Kauf auf Pump: Im Dschungel der Kreditformen

Görlitz, 13. Februar 2015. Wie rund 20 Prozent der Deutschen nehmen auch die Görlitzer zunehmend Kredite auf, um größere Investitionen wie das Auto oder Eigenheim zu finanzieren. Doch inzwischen werden auch kleinere Wünsche auf Pump erfüllt, was in vielen Fällen dazu führt, dass Verbraucher die Übersicht über ihre Finanzen verlieren, sofern sie das Kreditsystem überhaupt verstehen. Welche Formen gibt es also und wann sind sie jeweils sinnvoll?
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Der Unterschied zwischen Privat- und Bankkrediten

Finanzielle Engpässe kennt wohl jeder Haushalt, weshalb es vielen Verbrauchern recht ist, wenn sie für dringend benötigte Anschaffungen einen Kredit aufnehmen können. Dieser besteht in einer zeitlich begrenzten Übermittlung von Geld oder Sachmitteln, für die der Kreditnehmer Zinsen zahlt und eine Rückgabe nach Ablauf der Frist gewährleistet. Generell wird zwischen einem Privat- und einem Bankkredit unterschieden, wobei im letzten Fall die Bank als Gläubiger auftritt. Im Gegensatz zu dieser klassischen Form gibt es inzwischen Unternehmen, die es ermöglichen, online eine Expertenmeinung über Privatkredite einzuholen und einen passenden abzuschließen. Alternativ gewährt eine andere Privatperson dem Schuldner seinen Privatkredit, wobei dies eher selten vorkommt. Allen Kreditgebern gemein ist, dass sie für den temporären Liquiditätsverlust und das finanzielle Eigenrisiko Zinsen einfordern.

Dispositions- und Ratenkredite für kleine Finanzierungen

Kredite gehören in vielen Haushalten inzwischen zum Alltag. Wer sich einen kurzfristigen Wunsch erfüllen oder eine notwendige Zahlung vornehmen muss, entscheidet sich vorzugsweise für eine der beiden einfachsten Kreditformen. So können Verbraucher im Falle relativ günstiger Anschaffungen einen Dispositionskredit aufnehmen, der lediglich die "Überziehung" des Girokontos beinhaltet und einen relativ hohen Zinssatz mit sich bringt, weshalb er möglichst schnell getilgt werden sollte.

Übersichtlich ist auch ein Ratenkredit, bei dem sich Schuldner und Gläubiger auf eine feste Rate pro Monat einigen, die Zins und Tilgung enthält und den Kreditnehmer nicht wirtschaftlich überfordert.

Für das Eigenheim: Die Baufinanzierung

Größere Investitionen fallen in Regel an, wenn sich Bauherren den Wunsch vom Eigenheim erfüllen. In diesem Fall ist es sinnvoll, ein Darlehen in Form einer Baufinanzierung aufzunehmen. Diese verfügt grundsätzlich über eine lange Laufzeit für die Tilgung und bietet dafür im Gegenzug einen günstigen Zinssatz. Dabei kontrolliert der Kreditgeber den Baufortschritt und leistet entsprechende Zahlungen, wobei ökologisch motivierten Eigentümer in spe über die KfW Fördermittel einholen können, wenn sie energieeffizient und umweltschonend bauen.

Auf Vertrauen und Sicherheit: Blanko- und Avalkredit

Neben der Übertragung von Geld an den Kreditnehmer können die Banken auch eine Kreditleihe anbieten, zu deren Formen auch der Avalkredit gehört. In diesem Fall übernimmt der Gläubiger eine Bürgschaft oder Garantie gegenüber Kunden, die eine solche beispielsweise gegenüber Lieferanten benötigen. Dafür zahlt das Schuldnerunternehmen eine sogenannte Avalprovision, die sich im Jahr oft auf etwa zwei Prozent der verbürgten Summe beläuft.

Ohne "Sicherheitsstempel" wird der Blankokredit vergeben: Gewähren Kreditinstitute ihren Schuldnern ein solches Darlehen, wird vorher u.a. die Liquidität des Kreditnehmers überprüft. Verfügt dieser über eine ausreichende Bonität, wird auf eine Kreditbesicherung verzichtet, wobei die Konditionen etwas teurer sind und die Laufzeit sich meist nur auf eine kurze Zeit beschränkt.

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  • Quelle: red | Foto: © istock.com/PeopleImages
  • Erstellt am 13.02.2015 - 07:53Uhr | Zuletzt geändert am 13.02.2015 - 08:59Uhr
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