Blitz für Kids 2009 - Kinder stoppen Temposünder

Sachsen. Vom 21. September bis 2. Oktober 2009 messen Polizeibeamte landesweit vor ausgewählten Grundschulen verstärkt die Geschwindigkeit. Die Aktion „Blitz für Kids“ ist die traditionelle zweiwöchige Verkehrssicherheitskampagne, die die sächsische Polizei inzwischen zum 15. Mal durchführt. Der ADAC Sachsen e. V. ist zum 12. Mal mit von der Partie.

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Kinder stoppen Temposünder

In der ersten Aktions-Woche vom 21. bis zum 25. September 2009 heißt es wieder: „Kinder stoppen Temposünder!“. Autofahrer, die von der Polizei beim zu schnellen Fahren ertappt worden sind, werden dann von Schulkindern der vierten Klassen auf ihr Fehlverhalten hingewiesen. Die Kinder fordern die „Verkehrssünder“ auf, künftig die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht zu überschreiten und überreichen zur Ermahnung Handzettel als „gelbe Karte“. Fahrzeugführer, die vorschriftsmäßig gefahren sind, erhalten von den Schulkindern grüne Karten mit der Aufschrift „Danke“.

In der darauf folgenden Woche vom 28.09. bis 02.10.2009 wird an denselben Stellen nochmals ohne Beteiligung der Schulkinder kontrolliert.

Pro Kontrolle mehr als fünf Geschwindigkeitsüberschreitungen

Im vergangenen Jahr wurden im Rahmen der zweiwöchigen Aktion bei insgesamt 429 Geschwindigkeitskontrollen 2.185 Überschreitungen festgestellt. Die höchste Überschreitung betrug 57 km/h - also 57 km/h über der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit. Dieser Fahrzeugführer hätte sein Auto mit Sicherheit nicht mehr rechtzeitig vor einem auf die Straße laufenden Kind zum Stehen gebracht. Seit dem 1. Sptember 2009 wird ein derartiger Geschwindigkeitsverstoß mit 4 Punkten, 2 Monaten Fahrverbot und 280 Euro Bußgeld geahndet.

In diesem Zusammenhang erinnert das Innenministerium daran, dass der Anhalteweg bei der häufig vor Schulen angeordneten Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h bei trockener Straße ca. 13 m beträgt. Wird nur 10 km/h zu schnell gefahren, so erhöht sich der Anhalteweg auf fast 20 m, bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h verdoppelt er sich auf ca. 26 m.

Reale Gefahr

Wie stark die jungen Verkehrsteilnehmer gefährdet sind, dokumentiert die folgende Bilanz:

Im Jahr 2008 verunglückten insgesamt 1.145 Kinder, davon vier tödlich (zwei Kinder als Mitfahrer in PKW, ein Kind als Fußgänger und ein Kind als Radfahrer). Die Zahl der verletzten Kinder sank auf den niedrigsten Stand seit 1995, als es mehr als 3.000 verletzte Kinder gab. Im jahr 2008 wurden 1.141 Kinder verletzt. Zu diesem Ergebnis dürften zweifellos die Maßnahmen der vergangenen Jahre zur Hebung der Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr, wie z. B. die Aktion „Blitz für Kids“ beigetragen haben.

Die sächsischen Schulkinder, die in diesem Jahr an der Aktion beteiligt sind, erhalten von den Trägern der Verkehrssicherheitskampagne „Blitz für Kids“, dem ADAC Sachsen und der sächsischen Polizei, für ihre Unterstützung kleine Präsente in Form von reflektierenden Bändern. Dadurch wird ein weiterer Beitrag zur Verkehrssicherheit der „Schützlinge“ in der bevorstehenden dunklen Jahreszeit geleistet.


Kommentar

Die Verkehrspsychologen mögen mich schelten, aber ich glaube felsenfest: Das Einhalten von vorgegebenen Tempolimits ist reine Gewöhnungssache - genau so wie deren Überschreitung.

Wer es nicht glauben will - und vor allem, wer sich daran gewöhnt hat, immer etwas zu schnell zu fahren, besonders dann, wenn keine Kontrolle zu erwarten ist - möge ein einfaches Experiment machen: Einfach mal drei Wochen konsequent nach Vorschrift fahren.

Ich darf prophezeien: In der ersten Woche fühlt man sich als Verkehrshindernis. In der zweiten Woche ärgert man sich schon über die Idioten, die beim Überholen die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten. In der dritten Woche aber wird das Fahren im Tempolimit zum Ausdruck von überlegener Gelassenheit.

Machen Sie den Selbstversuch,

Ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 20.09.2009 - 20:14Uhr | Zuletzt geändert am 20.09.2009 - 20:39Uhr
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