Görlitzer Pioniermahnmal gereinigt

Görlitz, 7. November 2018. Das Pioniermahnmal auf der Fröbelstraße wurde im Oktober 2018 durch ein regionales Fachunternehmen grundlegend gereinigt. Dabei wurden auch Aufkleberreste und Schmierereien entfernt. Die Arbeiten konnten erst erfolgen, als die Denkmalschutzrechtliche Genehmigung für die Reinigung vorlag.

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Gedankenlose Kritzeleien sind nicht harmlos

Die Stadtverwaltung Görlitz hatte auch das Polizeirevier einbezogen, weil sie die Schmierereien am Mahnmal angezeigt hatte. Jessi K. und Laura M., die sich am 6. Juli 2018 auf dem Granit des Mahnmals mit Herzchen verewigt haben, dürfen nun darauf warten, dass die Polizei klingelt. Auch eine Rechnung über Reinigungskosten wird wohl ins Haus geflattert kommen.

Besonders ärgerlich: Zu den Schmiereien, die nun entfernt sind, gehörte ein Hakenkreuz in Form des Sonnenrades. Das Mahnmal ist den Häftlingen und Opfern des von den Nazis betriebenen Konzentrationslagers im Biesnitzer Grund, einem Außenlager des KZ Groß Rosen, in dem 323 Häftlinge umgekommen sind oder umgebracht wurden, gewidmet. Über das Lager in Görlitz führte ein Todesmarsch ins KZ Buchenwald. Den Görlitzer Todesmarsch der 1.500 verbliebenen Häftlinge, der unter aus der Ukraine stammenden Wachmannschaften 30 Kilometer aus der Stadt hinaus und wieder zurück führte, überlebten nur 500. Auch die 2015 eingeweihten "Stelen der Erinnerung" auf dem nahen Jüdischen Friedhof erinnern daran.

Alle Seiten des Mahnmals sind nun gereinigt und von den Kritzeleien und Beschmutzungen befreit. So soll es bleiben.

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  • Quelle: red | Fotos: Stadtverwaltung Görlitz, Sachgebiet Straßenbau/Stadtgrün
  • Erstellt am 07.11.2018 - 16:52Uhr | Zuletzt geändert am 07.11.2018 - 17:17Uhr
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