Natürlich verhüten mit symptothermaler Methode

Natürlich verhüten mit symptothermaler MethodeGörlitz, 26. März 2019. Viele Frauen möchten gerne die Pille absetzen und lieber hormonfrei verhüten. Das ist heutzutage ohne weiteres möglich, denn neben Pille und Spirale gibt es viele natürliche Verhütungsmethoden, die bei richtiger Anwendung sogar, so die Meinung vieler, mindestens genau so sicher sind wie die Pille. Eine davon ist die symptothermale Methode nach der Natürlichen Familienplanung (NFP).

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Was ist die symptothermale Methode?

 Was ist die symptothermale Methode?
Zeitpunkt? Selbstbestimmt!

Bei der symptothermalen Methode nach NFP handelt es sich um eine natürliche Verhütungsmethode, die zur gezielten Familienplanung eingesetzt werden kann. Sie kommt völlig ohne Chemie und Hormone aus und beruht auf das Lesen der eigenen Körpersignale. Dadurch kann der eigene Zyklus sehr genau bestimmt werden. Im Prinzip handelt es sich um eine Kombination von zwei natürlichen Methoden: der Temperaturmethode, bei der die Basaltemperatur gemessen wird, und der Billings-Methode, bei der der Zervixschleim beobachtet wird.

Welche Körpersignale werden beobachtet?

Die Basaltemperatur, die jeden Morgen gemessen wird, verändert sich während des weiblichen Menstruationszyklus und lässt den Zeitpunkt des Eisprungs erkennen, da sie dann leicht ansteigt.

Auch der Zervixschleim verändert sich während des weiblichen Zyklus und lässt auf die momentane Zyklusphase schließen. Zum Zeitpunkt des Eisprungs ist der Schleim spinnbarer. Das bedeutet, er lässt sich zwischen den Fingern zu Fäden ziehen.

Sollte der Frau die Beobachtung des Zervixschleims nicht so einfach fallen, so kann diese auch stattdessen die Beschaffenheit des Muttermundes ertasten, denn auch dieser unterliegt zyklusbedingten Veränderungen.

Wie werden die unfruchtbaren Tage errechnet?

Die unfruchtbaren Tage nach dem Eisprung sind gerade zu Beginn der Methode einfacher zu bestimmen als die unfruchtbaren Tage davor. Durch die Kombination zweier Methoden wird davon ausgegangen, dass die unfruchtbaren Tage bestehen, wenn der Zeitpunkt des Eisprungs nach beiden Methoden sicher beurteilt werden konnte.

Die unfruchtbaren Tage vor dem Eisprung können erst nach mehreren beobachteten Zyklen mit einiger Sicherheit bestimmt werden.

Unfruchtbare Tage nach der Minus-8-Regel

Diese Regel kann erst nach mindestens zwölf ausgewerteten Zyklen angewendet werden. Hierbei werden die letzten zwölf Zyklen und deren Temperaturanstieg betrachtet. Dabei wird der früheste Zeitpunkt des Temperaturanstiegs gewählt. Wenn der früheste Tag zum Beispiel der 14. Tag des Zyklus gewesen ist, wird dieser minus 8 genommen. Es ergibt sich in diesem Beispiel daher 14 - 8 = 6. Die Frau wäre dann bis einschließlich Tag Sechs des neuen Zyklus unfruchtbar.

Unfruchtbare Tage nach der 5-Tage-Regel

Solange der Frau noch keine zwölf ausgewerteten Zyklen vorliegen, sollte sie auf die 5-Tage-Regel zurückgreifen. Diese besagt, dass eine Frau in den ersten fünf Zyklustagen nicht fruchtbar ist. Diese Regel sollte aufgrund möglicher Zyklusschwankungen erst ab dem zweiten Zyklus angewendet werden.

Wie sicher ist die symptothermale Methode?

Da hier eine Kombination zweier unterschiedlicher Methoden vorgenommen wird, ist sie eine der sichersten Methoden zur natürlichen Familienplanung, wenn sie richtig und korrekt angewendet wird.

Welche Vorteile hat die Methode?

Die Frau, die sich für die symptothermale Methode entscheidet, hat keine Nebenwirkungen durch hormonelle Verhütungsmitteln zu befürchten. Es findet kein Eingriff in den weiblichen Zyklus statt und auch kein körperlicher Eingriff, wie dies zum Beispiel bei der Spirale oder dem Einsetzen eines Verhütungsstäbchens der Fall ist. Außerdem lernt die Frau ihren eigenen Körper besser kennen und zu verstehen.

Sie kann den Eisprung bereits im Voraus erkennen und weiß genau, ob ein Eisprung stattgefunden hat und wann bei ihr die fruchtbaren Tage sind. Diese Methode eignet sich daher nicht nur zur Verhütung, sondern auch zur Berechnung der fruchtbaren Tage bei vorhandenem Kinderwunsch.

Vorteil: Der Wechsel von Verhütung zum Kinderwunsch kann im Gegensatz zur Pille oder anderen hormonellen Methoden direkt erfolgen, da sich der Körper nicht hormonell umstellen muss.

Welche Nachteile hat die Methode?

Natürlich bedeutet eine Methode, die sich auf die Deutung von Körpersignalen bezieht, dass diese auch kontinuierlich beobachtet werden müssen. Es darf kein Tag ausgelassen werden. Daher muss die Frau, die sich für diese Methode entscheidet, in der Beobachtung und Protokollierung sehr diszipliniert sein. Doch zum Glück gibt es im Zeitalter neuer Technologien kleine digitale Helfer, die die Beobachtungen erleichtern und die auch an die Messung der Körpersignale erinnern.

Basalthermometer mit dazugehörigen Apps fürs Smartphone

Die symptothermale Methode ist natürlich recht aufwändig, da die Messergebnisse der Temperaturmessungen und die Beschaffenheit des Zervixschleims genau dokumentiert werden müssen. Wem dies mit zu großem Aufwand verbunden ist, kann auf Basalthermometer mit dazugehörigen Apps zurückgreifen. Viele Frauen haben zum Beispiel positive Erfahrungen mit dem Cyclotest MySense gemacht.

Das Basalthermometer besitzt Bluetooth und kann dadurch direkt via Smartphone mit der dazugehörigen App verbunden werden. Das lästige Aufschreiben der Temperaturdaten fällt weg, da diese per Bluetooth direkt an die App weitergegeben werden. Dort werden sie dann gespeichert und ausgewertet. Die App erinnert zudem auch an die Durchführung der Messung, da diese genauer ist, wenn sie immer zum gleichen Zeitpunkt durchgeführt wird.

Eine der sichersten rein natürlichen Verhütungsmethoden lässt sich so auf einfache Weise in den Alltag integrieren.

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  • Quelle: red | Foto Störche: MabelAmber / Mabek Amber | Foto Paar: JenniferBayers / Jennifer Bayers, beide Pixabay und Lizenz CC0 Public Domain
  • Erstellt am 25.03.2019 - 23:04Uhr | Zuletzt geändert am 26.03.2019 - 00:05Uhr
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