Tagesgeld als Altersvorsorge?

Görlitz, 15. Dezember 2013. Mal geht es ein wenig rauf und dann wieder ein wenig runter, doch im Großen und Ganzen bleiben die Zinsen auch weiterhin auf einem stabilen, wenn auch eher niedrigen Niveau. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält den Leitzins im Euroraum vergleichsweise niedrig, doch für viele Sparer ist das Tagesgeld ob seiner Flexibilität in jedem Fall ziemlich attraktiv. Aber ist diese Geldanlage auch für langfristige Sparer zu gebrauchen? Foto: © Stock Foundry/Design Pics/Valueline/Thinkstock

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Die Sparer wissen Tagesgeld zu schätzen

Als entscheidender Vorteil sollte vor allem die tägliche Verfügbarkeit des Geldes gesehen werden. Es gibt also auch keine Kündigungs- oder Zugriffsfristen und wenn einmal das Geld gebraucht wird, kann man sofort darüber verfügen. Was Tagesgeld angeht, so können die Sparer derzeit zwischen vielen verschiedenen Produkten und Angeboten wählen. Es ist sogar möglich, die Tagesgeldzinsen von einer ethischen Bank zu beziehen.

Das Tagesgeldkonto wird gern als ein Nebenprodukt des normalen Girokontos beschrieben, das keinesfalls mit selbigem verwechselt werden darf. Besitzt man einen gewissen Geldüberschuss, der gerade nicht benötigt wird, kann man den jeweiligen Betrag auf einem Tagesgeldkonto anlegen. Die Verzinsung ist bei einigen Tagesgeldkonten noch immer sehr attraktiv und es gibt keine festgelegten Laufzeiten. Außerdem kann der Besitzer des Kontos, wie bereits dargestellt, jederzeit über sein Guthaben verfügen. Nach den Krisenzeiten sind Tagesgeldkonten außerordentlich populär. Im Internet liest man nun allerdings auch immer wieder, dass das Tagesgeld als ergänzende Maßnahme zur Altersvorsorge eingesetzt wird. Funktioniert das wirklich?

Tagesgeld ist keine langfristige Anlage

Die Kunden der Kreditinstitute profitieren von ihren Tagesgeldkonten, weil sich hinter dieser Sparvariante eine gute Möglichkeit verbirgt, um auch schon kleine Beträge einträglich zu mehren. Dazu muss man wissen, dass das Festgeld, ebenfalls eine beliebte Kontovariante, den Sparern häufig erst ab höheren Einlagensummen angeboten wird. Anders verhält es sich also beim Tagesgeld – hier können mit kleineren Sparbeträgen Konten eröffnet werden.

Als Altersvorsorge eignet sich das Tagesgeldkonto allerdings weniger, da es viele Produkte gibt, die über einen sehr langen Zeitraum weitaus bessere Konditionen bieten.

Kommentare Lesermeinungen (2)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Neutrale Beratung ist selten

Von Herbert Koslowski am 16.12.2013 - 21:36Uhr
"Gute und neutrale Beratung" bekommt man, so meine Erfahrung, nicht bei den Kreditinstituten. Im Gegenteil, ich habe einmal erlebt, dass man dort Azubis auf hochbetagte Rentner losgelassen hat, um den Verkauf zu üben.

Auch die Tipps in Zeitschriften sind nicht unbedingt umfassend sachkompetent, da wird viel nachgeplappert, da hat Herr Domke als Finanzberater, der im Unterschied zu Leuten, die nur auf den Verkauf aus sind, wirklich gut und umfassend berät, völlig recht.

Tagesgeld

Von Rolf Domke am 16.12.2013 - 10:27Uhr
.. und Sparbuch sind beide sehr beliebt und dienen beide der sicheren Geldvernichtung. Freilich ist diese Geldvernichtung nicht sofort erkennbar, der Kontostand bleibt ja gleich, aber bei nur 2,5 % Inflation werden, gemessen an der Kaufkraft, aus 1.000 Euro

nach 5 Jahren 906,00 (rd. 10 % Verlust)
nach 10 Jahren 800,70 (rd. 20 % Verlust)
nach 15 Jahren 707,70 (rd. 30 % Verlust)

Bei ordentlichen Aktienfonds sind auf diese Zeiträume ähnliche hohe Verluste nicht registriert. Im Gegenteil. Aber wer glaubt das, wenn bei Aktienfonds kurzfristig auch mal der Kontostand reduziert erscheint?

Gute und neutrale Beratung ist gefragt, gute und sorgfältige und vom Suchen nach Vekaufsansätzen freie Aufarbeitung von vermögensrelevanter Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind gefragt. Nur die Betrachtung und das Zusammenspiel verschiedener produktbezogener Chancen und Risiken bringen langfristig Erfolg.

Übrigens: Nach meiner Erfahrung sind die Ratgeberseiten in Zeitungen oft die schlechtesten Ratgeber. Auch sind die Ratschläge aus "Stftung Warentest" nicht ohne kritische Betrachtung zu übernehmen.

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  • Quelle: red | Foto: © Stock Foundry/Design Pics/Valueline/Thinkstock
  • Erstellt am 15.12.2013 - 04:20Uhr | Zuletzt geändert am 15.12.2013 - 04:32Uhr
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