Görlitzer Politik im Netz - Teil 1: CDU Görlitz

Görlitz. Der erste Teil der Serie im Görlitzer Anzeiger „Die Görlitzer Politik im Netz“ ist dem Webauftritt des CDU-Kreisverbandes Görlitz - hervorgegangen aus den Kreisverbänden Löbau-Zittau, Niederschlesische Oberlausitz und Görlitz Stadt - gewidmet. Die CDU ist mit zehn Abgeordneten im Görlitzer Stadtrat vertreten, so viele Sitze hat keine andere Gruppierung in diesem Gremium.

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Leicht zu finden, wenn auch mit Umweg

Thema: Görlitzer Politik im Netz

Görlitzer Politik im Netz

Im Jahr 2012 werden in Görlitz die Karten neu gemischt: Die Bürger der Stadt wählen den Oberbürgermeister - einen neuen oder den bisherigen Amtsträger Joachim Paulick. Im Gegensatz zum Jahr 1994, als die Direktwahl eingeführt wurde, dürften Informationen aus dem Internet die Wahlentscheidung im Jahr 2012 weit stärker beeinflussen.

Die Webseite des CDU-Kreisverbandes Görlitz (http://www.cdu-goerlitz.de) ist leicht auffindbar: Die Suche bei Google nach „CDU Görlitz“ führt stracks ans Ziel, sprich auf die Webseite - allerdings erst nach einer technischen Weiterleitung. Wer in seinem Webbrowser solche automatischen Weiterleitungen zur Vorsicht blockiert hat, muss dies erst mit einem weiteren Klick erlauben. Kein Drama, es funktioniert zuverlässig.

Grün und Rot

Die Startseite sieht ganz nach CDU aus, obgleich das Gelb-Rot der Bundes-CDU durch ein Corporate Design in Rot-Grün ersetzt wurde, was sicher nicht politisch, sondern sächsisch motiviert ist.

Versucht sich der geneigte User nun durch die vielen Menüpunkte des CDU-Auftritts zu hangeln stellt er schnell fest, dass die Inhalte zwar da sind, es jedoch ein wenig an Konzept mangelt: Um an die gewünschte Informationen zu kommen, muss er sich durch unzählige Menüs klicken, um schließlich teils veraltete Angaben zu finden.

Stark für Görlitz ist nicht mehr

Äußerst peinlich: Der Link auf den Ortsverband Görlitz (verweist auf http://www.stark-fuer-goerlitz.de) funktioniert nicht und Kontaktinformationen zu den Ortsverbänden bleiben geheim.

Auch andere interne Links gehen ins Leere oder einfach wieder auf die Startseite zurück. Für den Kreisvorstand werden unter „Köpfe“ nur die Namen der Mitglieder aufgelistet. Im Sinne des - hoffentlich gewünschten - Dialogs mit den Bürgern wären hier zumindest Kontaktinformationen hilfreich.

Neues aus dem Vorjahr und aktuelle Termine

Aktualität ist dem Websauftritt auch insgesamt nicht zu bescheinigen. Im Pressebereich datiert die allerneuste Pressemeldung vom 9. März 2010 - vielleicht war ja damals, vor mehr als einem Jahr, die Welt noch in Ordnung.

Die Rubrik „Aktuelles“ wird ihrem Namen schon eher gerecht, jedoch beinhalten „Nachrichten“ und „Termine“ für die meisten Bürger eher belanglose CDU-interne Meldungen. Eine Öffentlichkeitsarbeit im Sinne der Information über aktuelle Themen aus Görlitz und dem Landkreis findet auch dort nicht statt.

Zu loben: Immerhin die Termine auf der Startseite sind aktuell - jedoch rettet das den Gesamteindruck in Sachen Aktualität nicht.

Warum unter „Links zu Stadt Görlitz“ jedoch neben der Webseite der Stadt Görlitz ganz einsam ein einzelner privater Informationsanbieter aufgeführt ist, bleibt rätselhaft.

Auch die Fraktionsseite ist im Gestern geblieben

Bei der Internetsuche nach der Görlitzer CDU fällt eine gemeinsame Fraktionsseite von CDU und FDP auf, die unter http://www.cdu-fraktion-goerlitz.de erreichbar ist. Schade - auch diese Webseite kann die Mankos der Görlitzer CDU-Kreisverbandsseite nicht ausmerzen. Unter „Aktuelles“ werden hier ebenfalls nur veraltetete Informationen - die aktuellste immerhin vom 4. Oktober 2010 - angeboten.

Das verwendete PDF-Format erzwingt, jeden Beitrag einzeln herunterzuladen, sonderlich nutzerfreundlich ist das nicht. Zudem sind die Informationen nur für die Presse aufbereitet, der interessierte Bürger fühlt sich dadurch nicht ausreichend informiert.

Fazit:

Die Webseite des CDU-Kreisverbandes Görlitz ist die erste im Test des Görlitzer Anzeigers. Obgleich auf eine formale Bewertung einzelner Kriterien verzichtet wird, lautet die Gesamtnote „mangelhaft“.

Es zeigt sich, dass die Görlitzer CDU viel zu wenig Zeit investiert, um Ihre Außendarstellung im Word Wide Web erstens aktuell und zweitens auch bedienfreundlich zu halten. In den sozialen Netzwerken wie Facebook war die Görlitzer CDU - im Gegensatz zu einzelnen Abgeordneten aus dem Landkreis Görlitz - nicht auffindbar.

Als Teil einer der ganz wichtigen Volksparteien, mit maßgeblichem Einfluss in Stadt, Landkreis, Freistaat und Bund, sollte der östlichste CDU-Kreisverband die kommenden Monate nutzen, um in seiner digitalen Kommunikation einiges an Boden gut zu machen. Mit „ins Netz reinstellen“ ist es nicht getan, im Web 2.0 muss man schon selbst interagieren - wer das nicht tut, findet nicht statt.

Fortsetzung:
In der kommenden Ausgabe der Serie „Görlitzer Politik im Netz“ wird der Görlitzer Anzeiger die Webseite der „Bürger für Görlitz“ näher betrachten.

Kommentare Lesermeinungen (1)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Peinlich

Von Dirk Höfer am 21.04.2011 - 13:58Uhr
Es ist wirklich peinlich für eine starke Fraktion einen solchen uninformativen Internet-Auftritt zu haben.

Ich bin schon gespannt, was die anderen Parteien abschneiden.

Danke an den Görlitzer Anzeiger für diese Serie.

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