Das Schlesische Museum zu Görlitz im Juni 2013

Görlitz, 19. Mai 2013. Das sind der aus Gölitz stammende zweimalige Reichskazler Hermann Müller und seine zweite Frau Gottliebe Jäger, Lehrerin in Görlitz. Ein Vortrag im Schlesischen Museum zu Görlitz widmet sich der Verfolgung von Familienangehörigen des SPD-Politikers Müller im Dritten Reich und verfolgt ihre Spur bis ins Jahr 1989

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Drei Themen aus Kultur und Gesellschaft versprechen spannende Veranstaltungen

Mittwoch, 5.6., 15 Uhr
Kaffee & Kultur - natürlich schlesisch
„Abstrakt, gezackt und farbenfroh“ - Art déco in Schlesien


Dr. Martin Kügler, Kurator der aktuellen Sonderausstellung, führt Sie in die Welt des Art déco: Der aus Frankreich kommende Stil inspirierte zu Beginn der 1920er Jahre auch in Schlesien Künstler, Architekten, Designer und Produzenten von Gegenständen des täglichen Bedarfs. In schlesischen Porzellanfabriken und Glashütten entstanden hochwertige Produkte im neuen Design.

Eintritt: acht Euro (Kaffee und Kuchen inklusive)
Reservierung: Telefon +49 3581 8791 0

Donnerstag, 13.6., 19 Uhr,
Eingang Fischmarkt 5
Vortrag und Diskussion
Der 17. Juni 1953 - Erinnerungen nach 60 Jahren


Görlitz war einer der wichtigsten Orte während des Aufstands vom 17. Juni 1953 in der DDR. Dr. Heidi Roth, die in ihren Büchern die Ereignisse in Sachsen und Görlitz dargestellt hat, umreißt in einem Vortrag das Geschehen und seine Bedeutung. In der Diskussion trifft sie auf dem Podium auf drei Historiker, die zugleich als Zeitzeugen sprechen: Dr. Siegfried Heimann und Dr. Ronny Kabus, die als Kinder den Aufstand in Görlitz beobachteten, und Heinz-Dieter Tempel aus Hoyerswerda, der den 17. Juni in der Lausitz erlebte.

Mit ihnen diskutieren zwei junge Historiker, die vor einiger Zeit aus den alten Bundesländern nach Görlitz gezogen sind: Svenja Wester und Dr. Maximilian Eiden als Moderator. Zur Debatte steht einerseits das historische Geschehen, andererseits die persönliche und gesellschaftliche Erinnerung daran.

Eine Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Sachsen, in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferenten.
Eintritt frei.

Freitag, 21.6., 18 Uhr
Vortrag von Dr. Bernd Braun, Heidelberg
Verfolgt im Nationalsozialismus - Die aus Görlitz stammende Familie von Reichskanzler Hermann Müller


Der SPD-Politiker Hermann Müller (1876-1931), zweimaliger Reichskanzler der Weimarer Republik, lebte nur sieben Jahre in Görlitz, und doch waren die Jahre 1899 bis 1906 eine entscheidende Phase in seiner politischen und privaten Biographie. In Görlitz entdeckte der SPD-Vorsitzende August Bebel den jungen Parteifunktionär und schlug ihn für einen Posten im Parteivorstand vor. Ohne die Wahl in dieses Gremium im Jahr 1906 wäre Hermann Müller niemals in die Ämter des Partei- und Fraktionsvorsitzenden der SPD, des Reichsaußenministers und Reichskanzlers aufgestiegen.

In privater Hinsicht lagen in Görlitz für Hermann Müller Tragik und Glück eng beieinander. 1905 starb seine erste Ehefrau Elfriede Tockus in Görlitz nur wenige Wochen nach der Geburt seiner ersten Tochter Anna Maria. 1909 heiratete er in zweiter Ehe die Lehrerin Gottliebe Jäger, die er in Görlitz kennengelernt hatte.

Der Vortrag beschäftigt sich mit der Verfolgung der Familienangehörigen von Hermann Müller in der Zeit des Nationalsozialismus und ihrem Schicksal nach 1945 bis wenige Tage vor der Maueröffnung 1989. Dabei werden zahlreiche bisher völlig unbekannte Fotos und Dokumente gezeigt. Der Historiker Dr. Bernd Braun ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Heidelberg.

Eine Veranstaltung der Stadt Görlitz in Kooperation mit dem Schlesischen Museum zu Görlitz.

Abbildung ganz oben:
Hermann Müller mit seiner zweiten Frau Gottliebe Jäger, Lehrerin in Görlitz.
Foto: Atelier Ganzel-Frankes Nachf. R. Müller, Görlitz
Quelle: Stadtverwaltung Görlitz

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  • Quelle: red | Fotos: Schlesisches Museum zu Görlitz
  • Erstellt am 19.05.2013 - 16:59Uhr | Zuletzt geändert am 19.05.2013 - 17:13Uhr
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