Datenrettung nimmt an Bedeutung zu

Markersdorf, 18. September 2017. Von Dipl.-Ing. Thomas Beier, Fachingenieur für Informatik. Ein gutes dutzend Jahre sind wir jetzt mit beiermedia.de am Markt und bieten vielfältige kundenorientierte Lösungen – um den Kern zu nennen – rund um Internetadressen, das Webhosting, Webseiten, Öffentlichkeitsarbeit, Grafik und Film sowie Online Nachrichten und Werbung an. Dabei kommt uns das Know-how aus der 1994 gegründeten, parallel zum Medienunternehmen freiberuflich geführten Beier Consulting zugute, was uns in wichtigen Bereichen zum Nutzen unserer Kunden einen Vorsprung vor anderen Anbietern sichert. Heute möchte ich jedoch die Datensicherheit in den Mittelpunkt stellen.
Abbildung oben: Wer eine nicht reagierende Festplatte selber öffnet, hat im Grunde schon verloren, wenn er den Zugang zu seinen Daten wiederhaben möchte.

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Daten sichern – Daten retten

Für uns hat Datensicherheit zwei Aspekte: Neben der sicheren Datenübertragung bzw. dem sicheren Datenzugriff ist das die Sicherheit gespeicherter Daten vor Verlust. Wer seine Internetdomain und den Webspace für seine Webseite und seinen E-Mail-Verkehr bei uns hostet, aber versehentlich seine E-Mails gelöscht hat oder seine Webseite "abgeschossen" hat, kann sich darauf verlassen, dass vom Internetserver regelmäßig Backup-Sicherungskopien gezogen werden. Praktisch heißt das im Fall der Fälle, ein Anruf oder eine E-Mail genügen und der zuletzt gesicherte Stand wird schnellstens wieder hergestellt.

Doch wie ist es mit Daten, die man zuhause aufbewahrt? Generell gilt zunächst, dass von allen Daten mindestens eine Sicherungskopie existieren sollte, von Daten die unwiederbringlich und zugleich wichtig sind, mindestens zwei. Sicherungskopien sollten stets auf eigenen Sicherungsdatenträgern gespeichert werden, entweder bei entsprechenden Anbietern im Internet (in der Cloud) oder auf separaten Speichermedien, die man selbst aufbewahrt. Für kleinere Datenmengen sind optische Speichermedien wie CD oder DVD ausreichend, flexibler sind USB-Sticks oder externe Festplatten, die ebenfalls über USB angeschlossen werden können.

Kostengünstig sind Einbau-Festplatten, die extern über einen Adapter verwendet werden. Wer hier übrigens auf Zwei-Terabyte-Platten setzt und diese mit dem Master Boot Record (MBR) System formatiert (im Gegensatz zum neueren GUID), kann gegebenenfalls auch mit älteren Betriebssystemen zugreifen. Zwei Terabyte-Platten können außerdem den Vorteil mit sich bringen, so zumindest unsere Erfahrung, dass bei ihnen im Falle einer Beschädigung eine Datenrettung mit höherer Wahrscheinlichkeit gelingt als bei Festplatten mit größerem Speichervermögen.

Im Falle eines Falles

Festplatten werden häufig mechanisch beschädigt, indem sie herunterfallen oder Vibrationen ausgesetzt werden. Hinzu kommen Feuchtigkeitsschäden, beispielsweise durch Hochwasser.

Ist eine Festplatte nass geworden, gilt: Keine Experimente, also keine Trocknungsversuche, keine Startversuche! Richtig ist, die Festplatte, so wie sie ist (also nass und luftdicht in Folie verpackt), schnellstens (wegen der Korrosion) an ein professionelles Datenrettungsunternehmen wie CBL in Kaiserslautern, wo wir selbst gute Erfahrungengemacht haben, einsenden. Auch bei mechanischen Schäden ist je nach Schadensereignis, Speicherkapazität und Festplattentyp die Option zur Datenrettung gegeben. Bei CBL fallen übrigens erst dann Kosten an, wen sichergestellt ist, dass überhaupt Daten gerettet werden können.

Die Bedeutung der Datenrettung nimmt zu. Dazu trägt die rasant steigende Nutzung von mobilen Computern und Smartphones bei, den diese Geräte unterliegen naturgemäß höheren Beanspruchungen und Einwirkungsrisiken. Zum anderen werden oft – aus Zeitmangel oder weil technisch nicht anders möglich – für eine gewisse Zeit keine Datensicherungen vorgenommen. Beispiele? Wer seine Urlaubsfotos und -videos aus der Kamera auf den Computer verschiebt, also dabei zugleich die Datenquelle löscht, hat das Prinzip der doppelten Datenhaltung fahrlässig verletzt. Wenn jetzt das Speichermedium im Computer aussteigt, der Kameraspeicher aber schon wieder überschrieben ist - dumm gelaufen. An anderer Stelle, wo Daten gerade erst generiert werden, besteht von Natur aus noch keine Sicherungskopie. So ist es beispielsweise beim Schreiben eines Textes oder bei einer Videoaufzeichnung auf Festplatte oder Speicherstick. Auch, wenn der Speicher einer Überwachungskamera zerstört ist, liegt alle Hoffnung bei den Datenrettern.

Chancen für die Datenwiederherstellung bestehen grundsätzlich bei allen Speichermedien: CD, DVD, Speicherkarten und USB-Sticks, Magnetbandspeicher, mechanisch-magnetische Festplatte, SSD-Festplatte und RAID-Systemen, bei denen mehrere Festplatten gekoppelt sind. Wichtig ist aber: Jeder unprofessionelle Versuch, Daten zu retten, verringert die Erfolgswahrscheinlichkeit. Der Selbstversuch bei der Datenrettung sollte sich (für erfahrene Leute) auf drei Fälle beschränken: Versehentliches Löschen, versehentliches Formatieren und Totalabsturz des Computerbetriebssystems.

Die Do's und Don'ts im Umgang mit Daten

Umgang mit Sicherungskopien:
  • Sicherungskopien getrennt vom Rechner aufbewahren, anderer Raum, anders Haus
  • ist ein Original-Datenträger defekt, nicht mit der Sicherungskopie arbeiten, sondern davon erst einmal eine Arbeitskopie anfertigen
  • Sicherungskopien in Abständen auf Lauffähigkeit prüfen, optische Datenträger ggf. umkopieren

Defekte Datenträger:
  • Sobald eine Beschädigung festgestellt ist: Keine weiteren Versuche vornehmen, ausschalten bzw. vom Computer trennen
  • Nicht mit "Datenrettungssoftware" experimentieren!
  • Datenträger nie öffnen, keine Änderungen an der Elektronik vornehmen
  • Keine "Experten" ranlassen, sondern sich nach einem wirklich professionellen Datenretter umsehen

Mehr:
Zu den aktuellen Möglichkeiten der Datenrettung


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  • Erstellt am 18.09.2017 - 16:51Uhr | Zuletzt geändert am 18.09.2017 - 19:11Uhr
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