Die spannendsten Meldungen zum Jahresausklang

Görlitz, 30. Dezember 2014. Zum Jahres-Aus-Kling-Klang ergibt sich die famose Gelegenheit, das alte Jahr loszulassen (das ist - by the way - etwas anderes als das Alte los zu lassen), während das neue noch nicht da, noch nicht greifbar ist. Dieses Loch wollen wir füllen mit Nachrichten, die Sie hier sonst nicht lesen. Wie immer rät der Görlitzer Anzeiger deshalb: Abonnieren Sie eine gute Tageszeitung und lesen Sie dazu den Görlitzer Anzeiger!

Anzeige

Schön zu wissen

Es hat geschneit. Auf den Straßen liegt schon mit wenigen Zentimetern zuviel Schnee und es ist glatt. Ist der Winterdienst vom urplötzlichen Wintereinbruch überrascht worden oder hält er Winterschlaf? Aber auch die Anwohner könnten stellenweise mehr schieben, schippen und streuen.

Hochaktuell! Auch in Görlitz machen die Hunde Häufchen und einige Herrchen und Frauchen lassen das einfach liegen. Das ärgert die Görlitzer, wird aber relativiert durch das, was aus manchen menschlichen Hirnen in der Stadt quillt. Nein, an dieser Stelle keine Namen, keine Behörden, keine Parlamente, keine honorigen Typen.

Schau an, die Stadthalle Görlitz ruht weiter. Zwar stehen enorme Summen für die Sanierung zur Verfügung, aber noch hält die Bürokratie den Geldhahn zu. Die Bausubstanz hat dafür viel Verständnis. Auch für Veranstalter dürfte das nicht uninteressant sein: Je kleiner die verbliebenen Veranstaltungsstätten, um so leichter ist das Ziel "Aufverkauft!" zu erreichen - der Erfolg ist kalkulierbarer.

Schon gewusst? Zur Adventszeit backen die Görlitzer gern Plätzchen, zu Walpurgis zünden sie sich Feuer an. Zu Ostern suchen sie sogar Eier.

Görlitz ist Filmstadt. Viele Görlitzer fühlen sich gefilmt, weil - entgegen den Unterstellungen - ihnen die Preise in Görlitz oftmals höher scheinen als anderswo.

Improvisationstheater für das Projektmanagement


Dass Görlitz seine Bedeutung vor allem aus Gemäuern und demzufolge aus Mauern bezieht, ist hinlänglich bekannt. Seltsamerweise regt sich jedoch Widerstand, wenn eine denkmalgeschützte Mauer an der zukünftigen großen Bushaltestelle in Bahnhofsnachbarschaft wenigstens als Nachbau erhalten werden soll.

Der große Wurf, die Bushaltestellen in den Bahnhof zu integrieren, ist widerstandslos am Staat im Staate, dem Eisenbahnbundesamt, zerschellt. Wäre es nicht zielführend, für Großbaustellen wie den BER und eben auch die große Görlitzer Bushaltestelle und gleich auch noch den Berzdorfer See (Görlitzer See) ein Improvisationstheater für das Projektmanagement zu engagieren?

Für den allseits informierten Bürger ebenfalls wichtig: Auch 2014 musste die Feuerwehr mehrfach ausrücken und es wurde in Gartenlauben eingebrochen, motorisierte und unmotorisierte Fahrzeuge verschwanden abschiedslos auf Nimmerwiedersehen und allerlei einer Weltstadt würdige Kleinkriminalität wurde registriert.

Aus Land


Auch das Thema Ausländer - in Form von Kriegsflüchtlingen und weiteren Asylbewerben und Asylanten - bewegt die einheimische Bevölkerung und es polarisiert.

Während ein Mann der drastischen Worte lernen musste, dass die Öffentlichkeit wie auch von Standes wegen sich tief betroffen Zeigende sensibler sind als gedacht und entsprechend zurückruderte, sollte ein hochwohllöbliches Görlitzer Bündnis, das Flüchtlinge willkommen heißt, über Vergebung nachdenken. Wir müssen akzeptieren, dass es unterschiedliche Auffassungen über Hilfe gibt, die in ihren Zielen - ein menschenwürdiges Leben in friedlicher Umgebung - so unterschiedlich gar nicht sind: Kurzfristige Nothilfe für Ankommenden, mittel- und langfristige Hilfe, damit Staaten besser regiert und ethnische wie religiöse Konflikte beigelegt werden, schließen einander nicht aus. Zum Leben in einer besseren Welt gehört auch zu überdenken, wie wir selbst leben, wie wir konsumieren und Ressourcen nutzen, und vor allem, wie wir mit Menschen umgehen, die so anders geprägt sind.

Nun sind wir doch noch bei einem ernsten Thema gelandet, aber ausklammern kann man das nicht. Nehmen wir uns doch vor, dass 2015 so viel wie möglich besser werden soll: Im Umgang mit anderen Menschen, im Verständnis der Behörden für die Bürger und im Verständnis der Bürger für die Behörden, im Umgang mit Ausländern (vor allem im Inland!), in der fairen Bezahlung von Arbeitnehmern, ohne Arbeitgeber zu ruinieren, beim eigenen verantwortungsvollen Umgang mit der Freiheit, die viele als allzu selbstverständlich hinnehmen, und immer dort, wo es um Miteinander und Menschenwürde geht.

Lassen wir uns nicht verhärten,

wünscht sich Ihr Fritz R. Stänker für das Jahr 2015!

Ergebnis: 2015 wird...

alles besser! (11.6%)
 
vieles besser! (37.2%)
 
nicht besser. (37.2%)
 
minusbesser. (14%)
 
Nichtrepräsentative Umfrage
Umfrage seit dem 30.12.2014
Teilnahme: 43 Stimmen
Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: Fritz Rudolph Stänker | Foto: jill111 / Jill Wellington, pixabay, Lizenz CC0 Public Domain
  • Erstellt am 30.12.2014 - 07:57Uhr | Zuletzt geändert am 30.12.2014 - 09:24Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige