Berufsorientierung zum Girls'Day und Boys'Day

Landkreis Görlitz, 16. April 2015. Der Berufsorientierungstag, im Landkreis Görlitz zum 14. Mal organisiert von den Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis und in der Stadt Görlitz, will nicht einfach nur über Berufe informieren, nein, es geht um höhere Ziele: Mädchen sollen für Handwerk, Technik und Naturwissenschaften begeistert werden, Jungen hingegen für den Sozial- und Dienstleistungssektor.

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Wanderausstellung im City Center Frauentor

So ist zum Girls` Day beabsichtigt, Mädchen bei einem Tagespraktikum, einem Workshop oder einer Unternehmensführung einen realitätsnahen Einblick in die Arbeitswelt in Handwerk und Technik zu geben. Sie sollen dadurch in ihnen schlummernde Talente, Fähigkeiten und Interessen entdecken und sich informieren.

Für die Jungen geht es am Boys` Day ab in die Bereiche Erziehung, Soziales, Gesundheit und Pflege. Hier sind Männer unterrepräsentiert, jedoch sind in diesen Berufen immer mehr männliche Fachkräfte und Bezugspersonen erwünscht. Jungen erhalten in den beteiligten Einrichtungen Einblicke und können die praktische Arbeit erleben.

Mitmachen!
Girls`Day und Boys`Day am Donnerstag, dem 23. April 2015.
Angebote gibt es unter www.girls-day.de und www.boys-day.de - hier die Aktionslandkarte nutzen und sich über die Angebote informieren und sich selbst eintragen. Informationen haben auch die Schulen, dort erhalten die Mädchen und Jungen - ermöglicht durch die Transportunternehmen - einen kostenlosen Fahrschein für diesen Tag..

Wanderausstellung zum Girls'Day und Boys'Day "Typ 2020 –" im City Center Frauentor

Gezeigt werden Berufsinformationen kombiniert mit den Eindrücken junger berufstätiger Männer, die in Berufen arbeiten, die für Kerle eher untypisch sind. Trotz aller Vorurteile sind heute alle zufrieden mit ihrer Berufswahl. Das belegen die Statements von beispielsweise von Altenpfleger Daniel, von Pädagogik der Kindheit-Student Johannes oder vom Kaufmann für Bürokommunikation Tobias.

Quizfragen auf den Bannern derr Ausstellung erlauben die spielerische Auseinandersetzung mit beruflichen Neigungen, sozialen Kompetenzen und Vorstellungen von Männlichkeit und Geschlechterrollen.

Tipp!

Die Handwerkammer Dresden hat eine Online-Lehrstellenbörse, in der aktuell 561 Betriebe insgesamt 864 zu besetzende Lehrstellen anbieten. Gesucht sind beispielsweise zukünftige männliche oder weibliche Bäcker, Ausbaufacharbeiter, Zimmerer, Raumausstatter, Augenoptiker, Zahntechniker, Friseure, Fachkräfte für Lagerlogistik, Medientechnologen, technische Modellbauer, Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie Elektroniker.



Kommentar:

Macht formale Quotenerfüllung glücklich? Dass Frauen in Studiengängen wie den Ingenieurwissenschaften oder in der Informatik unterrepräsentiert sind heißt doch nicht zwangsläufig, dass es besser wäre, hier mehr Frauen anzuwerben und auszubilden. Sind es vielleicht Berufsbilder, die Männern einfach besser liegen - genauso wie es Berufsbilder gibt, die nahezu ausschließlich von Frauen besetzt sind, zum Beispiel Gleichstellungsbeauftragte?

Sicher sollen Frauen, die in Technik und Handwerk streben möchten, sich informieren können und ihnen Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Doch die meisten Frauen verfügen über ausreichend schlaue Intuition, anstrengenden Berufen - in denen sich Männer gern beweisen - aus dem Weg zu gehen. Für Männer hingegen muss es selbstverständlicher werden, in Berufen zu arbeiten, in denen beispielsweise Zuwendung zu Kindern oder Alten eine stärkere Rolle spielt.

Wenn Berufsorientierung Sinn machen soll, dann geht es um Ausbildungen, die persönlich passen und in denen später berufliche Chancen bestehen - nicht, einen Beruf zu lernen, in dem man schon die Lehre schmeißt oder als Frau irgendwas Nettes zu studieren, wo später kaum Arbeitsstellen zu finden sind, wegen des Rückzugs ins Familienleben aber auch gar nicht gefragt sind.

Wenn der Girls`Day und der Boys'Day Orientierung im weitesten Sinne gibt und nicht dazu benutzt wird, Berufsträume auszureden - was mangels Vorstellungskraft einiger Beteiligter in der Berufsberatung leider auch geschieht - dann ist das eine gute Sache,

meint Ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: red | Foto: BlueOlive, pixabay, Lizenz CC0 Public Domain
  • Erstellt am 16.04.2015 - 00:08Uhr | Zuletzt geändert am 16.04.2015 - 01:02Uhr
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