Senckenberg Görlitz stellt in der Mongolei aus

Görlitz | Ulaanbaatar. Seit fünzig Jahren erforschen deutsche Wissenschaftler die Flora und Fauna der Mongolei. Jetzt wird das Jubiläum mit einer gemeinsamen Ausstellung des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz und der Nationalen Universität der Mongolei in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar gefeiert.

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Langzeit-Forschung erfasst Veränderungen

Im Jahr 1962 machten sich deutsche und mongolische Biologen auf die Reise, um die biologischen Ressourcen der Mongolei zu erforschen - die Wurzel der heutigen Kooperation des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz und der Nationalen Universität der Mongolei. Prof. Dr. Hermann Ansorge, Abteilungsleiter Zoologie am Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz, erinnert sich gern: "Ich habe bereits als Student der Universität Halle an Expeditionen in die Mongolei teilgenommen.“ Die Mongolei sein nun seit beinahe 30 Jahren einer seiner Forschungsschwerpunkte.

Die Langzeit-Forschung ermöglicht es den Görlitzer Biologen, Veränderungen in der mongolischen Lebewelt zu dokumentieren. So habe sich das Verbreitungsgebiet des Mongolischen Wildesels - dem "Charaktertier" der Gobi-Halbwüsten-Region - in den vergangenen Jahrzehnten um die Hälfte verkleinert, berichtet Ansorge. Immer mehr Nutztiere und illegale Jagd gehörten zu den Ursachen. Hier setzen die Görlitzer Senckenberg-Forscher an, Ansorge erklärt: "Unsere Forschung dient der besseren Beurteilung des Gefährdungsgrades und liefert den Behörden fachlich fundierte Argumente für den Schutz der Tiere."

Die Wissenschaftler aus Görlitz widmen sich auch der Bodenwelt der Mongolei. So erforschein sie die Überweidung, die eintritt, weil die Nomaden zunehmend sesshaft werden. Spannend sind die populationsgenetischen Untersuchungen am Przewalski-Pferd, dem einzigen noch existierenden Wildpferd weltweit.

Die Ausstellung in Ulaanbaatar entstand in Zusammenarbeit mit der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Ulan Bator und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ. Im Jahr 2013 soll die Ausstellung im Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz zu sehen sein.


Kleines Bild:
Ausstellungspräparatorin Margit Hanelt legt letzte Hand an die Präparate der Ausstellung, hier Sibirische Pferdespringer.
Foto: Eberhard Lehmann




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  • Quelle: Judith Jördens | Fotos: Margit Hanelt, Eberhard Lehmann
  • Erstellt am 19.06.2012 - 10:07Uhr | Zuletzt geändert am 19.06.2012 - 10:07Uhr
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