In Görlitz auf den Auslöser drücken

In Görlitz auf den Auslöser drückenGörlitz, 21. Juli 2017. Erstmals soll es in diesem Jahr in Görlitz einen Fotomarathon geben, naheliegenderweise 1. Görlitzer Fotomarathon benannt. Eingebettet ist die Knipsorgie in das 3. Görlitzer Fotofestival "Schauplätze".

Abb. oben: Etwas versteckt in der Löbauer Straße 7 ist das Museum der Fotografie Görlitz zu finden
Foto: © Görlitzer Anzeiger
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Fotomarathon zum Görlitzer Fotofestival

Fotomarathon zum Görlitzer Fotofestival
Devotionalien der einstigen Görlitzer Optikindustrie im Schaufenster des Museum der Fotografie Görlitz
Foto: © Görlitzer Anzeiger

Thema: Förderverein Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec e.V.

Förderverein Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec e.V.

Der im Jahr 2003 als Förderverein Kulturhauptstadt Görlitz-Zgorzelec e.V. gegründete heutige Förderverein Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec e.V. (FVKS) hat das Ziel, den europäischen Gedanken durch Kultur zu fördern. Als Beitrag zum "Europa der BürgerInnen" verbindet der FVKS bürgerschaftliches Engagement mit aktuellen europäischen Themenstellungen.

Binnen sechs Stunden müssen beim Fotomarathon an bestimmten Orten im Stadtgebiet acht Themen fotografisch so umgesetzt werden, dass stimmige Bildserien entstehen.

Die Ergebnisse werden von einer Jury aus Foto- und Tourismusexperten bewertet. Ansporn zum Mitmachen sind wertvolle Sachpreise für die Bestplatzierten, außerdem werden die Siegerfotos auf dem Fotofestival gezeigt.

In Görlitz mitmachen!
Sonnabend, 2. September 2017, von 9 bis 15 Uhr.

Vorher anmelden!
Die Teilnahme ist für jedermann im Alter von 18 bis 88 Jahren (Kinder in Begleitung Erwachsener) möglich, wenn die Anmeldung bis zum 13. August 2017 ausschließlich per E-Mail im Postfach fotomarathon-goerlitz@projektonline.info eingegangen ist. Die Startgebühr beträgt zehn Euro.

So läuft es ab!

  • ab 8 Uhr: Anmeldung im Büro des Fördervereins Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec e.V.,
    Untermarkt 23, 02826 Görlitz, und Ausgabe der Startunterlagen mit Startnummer, Themen und Speicherkarte im verschlossenen Umschlag
  • 9 Uhr: Gruppenbild mit allen Teilnehmern auf der Rathaustreppe oder Altstadtbrücke
    (praktisch, falls einer verlorengeht)
  • 9.15 Uhr: Start am Untermarkt mit dem Öffnen der Umschläge
  • 15 Uhr: Abgabe der Speicherkarten im PC-Kabinett des Fotomuseums auf der Löbauer Straße 7 in 02826 Görlitz
  • ab 16 Uhr: Vorführung der Fotos in Endlosschleife und Auswerung durch die Jury
  • 17 Uhr: Siegerehrung und Prämierung mit Sachpreisen

Die Speicherkarte wird übrigens wieder an die Teilnehmer ausgegeben, die dürfen sie behalten.

Tipp!
Wer Fotos auch außerhalb der Wertung aufnehmen möchte, sollte eine zweite Kamera mitbringen. Handyfotos als Aufnahmegeräte sind zum Wettbewerb nicht zugelassen.

Zum 1. Görlitzer Fotomarathon sind alle Informationen online verfügbar.

Görlitzer Fotofestival
Vom 1. bis zum 10. September 2017 werden Fotoausstellungen in der Europastadt Görlitz-Zgorzelec von Workshops, Vorträgen, Mitmachaktionen und Kunst begleitet. Ob reale oder erdachte, historische oder aktuelle, das Görlitzer Fotofestival wirft den Blick auf verschiedenste "Schauplätze". Das Festival verbindet die Präsentation renommierter Fotokünstler mit regionaler Verankerung und Nachwuchsförderung.

Nice to know
Görlitz war einer der großen deutschen Standorte der deutschen Kameraindustrie und mit Meyer-Optik, dem späteren VEB Feinoptisches Werk Görlitz (FOG), auch der fotooptischen Industrie. Aus Görlitz kamen legendäre Fotoobjektive wie das Telemegor, ein in unterschiedlichen Brennweiten hergestelltes Fernobjektiv, das Trioplan, das Primoplan Domiplan als Standardobjektiv oder das Lydith als Weitwinkelobjektiv.

Zu Zeiten der "DDR" gab es bei den großen Optikfertigern, zu denen im VEB Kombinat Carl Zeiss Jena neben FOG auch der traditionsreiche VEB Rathenower Optische Werke gehörten, noch immer ausgeprägte Betriebsidentitäten: Besonders die "Meyeraner" und die "Zeissianer" frotzelten gern mal übereinander. Für Fotografen waren grundlegende Eigenschaften unter den Fotoobjektiven aus Görlitz und aus Jena wichtiger: Während Zeiss-Optiken wie das Tessar (bekannt als "Adlerauge") oft ausgesprochene Scharfzeichner waren, lieferten die Görlitzer Objektive bei sehr guter Auflösung dennoch Aufnahmen von einer gewissen Weichheit, weshalb sie besonders bei Portraitfotografen beliebt waren.

Heute gibt es wieder Fotoobjektive mit vertrauten Produktnamen unter der noch 1990 vom trotz aller Bemühungen sterbenden Optikbetrieb in Görlitz relaunchten Marke "MEYER-OPTIK", allerdings haben Herstellung und Vertrieb mit Görlitz nichts mehr zu tun. Von der einst bedeutsamen optischen Industrie Görlitz ist allein das OPTIK-Labor Dr. Wolf-Dieter Prenzel geblieben. Wer sich für Optik und Feinmechanik interessiert, wird in Görlitz beim OPTIK-VERLAG fündig.

In der Pflege des fotoindustriellen und des fotokulturellen Erbes macht sich das Museum der Fotografie Görlitz ganz besonders verdient. So gehört es – gemeinsam mit dem Görlitzer Fototreff und dem Förderverein Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec – zu den Organisatoren des Görlitzer Fotofestivals.


Kommentar:

Das soll vielleicht spaßig sein, ist es aber nicht: Die Angabe einer Obergrenze für das Alter der Teilnehmer am Fotowettbewerb ist nichts anderes als diskriminierend.

Vielleicht gehen die Organisatoren ja nicht sonderlich optimistisch in Richtung ihrer alten Tage, aber deshalb andere auszuschließen, ist ein no go. Wer im hochbetagten Alter an solchen Veranstaltungen nicht mehr teilnehmen will oder kann, dem muss man die Entscheidung schon selbst überlassen.

Altersdiskriminierung trifft an anderer Stelle bereits jüngere: Unvergessen der Auftritt einer Dame von Mitte Fünfzig in St. Marienthal, die einer Rednerin die Leviten las, weil diese verkündet hatte, langsam zu sprechen, man habe ja auch Leute über Fünfzig im Publikum. Oder erst unlängst eine Stellenanzeige: "Wir geben auch der Generation 40+ eine Chance."

Ganz fürchterlich der Gedanke: Soll die Alterseinschränkung auf die Spanne von 18 bis 88 etwa eine ganz andere Zielgruppe erreichen – von A.H. bis H.H.? Das sicherlich nicht.

Aber Gedankenlosigkeit ist – wie die Fähigkeit, an einem Fotomarathon teilzunehmen – bei Erwachsenen halt keine Frage des Alters,

meint Ihr

Thomas Beier



Kommentare Lesermeinungen (2)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Danke für den Kommentar Herr Beier

Von Stefan Müller am 28.07.2017 - 15:07Uhr
Vielen Dank für ihre konstruktive Unterstützung Herr Beier. Dafür bin ich ihnen wirklich außerordentlich dankbar. Wie konnte ich auch die Interessen der Deutschen Seniorenliga vergessen? Es ist vollkommen richtig, dass auch ein 90 oder 100 jähriger an einem Marathon teilnehmen darf. Wir werden das natürlich ändern.

Ich fürchte aber auch, dass wir die ganze Veranstaltung nun nicht mehr durchführen können, da wir den Text jetzt sicher noch auf geschlechtsneutrale Formulierungen prüfen werden. Somit wird uns die Zeit nicht mehr reichen und wir verschieben einfach auf nächstes Jahr mit korrektem Text im Kleingedruckten.

Nein im Ernst, dank ihnen könnte man die Lust am Organisieren verlieren, wenn man dann mit einer so dümmlichen Bemerkung auch noch in die rechte Ecke gerückt wird. Die Altersbeschränkung von 18 bis 88 findet sich bei Google immerhin noch über 3000 mal. Und offenbar nirgend im rechten Zusammenhang. Die Idee aus einer Altersbeschränkung auf einen rechtsradikalen Bezug zu schließen, kann nur einem Sommerloch entspringen. Wenn ihnen sonst nichts mehr einfällt....

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Müller

Altersbeschränkung

Von Görlitzer Fotofestival am 28.07.2017 - 13:43Uhr
Vielen Dank für den Hinweis, die Altersangabe war unsererseits tatsächlich witzig gemeint. Natürlich möchten wir niemanden von der Teilnahme ausschließen, die Altersbegrenzung nach oben haben wir auf der Webseite entfernt. Schönes Wochenende!

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  • Quelle: red | Foto: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 21.07.2017 - 07:20Uhr | Zuletzt geändert am 11.03.2021 - 09:01Uhr
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