Theaterfusion vorerst durch Bautzen verhindert

Bautzen / Budyšin | Görlitz-Zgorzelec. Landrat Bernd Lange hat den Beschluss des Bautzener Kreistages vom 18. Mai 2009 gegen eine Theaterfusion in der Oberlausitz bedauert: „Schade, dass so kurzsichtig entschieden wurde. Ich denke, man verkennt, wie ernst die Situation ist. Damit verlieren wir vier Jahre Zeit für den Reformprozess.“ Nun wolle man den Zusammenschluss der Zittauer Schauspielbühne und des Görlitzer Musiktheaters als kleine Fusion im Landkreis anstreben. Zudem favorisiert Lange den regen Austausch mit dem Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen. Vor allem sollten auch die sorbischen Angebote mehr genutzt werden. Die Sorben hatten hingegen große Befürchtungen, im Zuge einer Theaterfusion an Eigenständligkeit einzubüßen.

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Ziel ist der Erhalt des Angebots

Wie Lange weiter sagte, werde nun eine Arbeitsgruppe der Verwaltung gebildet, in der unter anderen Kulturraumsekretär Joachim Mühle, der Erste Beigeordnete Thomas Gampe und er selbst vertreten sind. Dazu werde es sicher in nächster Zeit auch Gespräche mit den Städten Zittau und Görlitz geben, die Sitzgemeinden der Theater sind, zumal im Görlitzer Musiktheater Tarifverhandlungen anstünden. Über die neue Situation wird der Kreistag im Juni informiert.

Der Kreistag Görlitz hatte am 22. April 2009 mit nur einer Gegenstimme einer Fusion der drei Theater in Zittau, Görlitz und Bautzen zugestimmt. Das Grobkonzept sah eine gemeinsame Theatergesellschaft für die Oberlausitz mit Sitz in Bautzen vor, die mit einem Budget von 18, 5 Millionen Euro ausgestattet werden sollte, was dem jetzigen Stand entsprochen hätte. Ziel ist es, alle drei Spielstätten und Sparten (Schauspiel, Musiktheater und Ballett) zu erhalten.

Lange sieht in der Vernetzung der Theater die Grundlage für eine dauerhafte Existenz der Einrichtungen und damit auch für das Angebot der Darstellenden Kunst im gesamten Kulturraum. Wirtschaftliche Effekte sollten durch Spezialisierung und den Austausch von Produktionen entstehen. Damit könne zugleich das vielseitige Angebot aufrechterhalten werden, so die Überlegung.

Alledings hat der Bautzener Kreistag die Tür nicht ganz zugeschlagen. Miitelfristig könne man über eine Fusion spechen.

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 19.05.2009 - 14:00Uhr | Zuletzt geändert am 19.05.2009 - 14:00Uhr
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