames Konzept für das Modellvorhaben wichtig und richtig", verdeutlichte Birgit Weber, Beigeordnete des Landkreises Bautzen, den Hintergrund für das Projekt der beiden Landkreise.
In Kooperationsräumen, so einer der Ansätze, sollen Einrichtungen zur Daseinsvorsorge gebündelt und gemeinsam genutzt werden. Außerdem sollen auf diese Räume ausgerichtete Mobilitätsangebote geschaffen werden, vom herkömmlichen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wie Bus oder Bahn bis hin zu neuen Angeboten wie Car-Sharing, Bürger- und Rufbussen oder Mitfahrplattformen. Für die Realisierung sollen Partner wie der Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) und der Regionale Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien ins Boot geholt werden. Außerdem ist geplant, neben Gemeinden und Dienstleistern aus den Bereichen Mobilität und Versorgung vor allem auf Mobilität angewiesene Bürger – und damit künftige Nutzer entsprechender Angebote – einzubeziehen.
Im Rahmen des Modellvorhabens ist als investives Projekt für die letzte Projektphase vorgesehen, eine Koordinierungsstelle für Mobilität und Standortentwicklung einzurichten. "Die hohe Beteiligung und die regen Diskussionen der Auftaktkonferenz zeigen das große Potenzial in unserer Region und den Willen zur Unterstützung, um gemeinsam zukunftsfeste Infrastrukturen zu schaffen", zeigte sich Heike Zettwitz, Dezernentin im Landkreis Görlitz, nach dem Projektstart überzeugt.
Nach der Auftaktkonferenz sind als nächste Schritte für den Herbst insgesamt sechs regionale Workshops in der Modellregion geplant, um dort die Bürger und vorhandene lokale Initiativen zu beteiligen. Im Anschluss an diese regionalen Veranstaltungen sollen Pilotregionen gefunden werden, um mögliche Lösungen anhand der ganz konkreten Situationen zu erarbeiten.
Gefördert wird das Modellvorhaben "Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen" vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Die Landkreise Bautzen und Görlitz hatten sich dafür gemeinsam im September 2015 erfolgreich beworben. Bautzen-Görlitz gehört zu bundesweit 18 Regionen (von 91 Bewerberregionen), die bei der Umsetzung ihrer Projektideen für rund zweieinhalb Jahre gefördert werden.
Die Laufzeit des Modellvorhabens ist begrenzt auf die Jahresmitte 2018.



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- Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 25.08.2016 - 22:31Uhr | Zuletzt geändert am 15.04.2021 - 08:57Uhr
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