Mit Sorbisch als Muttersprache leichter zum Studium

Dresden. Das neue Sächsischen Hochschulzulassungsgesetz soll den Hochschulen Kriterien zur Verfügung stellen, um für örtlich zulassungsbeschränkte Studiengänge (numerus clausus) geeignete Studienbewerber auswählen zu können. "Damit ist für die Universität Leipzig die Grundlage dafür geschaffen, Regelungen zur Auswahl sorbisch-muttersprachlicher Studienbewerberinnen und Studienbewerber zum Lehramtsstudium treffen zu können", sagte Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange im Anschluss an ein Gespräch mit Vertretern des Sorbischen Schulvereins und der Universität Leipzig.

Anzeige

Neues Hochschulzulassungsgesetz verbessert Situation sorbisch-muttersprachlicher Studienbewerber

Damit zeichnet sich spätestens ab dem Wintersemester 2008/2009 die Lösung eines immer wieder vom Sorbischen Schulverein kritisierten Problems der sorbischen Bewerber ab. Die Zulassungsbeschränkungen in den einzelnen Lehramtsfächern der Uni Leipzig hatten dazu geführt, dass einzelne sorbisch-muttersprachliche Bewerber zwar im Lehramtsfach Sorbisch eine Zulassung erhalten konnten, im von ihnen gewählten zweiten Lehramtsfach (z.B. Mathematik oder Biologie) angesichts der starken Bewerberkonkurrenz aber keine Zulassung erhielten. Künftig könnten mit dem neuen Hochschulzulassungsgesetz neben der Abiturdurchschnittsnote auch sorbische Sprachkenntnisse als Nachweis für die Zulassung zum Lehramtsstudium festgelegt werden.

Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange zeigte sich im Anschluss an das Gespräch "erleichtert", weil damit der besonderen Situation des sorbischen Volkes beim Hochschulzulassungsverfahren Rechnung getragen wird. Das sächsische Kabinett wird sich nach der Sommerpause mit dem neuen Hochschulzulassungsgesetz beschäftigen.

Darüber hinaus sei während der Gespräche vereinbart worden, dass die Universität Leipzig mit ihrem Institut für Sorabistik prüfen werde, inwieweit Lehramtstudenten aus anderen Bereichen zusätzliche Angebote zum Erlernen der sorbischen Sprache gemacht werden könnten und wie die künftige Weiterbildung von bilingualen Lehrkräften effektiv zu organisieren sei.

Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: /red
  • Erstellt am 23.08.2007 - 18:18Uhr | Zuletzt geändert am 23.08.2007 - 18:18Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige