Die Gefahr lauert im Freibad: Sind Ihre Füße vor Nagelpilz sicher?

Görlitz, 15. Juni 2015. Die warmen Tage sind da. Ob im Görlitzer Stadtpark, in der Fußgängerzone, im Reichenbacher Bad oder am Berzdorfer See - die Röcke werden knapper, die Hosen kürzer und die Sandalen und Flip-Flops haben wieder Hochkonjunktur. Aber nicht bei allen Görlitzern. So mancher versucht seine Füße zu verstecken, denn Nagelpilz ist kein schöner Anblick. Doch Betroffene sollten die Flinte nicht ins Korn werden. Sie brauchen nur zwei Dinge, um sich von diesem Pilz zu befreien: das richtige Mittel und Geduld.

Abbildung: Nagelpilzbefall und akuter Hautausschlag (Exanthem).
Bildrechte: Flickr "Nagelpilz und Exanthem" Foto: rosmary
Lizenz: CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten.Bild beschnitten.

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Nagelpilz: Ursachen, Formen und verursachte Schäden

Die Betroffenen schämen sich oft wegen der unschönen Optik, doch mit Nagelpilz ist man nicht allein. Etwa zwölf Prozent der Bevölkerung haben ihn auf Finger- oder Fußnagel. Gerade die Füße sind dabei häufiger betroffen.

Doch der Nagelpilz (auch Onychomykose in Fachkreisen genannt) kommt meist nicht allein, häufig sind die Füße im Vorfeld von einem Fußpilz befallen. Das ist eine Hautpilzerkrankung, die auch auf den Nagel übertragen werden kann. Dennoch gibt es weitere Ursachen, weshalb der Nagel von einem Pilz befallen wird. Eine Verletzung oder Wunde begünstigt das beispielsweise – denn so haben die Viren ein leichtes Spiel, einzudringen. Auch aufgeweichte Nägel sind leichte Beute für die Krankheitserreger. Daher ist eine Ansteckung häufig in Freibad und Co. möglich. Ist das Immunsystem geschwächt oder das Wachstum des Nagels durch andere Faktoren bereits geschwächt, ist die Gefahr von Nagelpilz ebenfalls sehr groß. Eine schlechte Durchblutung zählt ebenfalls zu den Ursachen für Nagelpilz.

Die häufigsten Erreger, die diese Krankheit auslösen, sind "Trichophyton rubrum", "Trichophyton mentagrophytes" und "Epidermophyton floccosum". Auch verschiedene Formen des Nagelpilzes werden unterschieden: am vorderen, weißen Rand (distaler Nagelpilz), am hinteren Rand (proximaler Nagelpilz), auf der Oberfläche (supraficialer Nagelpilz) und an den Seiten (paronychialer Nagelpilz). Die Erreger können den Nagel nur leicht auf der Oberfläche schädigen, aber auch in tiefere Strukturen eindringen. Dann wird auch das Wachstum gehemmt, die Nägel verkümmern zu einer bröckeligen, dicken Nagelplatte.

Symptome von Nagelpilz: So erkennt man die Krankheit

Der Arzt sieht es sofort, doch der Laie, der noch nie mit Nagelpilz konfrontiert war, zweifelt eventuell. Daher sollte man die Symptome der Krankheit kennen, denn die Verfärbung der Nagelplatte ist nur ein Indiz.

Weitere Symptome sind unter anderem:

    • glanzlose und matte Nägel
    • ausgetrocknete Nägel
    • Flecken auf und im Nagel
    • Verdickungen
    • brüchige und bröselige Nagelstücke

    Im letzten Fall löst sich der Nagel regelrecht auf. Spätestens, wenn das festgestellt wird, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Der kann mit einer Probe unter dem Mikroskop den Nagelpilz zweifelsfrei feststellen.

    Vor dem Befall: Dem Pilz vorbeugen

    Es gibt Mittel und Wege, sich vor dem lästigen Befall der Nägel zu schützen. So sollten die Füße immer gut durchblutet und trocken sein. Nicht zu enge Schuhe helfen, atmungsaktive Socken, die täglich gewechselt werden sollten, ebenso. Auch Deo, das Pilze abtötet, kann der Vorbeugung dienen.

    Regelmäßige Kontrolle ist das A und O. Für die tägliche Hygiene eigenen sich am besten milde Seifen. Achtung Trocknung! Pilze liebe feuchtes Klima, daher sollten Füße immer gut abgetrocknet werden. Barfuß gehen im Sommer ist zu empfehlen. Vorsicht ist jedoch in öffentlichen Einrichtungen, Bädern und Saunen geboten. Hier ist die Ansteckungsgefahr groß und Badelatschen sind wichtig für die Vorbeugung.

    Desinfektionsmittel sind nicht notwendig. Im Gegenteil, sie zerstören den wichtigen Hautschutzmantel. Die Instrumente, die zur Pediküre benutzt werden, sollten hingegen nach Gebrauch unbedingt desinfiziert werden.

    Wirksame Mittel gegen Nagelpilz: Geduld ist gefragt

    Ist der Nagel einmal von Pilzerregern befallen, ist eines am wichtigsten: Geduld. Denn die Heilung ist langwierig und wird durch "Antimykotika" - Substanzen, die den Pilz abtöten, erreicht.

    Es gibt zwei Hauptmethoden, den Nagel damit vom Pilz zu befreien. Zum einen kann der Wirkstoff in Tabletten zu sich genommen werden. Zum anderen kann er äußerlich aufgetragen werden – mit Salben oder Nagellacken. Zur Unterstützung kann der kranke Nagel regelmäßig abgefeilt werden.

    Welche Behandlung am besten geeignet ist, richtet sich nach der Art des Befalls. Fingernägel können sich innerhalb weniger Wochen erholen. Der Nagel des großen Zehs hingegen kann schon bis zu einem Jahr benötigen. Hier muss die Behandlung regelmäßig erfolgen, um den Nagel vollständig vom Pilz zu befreien. Wer jedoch Geduld beweist und durchhält, kann im kommenden Sommer wieder Flipflops, Sandalen und Co anziehen.

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  • Quelle: red | Foto Fuß: © Flickr "Nagelpilz und Exanthem" Foto: rosmary Lizenz: CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten.Bild beschnitten; Foto am See: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 15.06.2015 - 08:56Uhr | Zuletzt geändert am 15.06.2015 - 10:17Uhr
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