Havarie im tschechischen Chemiewerk Spolana

Dresden | Neratovice. Das sächsische Umwelt- und Landwirtschaftsministerium ist heute Nachmittag (Dienstag, 20. Juni, 15 Uhr) im Rahmen des Internationalen Warn- und Alarmplanes SOS Elbe über eine Havarie beim Chemiewerk Spolana im tschechischen Neratovice (oberhalb von Melnik) informiert worden. Nach Meldung der tschechischen Behörden ereignete sich der Unfall gestern Abend um 19.10 Uhr. Über Hergang und Ursachen konnten noch keine Angaben gemacht werden.

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Austritt von Ammoniumsulfat - voraussichtlich keine Gefährdung für Sachsen

Es gelangte Ammoniumsulfat in geringer Konzentration (0,77 Milligramm pro Liter) in die Elbe. Ammoniumsulfat wird u.a. zur Herstellung von Düngemitteln verwendet. Fischsterben, Geruchsbelästigung oder Farbveränderungen wurden in Tschechien nicht beobachtet und sind auch in Sachsen nicht zu erwarten. Laut vorliegenden Berechnungen wird der Stoff am heutigen Abend die Elbe in Dresden erreichen. Die Konzentration beträgt dann lediglich 0,4 Milligramm pro Liter. Die geringe Konzentration führt zu keiner Beeinträchtigung des Ökosystems der Elbe oder der Trinkwasserversorgung.

Ammoniumsulfat ist gut wasserlöslich und zerfällt in Ammonium und Sulfat-Ionen. Ammonium-Stickstoff wird an der Messstation Schmilka rund um die Uhr überwacht. Derzeit sind keinerlei Auffälligkeiten erkennbar. Der Auffälligkeitskennwert ab dem eine verstärkte Überwachung einsetzt, liegt bei 3 Milligramm pro Liter.

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  • Quelle: /SMUL
  • Erstellt am 20.06.2006 - 20:07Uhr | Zuletzt geändert am 20.06.2006 - 20:07Uhr
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