Neuer Arbeitsplatz gefragt, aber wo orientieren?

Görlitz, 17. Dezember 2017. Von Thomas Beier. Ein sicherer, zudem fair bezahlter Arbeitsplatz, an dem die Arbeit Spaß macht und den eigenen Leistungsanspruch befriedigt, ist für die allermeisten Menschen ein besonders wichtiges Gut. Der berufliche Erfolg und das damit verbundene Einkommen ist die Voraussetzung für privates Glück und die Möglichkeit, überhaupt sein Privatleben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Arbeitgeber sehen sich diesem Anspruch jedoch zu großen Teilen nicht verpflichtet.
Abbildung oben: Ständig nach Beschäftigungsmöglichkeiten Ausschau zu halten ist eine Daueraufgabe nicht nur für jene, die akut eine Anstellung suchen, sondern auch für Arbeitnehmer, die den Überblick über den Arbeitsmarkt behalten wollen.

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Wieviel Flexibilität ist auf der Suche nach einem Arbeitsplatz zumutbar?

Immer mehr, auch sachgrundlos befristete Arbeitsverhältnisse machen es Arbeitnehmern und ihren Familien schwer, strategische Entscheidungen zu treffen. Kinder anschaffen – oder warten? In Wohneigentum investieren – oder droht der Arbeitsplatzverlust im Umfeld einer strukturschwachen Region?

Während junge Familien bestimmte Entscheidungen noch eine Weile vertagen können (was allerdings keinen Spaß macht), sind ältere Arbeitnehmer von den Unsicherheiten des Arbeitsmarktes vielleicht noch stärker betroffen. Wer Kinder in der Schule oder Ausbildung hat, Kreditraten zu stemmen hat, vor Ort auch sozial gebunden oder engagiert ist, reagiert entsprechend beunruhigt, wenn der einst sicher erscheinende Arbeitsplatz plötzlich infrage steht.

Aus Sicht der Wirtschaft ist das freilich anders: Hier sind Arbeitsplätze ein notwendiges und kostenintensives Übel, das über Führungsverantwortung und rechtliche Ansprüche der Arbeitnehmer ein ziemliches Potenzial an Ärger mit sich bringt. Anders gesagt: Unternehmen existieren nicht, um Arbeitsplätze zu schaffen, sondern schaffen Arbeitsplätze, weil sie Mitarbeiter brauchen.

Dem Arbeitnehmer, der unsicheren Zeiten entgegensieht, helfen solche Betrachtungen allerdings wenig. In letzter Konsequenz steht oft die Entscheidung, sich auf völlig andere Tätigkeitsfelder einzulassen oder der Arbeit hinterherzuziehen. Dieses der Arbeit zu folgen hat die Lausitz in den Aufschwung-Jahren der "DDR" groß gemacht: Besonders die neuen Kraftwerke und der Kohleabbau, bedeutsam auch das Gaskombinat Schwarze Pumpe mit seine Gaswerken, Kokereien, Heizkraftwerken und Brikettfabriken, veranlassten mit gewaltigen Städtebauprogrammen wie in Hoyerswerda, Görlitz und Weißwasser ...zigtausende Menschen zum Umzug und gaben zugleich Weltkriegsflüchtlingen und Vertriebenen eine neue Heimat.

Die Konsequenz

Wenn der Arbeitsmarkt vor Ort im erlernten Beruf, in dem man auch Erfahrungen gesammelt hat, nichts mehr zu bieten hat, bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder man orientiert sich auf einem anderen Tätigkeitsfeld oder man muss dorthin gehen, wo die persönliche Kompetenz gefragt oder sogar dringend gesucht ist.

Für beide Entscheidungsoptionen haben Unternehmen in den letzten Tagen im Görlitzer Anzeiger Arbeitsplätze geboten:


  • Wer bisher in der Industrie sein Brot verdient hat, wer abwechslungsreich im Umfeld des Maschinenbaus arbeiten möchte und dessen Qualifikation zu den offenen Stellen als Industriemechaniker/in, Mechatroniker/in oder Elektriker/in passen, sollte sich das Unternehmen Dugar + Schuster GmbH & Co. KG in Langenfeld näher ansehen (hier auch im Görlitzer Anzeiger). Langenfeld, eine mit 58.000 Einwohnern durchaus Görlitz vergleichbare Stadt in Nordrhein-Westfalen, die seit 2008 schuldenfrei ist, liegt im Rheinland im Viereck zwischen Düsseldorf, Solingen, Leverkusen und Monheim am Rhein und engagiert sich für die örtliche Wirtschaft.

  • Wer sich vielleicht beruflich verändern will, gern auf Menschen zugeht, eigenverantwortlich und flexibel arbeiten möchte, für den ist womöglich ein Stellenangebot eines Hotels aus dem Hirschberger Tal in Polen zur Arbeit in Deutschland interessant: Das Wasserschloss Stonsdorf (Pałac Na Wodzie, Webseite in deutscher Sprache) in Hirschberg (Jelenia Góra), ein Hotel mit "Emotions & Thermal SPA", sucht einen Marktbearbeiter oder eine Marktbearbeiterin (siehe Görlitzer Anzeiger), der/die in Deutschland arbeitet. Bis zum Hotel im Ortsteil Stonsdorf (Staniszów) sind es ab Görlitz nur knapp 80 Kilometer – ein Standortvorteil für Görlitzerinnen und Görlitzer.

Fazit

Arbeitnehmer sollten in unsicheren Zeiten den Arbeitsmarkt permanent "scannen". Dazu gehört es, vor allem die Stellenanzeigen im Internet, so im Görlitzer Anzeiger oder auf einem regionalen Portal wie diesem, in lokalen wie auch überregionalen Tageszeitungen und jene in der Fachpresse zu verfolgen. Wer noch keinen akuten Handlungsbedarf hat entwickelt so zumindest ein Gefühl dafür, was infrage kommen könnte, und ist im Falle des Falles handlungsfähiger.

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  • Quelle: Thomas Beier | Foto mit Zahnrad: WiR_Freebies / Wilfried Pohnke, Foto Frau: RobinHiggins / Robin Higgins, beide pixabay und Lizenz CC0 Public Domain
  • Erstellt am 16.12.2017 - 11:11Uhr | Zuletzt geändert am 17.12.2017 - 10:34Uhr
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