Friedhof Görlitz: Über den irdischen Teil der letzten Reise
Görlitz, 22. August 2013. Unbefangen aber respektvoll greift eine Ausstellung auf dem Städtischen Friedhof Görlitz einen Aspekt des höchstpersönlichen finale grande auf: Was geschieht mit meinem Leichnam zwischen der Freigabe zur Bestattung und dem Verschwinden im finsteren Loch? "Feuer und Flamme" - so der Ausstellungstitel - sind auch die Besucher. Karin Walter und ihre Enkelin (Foto) waren die 500.
Großers Besucherinteresse an Görlitzer Friedhofsausstellung
images/src/Friedhof-Goerlitz-m.bmpErst seit einem Monat geöffnet ist die Ausstellung, doch schon jetzt konnte der 500. Ausstellungsbesucher begrüßt werden: Die 69jährige Görlitzerin Karin Walter und ihre neunjährige Enkelin Anna hatten am zweiten Augustwochenende die außergewöhnliche Ausstellung in der Alten Feierhalle besucht. Nach dem Rundgang dann die Überraschung, als 500. Besucher beglückwünscht zu werden. Eine exquisite Flasche Wein und eine der begehrten Sammlerkarten zum hundertjährigen Jubiläum des Görlitzer Krematoriums werden die Erinnerung daran wach halten.
"Meine Enkelin macht zurzeit Ferien bei mir in Görlitz und ich habe ihr die Gräber ihres Opas und ihrer Urgroßeltern gezeigt. Bei der Gelegenheit haben wir auch gleich die Ausstellung angeschaut“, erzählt Karin Walter, die oft auf dem Friedhofsgelände unterwegs ist und frische Blumen an das Familiengrab bringt.
Doch auch sonst liegt ihr das Thema Trauer am Herzen. Zum von ihr veranstalteten Trauercafe treffen sich Trauernde, um miteinander zu reden und sich gegenseitig Beistand zu leisten: "Das Trauercafe findet an jedem dritten Mittwoch im Monat im ‘Stadtgespräch‘ am Nikolaigraben statt, um 16 Uhr.“
Die Ausstellungsankündigung zu "Feuer und Flamme" hatte Karin Walter neugierig gemacht: "Und nachdem ich nun hier war, muss ich sagen, ich bin beeindruckt. Die Ausstellung ist sehr lehrreich und interessant, es gibt viel zu sehen und zu lesen. Man erfährt nicht nur Spannendes zur Geschichte des Görlitzer Krematoriums sondern zum Beispiel auch zu den Unterschieden zwischen Erd- und Feuerbestattungen.“
Ihre neunjährige Enkelin Anna hat Karin Walter ganz bewusst mit in die Ausstellung genommen: "Tod und Sterben sollten auch für Kinder keine Tabuthemen sein. Es kommt eben darauf an, wie man es vermittelt."
Prädikat: Hingehen!
Bis zum 25. Oktober 2013:
dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 18 Uhr,
sonnabends und sonntags von 10 bis 15:30 Uhr.
Alte Feierhalle des Städtischen Friedhofs Görlitz,
Schanze 11b, 02826 Görlitz.
Der Eintritt ist frei - wie der letzte auch.



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- Erstellt am 22.08.2013 - 08:50Uhr | Zuletzt geändert am 23.03.2020 - 14:43Uhr
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