THESEUS
Berlin. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) startet das High-Tech-Programm THESEUS, nachdem die EU-Kommission heute die erforderliche Genehmigung ausgesprochen hat.
BMWi startet High-Tech-Programm
Mit THESEUS sollen Basistechnologien, Standards und viel versprechende Anwendungen für neue internet-basierte Produkte und Dienste entwickelt und erprobt werden. Ziel ist die Schaffung einer neuen Wissensinfrastruktur, mit der das Wissen im Internet besser genutzt und verwertet werden kann. Im Fokus der Forschungsarbeiten stehen so genannte semantische Technologien, die die inhaltliche Bedeutung von Informationen erfassen. Der Computer lernt also mithilfe intelligenter Technik Zusammenhänge von Internetinhalten jeglicher Art (Texte, Bilder, Video, Audio) zu erkennen und nutzbringend aufzubereiten. Hieraus entstehen im Rahmen von THESEUS neue Anwendungen insbesondere im Bereich Software, Medizintechnik, Maschinenbau sowie Kultur und Medien. THESEUS wird somit einen Beitrag leisten, das heutige Internet mit seiner offenen und interaktiven Netzstruktur (Web 2.0) durch die Verknüpfung mit semantischen Methoden und Anwendungen zum Internet der nächsten Generation (Web 3.0) weiterzuentwickeln.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos, äußerte sich wie folgt: "Für die Bundesregierung haben neue Formen der internetbasierten Wissensgewinnung, Wissenssuche und Wissensverwertung im globalen Wettbewerb strategische Bedeutung. Mit THESEUS wollen wir die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas insgesamt verbessern und weltweit eine Spitzenposition bei Informations- und Kommunikationstechnologien erreichen. Die Erschließung künftiger Wachstumsmärkte schafft zugleich nachhaltige Arbeitsplätze in Deutschland und Europa."
Das Programm hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird vom BMWi mit zunächst ca. 90 Mio. Euro gefördert. Die für Forschung und Entwicklung zur Verfügung stehenden Mittel verteilen sich je zur Hälfte auf Wissenschaft und Wirtschaft. Zusätzliche 90 Mio. Euro werden als Eigenmittel der beteiligten Partner aus Industrie und Forschung aufgebracht, so dass insgesamt rd. 180 Mio. Euro in zukunftsweisende Forschungsarbeiten zur Weiterentwicklung des Internets fließen werden. THESEUS ist Teil des Programms "Informationsgesellschaft Deutschland 2010 (iD2010)" der Bundesregierung und wurde erstmals im Dezember 2006 auf dem IT-Gipfel der Bundeskanzlerin als eines von drei Leuchtturmprojekten vorgestellt.
Laut Glos soll mit THESEUS frühzeitig die Brücke zwischen Grundlagenforschung und Anwendungen geschlagen werden: "Aus den ausgewählten Anwendungsfeldern erwarten wir innovative Best-Practice-Beispiele und erfolgversprechende Geschäftsmodelle. Wir wollen anders als in der Vergangenheit dafür sorgen, dass Innovationen in Deutschland nicht nur entwickelt, sondern auch mit Impulsen für Wachstum und Beschäftigung umgesetzt werden."
Das THESEUS-Forschungsprogramm wird durch die empolis GmbH, eine Tochtergesellschaft der arvato AG, koordiniert. Zum Konsortium gehören dreißig Partner: Siemens, SAP, empolis, Lycos Europe, Deutsche Nationalbibliothek, sowie Deutsche Thomson oHG, intelligent views, m2any, Moresophy, Ontoprise, Festo, Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA) und das Institut für Rundfunktechnik. Dabei arbeiten die industriellen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen eng mit den öffentlichen Forschungspartnern zusammen. Dazu gehören international anerkannte Experten des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), des Forschungszentrums Informatik (FZI), der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und Technischen Universität (TU) München, der TU Darmstadt, der Universität Karlsruhe (TH), der TU Dresden und der Universität Erlangen. Darüber hinaus beteiligen sich neun Institute der Fraunhofer-Gesellschaft.
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- Quelle: /red
- Erstellt am 19.07.2007 - 23:40Uhr | Zuletzt geändert am 19.07.2007 - 23:40Uhr
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