Ab nach Draußen: Frische Luft für die Lesebühne Hospitalstraße

Görlitz, 5. Mai 2016. Hört das denn nie auf?! Wenn die Görlitzer musikalische Lesebühne "Hospitalstraße" im Mai die letzte reguläre Ausgabe vor der Sommerpause für das Apollo-Theater ankündigt, dann nur, um im gleichen Atemzug wohlgemut eine Freiluft-Saison anzudrohen. Die beiden Stammautoren Mike Altmann (links) und Axel Krüger (der andere von den beiden) setzen anscheinend auf eine Never Ending Story: "Wir hören damit erst auf, wenn aus herunterhängenden Mundwinkeln Görlitzer Grinsebacken werden." Jedenfalls wollen sie der Gesellschaft einmal mehr einen Spiegel vorhalten. Da ist freilich viel zu sagen und noch mehr zu tun. So wird es wohl kommen: Und täglich grüßt das Altmann-Krüger-Duo...

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Görlitzer Lesebühne geht in die Umwelt

Thema: Lesebühnen

Lesebühnen

Lesebühnen sind in Görlitz fester Kulturbestandteil - teils musikalisch unterlegt, teils mit Autoren von vor Ort, teils mit weitgereisten Schreib- und Lesenden.

Mal völlig emotionslos gesehen war die erste Saison, in der die Lesebühne unter dem Code "Hospitalstraße" agierte, fast immer ausverkauft. Das hat sicher seine Ursache auch darin, dass das Popliteratenduo regelmäßig auf Verstärkung setzt.

Mit Daniel Wagner aus Heidelberg kommt zur Mai-Hospitalstraße einer der erfolgreichsten deutschen Poetry Slammer an die Lausitzer Neiße nach Görlitz. Wagner, der seit 2007 Sprechtempolimits rigoros ignoriert, stand bereits dreimal im Finale der deutschsprachigen Meisterschaften. Ohne intelligenten Wortwitz, der auch noch begeisterung im ganzen deutschsprachigen Raum auslöst, wäre das nicht zu schaffen. Wer sich noch erinnern kann: Im Januar 2016 war Wagner beim Poetry Slam "Mausgeflüster" im Görlitzer Studentenklub Maus dabei.

Ebenfalls kein Unbekannter am deutschen Westend der A4 ist das multiple Talent Laander Karuso aus Haldensleben, dessen Urkundensammlung ihn als Poetry-Slam-Meister von Magdeburg als auch Sachsen-Anhalt-Meister im Songslam 2014 ausweist. In der Mai-Hospitalstraße wird er den Musiker geben und Lieder seiner seiner allerersten Platte "Come on, Koschka" vorstellen. Seine markante Stimme verwendet er für eine Mischung aus Irish Folk, Russian Folk, Piraten-Boogie, Punk und Gypsy Folk. "Damit hatte er bereits im März 2015 das Publikum beim Hospitalstraßen-Vorgänger 'Jazzhappen' geradezu zum Ausrasten gebracht", erinnern sich Krüger und Altmann.

Prädikat: Unbedingt hingehen!

22. Mai 2016 um 19 Uhr,
Apollo, Hospitalstraße 2, 02826 Görlitz.

Danach?
Nach der Show am 22. Mai 2016 geht die Lesebühne übrigens an die frische Luft. "Die Hospitalstraße draußen" haben Krüger und Altmann das Format treffsicher getauft. Haben sie sich etwa vor deutschtümelnden Sprachbewahrern, denen das für das Dreiländereck passendere "Open Air“ ein Beelzebub des Wortschatzes ist, abgeduckt? Allerdings klingt "Hospitalstraße Open Air" nach ausgebombt und damit bescheuert.

Los geht's an der frischen luft, die hoffentlich auch frische Gedanken befördert, am 5. Juni 2016 Punkt 18.30 Uhr im "Gut am See" am vollgelaufenen Tagebauloch im Süden der Stadt Görlitz. "Vollgelaufenen Tagebauloch" wird als exakte Bezeichnung verwendet, solange die Expertise vor Ort nicht ausreicht, die Diskussionen um den künftigen Namen des Berzdorfer Sees auszuräumen. Zu den Vorschlägen zählen Görlitzer See und Görlitzer Meer (beides dürfte bei den anderen Anrainer-Kommunen auf wenig Gegenliebe stoßen), aber auch marketingträchtige Namen, die von "Meer der toten Hosen" bis zum ordinären, aber eindeutigen "Badeteich" reichen.
Am 19. Juni 2016 im Stadthallengarten: Ein Literarischer Frühschoppen (Tipp!), gemeinsam mit der befreundeten Görlitzer Lesebühne GRubenhund.
Und am 28. August 2016 zum Görlitzer Altstadtfest konnte sich die "Hospitalstraße" die Teilnahme auf der Bühne in der Kränzelstraße auch nicht verkneifen..

Was soll ich denn jetzt machen?!

Keep cool, babe: Erstmal Karten klar machen für die "Hospitalstraße" am 22. Mai. Pro Karte muss man ein dutzend Euros legen und zwar an der Theaterkasse oder in den (in breiten Kreisen unbekannten) Vorverkaufsstellen oder - oho! - online unter http://www.g-h-t.de. Vagabundierende Restkarten versammeln sich an der Abendkasse, worauf man aber nicht setzen sollte.

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  • Quelle: red | Foto Daniel Wagner: Valentin Olpp, andere: Paul Glaser
  • Erstellt am 05.05.2016 - 12:39Uhr | Zuletzt geändert am 05.05.2016 - 13:24Uhr
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