Linke Wahlkampfaktivitäten

Görlitz-Zgorzelec. Mit einer eigenen Webseite - wenn Sie denn nicht eine Fälschung einer wahlkampfgegnerischen Gruppierung ist - und Infoständen wollen die Görlitzer Linken ihr Gedankengut in die Köpfe der Wähler transportieren, damit die ihr Wahlkreuzchen an die erwünschte Stelle setzen.

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Bitte nichts verwechseln!

Wer sich angucken will, welche Ziele die Linken vertreten und wie sie dorthin gelangen wollen, hat dazu reichlich Gelegenheit. In der Zeit vom 14. bis zum 23. Mai 2009 kann man den Vertretern des Ortsverbands vor Discountern, einer Sparkassenfiliale und in der Innenstadt begegnen. Angeboten werden Informationsmaterial und Gespräche.

Die linke Wahlkampfwebseite ist erreichbar unter http://www.goerlitz-waehlt-links.de.


Kommentar:

Nach eingehender Analyse der linken Wahlkampfwebseite bin ich überzeugt: Die Webseite ist gefälscht! Gleich eine Reihe von Indizien deutet darauf hin.

Wer www.goerlitz-waehlt-links.de aufruft, blickt zunächst dem Ortvorsitzenden Mirko Schultze in die verschmitzten Augen - nicht etwa auf Augenhöhe, wie es sich für einen Volksvertreter gehören sollte, sondern von unten. Die nach eigenem Bekunden von der Arbeit als Stadträtin stark geprägte Margit Bätz wurde ebenso aus der Unterwürfigkeitsperspektive ins Bild gesetzt. Daran kann nur der politische Gegner, wenn nicht gar der Klassenfeind ein Interesse haben!

Auch das entlarvende Foto in den Rubriken Landtagswahlen/Bundestagswahl kann nicht ernst gemeint sein: Zeigen doch hier linke Repräsentanten dem gemeinen Wahlvolk den sprichwörtlichen Daumen! Das ist die Kraft der Symbole: Dort politisch zu Hause sein, wo der Daumen rechts ist!

Genug gelästert. Die andere Seite ist nämlich, dass in Görlitz eine Partei Wahlplakate ganz oben an den Masten aufgehängt hat, die mit dumpfen Parolen auf Stimmenfang geht. Da halten wir es doch lieber mit Ernst Jandl: "Manche meinen, lechts und rinks kann man nicht velwechsern. Werch ein Illtum!"

Die Wahl als wichtigstes demokratische Instrument ist weder dazu da, Frust abzulassen noch dazu, Politikern das weiche Abgeordnetenkissen unterm Hintern zu erhalten.

Informieren Sie sich, gucken Sie, was echt ist, benutzen Sie Ihren Verstand, wählen Sie demokratisch,

Ihr Fritz R. Stänker

Kommentare Lesermeinungen (9)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Bloß nicht zu weit links

Von Ernst am 18.05.2009 - 08:30Uhr
Nach Gerechtigkeit rufen in aller Regel zuerst jene, die sich ungerechtbehandelt fühlen.

Linke Politik führt aber nur zu einer Scheingerechtigkeit durch Gleichmacherei. Und nie zu vergessen: Linke Systeme waren immer unmenschlich, haben Gegner weggesperrt, die Entfaltung der Persönlichkeit behindert, indem nur Linienkonformität gefragt war. Die Menschen wurden zu zwiegesichtigen Heuchlern erzogen, die genau unterschieden, was sie dachten und was sie sagten (das ist übrigens kein Freispruch für den heutigen Kapitalismus).

Linke Ideale sind gewiss von Reiz, aber praktisch verhindern sie durch staatliche Reglementierung Fortschritt, Interessenausgleich und letztendlich auch Gerechtigkeit. Das haben die DDR doch bestens und das ganze "sozialistische Lager" bewiesen, nur vergessen die Menschen sehr schnell.

Zum Trost: Freilich haben die linke Gedanken ihren Platz im demokratischen Spektrum. Schade ist die Schwäche der SPD.

Die LINKEn kommen wieder

Von Genau-Hingucker am 17.05.2009 - 11:02Uhr
Im heutigen Globalisierungs-System geht es hauptsächlich um Eins - um die Aufteilung der Rohstoffe und Bodenschätze, um Durchsetzung von Machtinteressen ... und das kann nicht ewig so weitergehen.
Ein gerechteres System ist gefragt - gerechtere Verteilung der Arbeit, des Geldes ... etc.

Anfrage des Herrn Hartung

Von Engert Sven am 16.05.2009 - 12:57Uhr
Sehr geehrter Herr Hartung

Ihre Frage nach dem § 13(4) ist ganz einfach mit dem Vereinsrecht zu beantworten
Vorweg ich bin selber in einen Verein Vorstandsvorsitzender

Der Vorstand ist die Rechtliche Vertretung des Vereins gegenüber Dritter. Die Mitgliederversammlung ist das höchste Organ eines Vereines.

Sollte die Mitgliederversammlung einen Beschluss fassen der dem Verein oder dem Vorstand Schaden zu fügen kann, muss der Vorstand eine Möglichkeit haben dagegen vorzugehen. Dazu ist dieser § 13 (4) gedacht.

Das heißt, wenn die Mitgliederversammlung ein Beschluss fassen würde der Unrechtmäßig ist, weil er anderen einen Schaden zufügen würde und der Vorstand erkennt es, macht er von diesem § 13(4) Gebrauch. Jetzt ist der Vorstand in der Pflicht, die Mitgliederversammlung über alle Folgen, die dieser Beschluss rechtlich mit sich bringt, aufzuklären. Um diesen Beschluss noch mal in derselben Form fassen zu können, bedarf es der Zwei-Drittel-Mehrheit der stimmenberechtigten Mitglieder. Sollte die Mitgliederversammlung jetzt diesem Beschluss zustimmen, ist der Vorstand aus der Haftung und somit die Mitgliederversammlung in der Haftung. Sie wurde ja vom Vorstand über die Folgen aufgeklärt.

Es ist also nichts anderes, als dass sich der Vorstand so rechtlich absichern sollte. Sie sehen also, dass es nichts mit einer Mitgliederbevormundung zu tun hat.

Ich hoffe, ich konnte Sie ein wenig über das Vereinsrecht aufklären, denn auch Vereine unterliegen dem deutschen Recht.

Mit freundlichen Grüßen
Engert Sven

Mitglied im Verein zur Sache e:V.

Görlitz, den 16.05 2009

33% links?

Von Hingucker am 16.05.2009 - 10:22Uhr
Eigentlich nicht weiter erstaunlich. In die Zone hineingeboren, vom System manipulieren lassen und 20 Jahre nach der Wende immernoch nichts dazugelernt. Hauptsache einfache Schlagwörter im Wahlkampf, damit der Mob nicht nachdenken muß.

Da gibts aber keine Unterschiede zwischen links und rechts. Schön einen auf Panik machen und dann wird`s schon werden mit der Wahl.

1/3 würde links wählen? So schnell vergessen die Menschen nicht.

Von Ernst am 14.05.2009 - 23:43Uhr
"Der Mob ist dumm und manipulierbar", auf dieses Lenin-Zitat verwies Fritz Stänker auf dieser Seite erst vor wenigen Wochen. Vielleicht ist es ja so, dass in der Demokratie manchmal jene die größten Mehrheiten erzielen, die zugleich die größten Demagogen sind. Die Geschichte scheint es zu beweisen.
Nur mit vollmundigen Versprechen ist nun wirklich kein Staat zu machen. Die DDR hat das q.e.d. darunter gesetzt.
Leistung soll sich lohnen, nicht der Müßiggang und das Palavern!

Verwirrte Leser

Von A.E. am 14.05.2009 - 17:32Uhr
Das ist wieder so typisch - loskritisieren ohne Hintergrundwissen.

Der Hinweis auf die womöglich gefälschte Webseite hat sicher damit zu tun, dass es Linke waren, die unter dem Deckmantel von "Kunst und Kommunikation" eine Webseite einer anderen Görlitzer politischen Gruppierung, gelinde gesagt, irreführend gestaltet haben. Wahlbetrug hat eben seine Traditionen.

Auch werden links und rechts keinesfalls gleichgestellt. Im Gegenteil wird auf die Gefahr von rechts hingewiesen und das Jandl-Zitat heißt doch, dass man eben links und rechts nicht gleichstellen darf.

Lesen ist der erste Schritt, der ohne den zweiten, dem Begreifen, nix nützt.

Stadtratswahl Görlitz

Von M.Hartung am 14.05.2009 - 17:20Uhr
Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe in der Satzung des "Zur Sache e.V." gelesen, daß sich der Vorstand des Vereins im § 13 (4) ein Vetorecht zu Mitgliederversammlungsbeschlüssen vorbehält, welches dann nur durch 2/3-Votum einer erneuten Versammlung, zu verändern wäre.
Leider wird an keiner Stelle erläutert, warum es diese überproportional starke Position des Vorstandes im Verhältnis zu seinen "einfachen" Mitgliedern gibt?
Faktisch bedeutet dies doch, das eine einfache Mehrheit im Verein nicht ausreicht, um eine Mehrheitsposition gegen einige Wenige (den Vorstand) durchzusetzen.

Was mag der Grund für diese kuriose Mitgliederbevormundung sein?

MFG

Hartung

Linke Wahlkampfaktivitäten

Von M. Hartung am 14.05.2009 - 12:40Uhr
Lieber Stänker(er),

so weit, Die Linke mit der NPD zu vergleichen sollten Sie bei aller journalitischen Überspitzung, allein schon aus Respekt vor einer demokratischen Partei doch nicht gehen.

Ihrer eigenen, durchaus legitimen Meinung entgegen, lässt nunwohl zumindest auch Ihre eigene Umfrage erkennen, daß eben diese Überspitzung - manch würden es polemisch nennen - bei vielen Menschen nicht verfängt.
1/3 würde laut ihrer eigenen Umfrage diese LINKE wählen. Alles dumme Menschen oder möglicherweise doch Bürger, die bewußt, reflektiert und sich ihrer demokratischen Verantwortung entsprechend entscheiden würden?

Hartung, Görlitz

Verwirrter Journalismus

Von ArmirB am 14.05.2009 - 11:02Uhr
Ob man das noch Journalismus nennen darf? Sicher nicht! Aufgabe eines Journalisten sollte doch sein, dem Leser mitteilen zu können, ob die Webseite nun gefälscht ist oder nicht. Hierzu hätte ein Blick in die Urleiste des Browsers genügt. Denn die Webseite georlitz-waelht-links.de ist nur eine Weiterleitung auf das Portal der Partei "DIE LINKE". Und das kann man nicht fälschen.
Wenn man auch keinen technischen Sachverstand von Laienredakteuren erwarten kann, dann zumindest, dass Sie bei Ihrer Recherche Arbeit den Verstand benutzen und selber Ihre eigenen Gedanken kritisch hinterfragen.
Aber was will man hier schon mehr erwarten, als dumpfen Populismus?

Schreiben Sie Ihre Meinung!

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  • Quelle: /FRS
  • Erstellt am 13.05.2009 - 16:56Uhr | Zuletzt geändert am 13.05.2009 - 17:36Uhr
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