Sachsen glory halleluja!

Berlin. Am 19. September 2007 wurde der Fortschrittsbericht der Bundesregierung zum sogenannten "Aufbau Ost" vorgestellt. Sachsen kommt gut weg.

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Sachsen - ostdeutscher Wachstumsmotor

"Sachsen trägt maßgeblich die positive Entwicklung Ostdeutschlands. Darauf können wir stolz sein. Das lassen wir uns auch nicht zerreden", legt Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk vor. Im Blick hat er den heute von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee vorstellten Fortschrittsbericht der Bundesregierung. "Der Aufbau Ost ist eine Aufgabe aller Deutschen, und dies noch auf Generationen", stellt Jurk die Lage klar. Und er sieht positive Zeichen: "Die Konjunktur ist stabil, das verarbeitende Gewerbe wächst nahezu ungebremst und es gibt positive Signale vom Arbeitsmarkt."

Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen ist gegenüber dem Vormonat um 11,5 % gesunken, es sind also 40.000 Sachsen nicht mehr auf Jobsuche. Das verarbeitende Gewerbe wächst in Sachsen mit 18 Prozent fast doppelt so stark wie im Bundesschnitt. Insgesamt ist der Freistaat mit 4 % Wachstum Spitzenreiter unter allen deutschen Ländern.

"Diesen Kurs wollen wir beibehalten. Die ifo-Prognose für 2007 spricht von 3,9 Prozent Wachstum. Damit hält der Trend an und Sachsen holt gegenüber dem Westen weiter spürbar auf!", stellt Jurk fest. Und ergänzt ganz sozialdemokratisch: "Das Wichtigste für mich ist, das dieser Aufschwung auch bei den Menschen ankommt. Deshalb freue ich mich besonders, dass ifo gleichzeitig mit einem deutlichen Anstieg der Erwerbstätigenzahl rechnet."


Kommentar:

Hatschi! - bei so viel Schulterklopfen - die eigene, versteht sich - schwirrt viel alter Staub durch den Raum.

Bemerkenswert ist, dass auch eine Regierung in der Realität ankommen kann. "... noch auf Generationen", sagt Jurk. Wenn überhaupt. Flensburg ist halt nicht München, und Görlitz nicht Paderborn - gottseidank, möcht´ man sagen.

Als der gute Fritz Stänker im Jahre 1990 zu Köln äußerte, die Angleichung der Lebensverhältnisse werde wohl so um die fünfzehn Jahre dauern, war die Zahl der Ungläubigen groß: "Höchstens drei bis fünf Jahre!" hieß es unisono.

Genossen, seien wir realistisch: Die Angleichung der Lebensverhältnisse hat längst stattgefunden. Dass dieses seltsame Ostdeutschland ein riesiges Gelsenkirchen ist, ändert nichts daran. Im Osten wird stellenweise gut verdient - die Rentner soundso, das Gesundheitswesen, die Verwaltungen - in der mittelständischen Wirtschaft allerdings weniger, Qualifikation zählt dabei wenig. jedoch: Seit heute haben die Briefzusteller den Mindestlohn. Wer Päckchen zustellt, ist allerdings angeschmiert, weil nicht einbezogen. Mindestlohn hier also weniger Sozialtat als vielmehr Mittel zur Verlängerung des Post-Brief-Monopols mit anderen Mitteln.

Vor achtzehn Jahren haben paar Leute skandiert: "Wir sind das Volk!" - Genau, so ist es geblieben.

Ihr Fritz Stänker

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  • Quelle: /FRS | Update der Erstveröffentlichung vom 19.09.2007
  • Erstellt am 19.09.2007 - 23:47Uhr | Zuletzt geändert am 20.09.2007 - 10:02Uhr
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