Licht ins Dunkel!

Licht ins Dunkel!Görlitz, 15. Dezember 2020. Die Sehnsucht nach dem Licht ist dem Menschen eigen: Ein beleuchteter Weg oder das sprichwörtliche Licht am Horizont sind vielen wichtig und kaum jemand tappt gern orientierungs- -und ziellos durchs Dunkel.

LED Leuchtmittel haben die Welt des künstlichen Lichts verändert: Mit wenig Energieverbrauch sorgen sie für stimmungsvolles oder helles Licht für unterschiedlichste Situationen
Foto: Bruno Glätsch / Bru-nO, Pixabay License
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Licht ist wichtig für Körper und Psyche

Schon im Märchen ist es ein Licht im Wald, das Hoffnung auf Wärme und Nahrung gibt. Allerdings gerät in dieser Situation der Soldat im Märchen der Gebrüder Grimm "Das blaue Licht" in ein Hexenhaus und es bedarf schließlich eines schwarzen Männleins und einiger Sozialstunden der Königstochter, bevor alles gut ausgeht.

In der Adventszeit sorgen die Menschen für viele Lichter, an den Fenstern oder auf den Grundstücken. So wird die zeitig hereinbrechende Dunkelheit ein wenig erträglicher. Zugleich entsteht ein Gefühl von Gemeinsamkeit und von Friedlichkeit – aber nur, wenn niemand auf eine Art Rummelplatzbeleuchtung aus bunten oder blinkenden Fernost-Produkten setzt.

Auch Tiere und Pflanzen reagieren auf die Lichter der Nacht bzw. auf Licht generell. Manche Tiere nehmen sofort reißaus, wenn es hell wird, Kakerlaken etwa. Auch der Freund des Gärtners, der Regenwurm, gehört zu den lichtscheuen Zeitgenossen. Andere hingegen, vor allem Fliegen und Motten, werden vom Licht scheinbar magisch angezogen. Warum das so ist, da ist sich die Wissenschaft uneins, sicher ist nur, dass immer mehr nächtliche Lichtquellen für die schwirrende Zunft zur tödlichen Gefahr werden.

Während Licht für Pflanzen einen Energie- und Informationsträger darstellt, ist die Wirkung bei Mensch und Tier weit komplexer: Mehr noch als Hormone regelt das Licht den Tag-Nacht-Rhythmus. Nicht zuletzt beeinflusst das Tageslicht die Vitaminbildung, die wiederum auf das Immunsystem wirkt und dazu beiträgt, bestimmte Erkrankungen zu verhindern. Allerdings kann Licht auch gesundheitliche Risiken bergen – besonders dann, wenn es wie bei Halogen- und Leuchtstofflampen sowie bei einigen besonders weiß leuchtenden LED Leuchtmitteln kurzwellige ultraviolette Strahlung (UV) in seinem Spektrum hat. Bei modernen LED entsteht weißes Licht allerdings aus einem Farbspektrum unterschiedlicher Wellenlängen vom langwelligen Rot bis über Grün bis zum kurzwelligen Blau. Auch wenn diese kein UV-Licht abgeben, bleibt der Blauanteil für die Augen riskant. Schon aus diesem Grunde sollte man bei der Auswahl der Leuchtmittel mit Bedacht zu Werke gehen.

Auf Blauanteil im weißen LED Licht achten

Wer auf die modernen, energiesparenden LED Leuchtmittel setzt, sollte bei manchen Ausführungen also daran denken, dass das damit erzeugte Licht – ebenso wie bei häufiger Bildschirmarbeit – einen hohen Anteil kurzwelligen blauen Lichts enthält. Das kann auf Dauer die Augen schädigen. Deshalb erlauben moderne Computer, den Blaulicht-Anteil des Bildschirmlichts zu senken. Die Wiedergabe erscheint dann in etwas wärmeren Farbtönen. Den gleichen Effekt liefert eine spezielle Computerbrille, die eine die blauen Lichtanteile filternde Beschichtung hat. Kritisiert werden übrigens auch nächtliche Blendeffekte durch Pkw-Scheinwerfer, die mit LED – insbesondere in Kombination mit Linsen – bestückt sind, als schädlich an, denn hier trifft das grelle Licht unter Umständen auf eine wegen der Dunkelheit weit geöffnete Pupille, was dann zu Blendeffekten führt.

Grundsätzlich sollte grell weiße LED Beleuchtung, die mit ihrem hohen Blauanteil von vielen als eher kaltes Licht empfunden wird, in Wohn- und Arbeitsräumen möglichst vermieden werden. Ob eine Lichtquelle als eher "warm" oder "kalt" empfunden wird, hängt von der sogenannten Farbtemperatur ab: Je niedriger die in Kelvin angegebenen Werte sind, umso gelblich-rötlicher erscheint das Licht. So hat das natürliche Licht einer brennenden Kerze rund 1.500 Kelvin, bis etwa 3.300 Kelvin sind die Farbanteile in weißem Licht so verteilt, dass dieses noch als warmes Licht erscheint. Bei höheren Farbtemperaturen wird das Licht als neutralweiß empfunden und ab ungefähr 5.200 Kelvin spricht man von kaltweißem Licht.

Farbstimmungen und dekorative Anwendungen

Während bestimmte Prozesse – etwa die Beurteilung von Druckfarben bei Tageslicht oder feinmechanische Arbeiten bei eher kaltem Licht – eine Beleuchtung in bestimmten Farbtemperaturen erfordern, gilt in vielen anderen Bereichen: Hauptsache, hell genug. Die Farbtemperatur des Lichts kann übrigens nicht nur durch das gewählte LED Leuchtmittel selbst beeinflusst, sondern auch durch gefärbte Lampenschirme "nachjustiert" werden. Das erlaubt es, ganz unterschiedliche Farbstimmungen zu erzeugen. Manchmal geht es jedoch gar nicht mehr um den Beleuchtungseffekt, sondern die Lichtquelle selbst rückt als Kunst- oder Werbeobjekt in den Mittelpunkt: Auf Messen, Ausstellungen oder in der Innenarchitektur repräsentativer Räume kann man mit einer modernen LED Leuchtwand, die bedruckt, foliert oder bespannt werden kann, mehr Aufmerksamkeit erzielen beziehungsweise die Lichtgestaltung eines Raumes beeinflussen.

Um noch einmal auf die elektrische Beleuchtung in der Weihnachtszeit zu kommen: Hier bevorzugen viele Menschen gelblich-warmes Licht, wie man es von Kerzen oder Glühlampen gewohnt ist und es auch mit modernen LED realisiert werden kann. Das eisig-kalte Licht mancher Weihnachtsdekoration sticht demgegenüber zwar heraus, macht aber in den Augen vieler die heimelige Atmosphäre kaputt.

Mehr:
Welche Leuchtmittel erzeugen welches Licht?

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  • Quelle: red | Foto: Bru-nO, Pixabay License
  • Erstellt am 15.12.2020 - 07:04Uhr | Zuletzt geändert am 15.12.2020 - 08:47Uhr
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