Görlitzer Adelsausstellungen machen Furore

Görlitz, 14. Juni 2014. Die Sonderausstellungen des Kulturhistorischen Museums Görlitz und des Schlesischen Museums zu Görlitz zum Adel machen Furore: Der Görlitzer Anzeiger listet die nächsten Veranstaltungstermine auf

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Das "Raubschloss" zu Quitzdorf

Sonntag, 15. Juni 2014, 14 Uhr
Führung durch die Sonderausstellung "Beharren im Wandel"
Das Kulturhistorische und das Schlesische Museum zu Görlitz am herzlich ein.

Mittwoch, 18. Juni 2014, 12 Uhr 12

Schönhof, Brüderstraße 8 (Nähe Untermarkt), 02826 Görlitz.
Sonderausstellung "Ritter, Junker, Edelleute. Der Ader der Oberlausitz in Mittelalter und Früher Neuzeit"
Kunstpause 12 nach 12, Thema: Die Turmhügelburg bei Quitzdorf.
Referent: Museumsleiter Dr. Jasper von Richthofen
Eintritt drei Euro, ermäßigt zwei Euro.
Hintergrund: Seit 1832 interessieren sich Wissenschaftler für das "Raubschloss" von Quitzdorf am Schwarzen Schöps. Auf einem künstlich aufgeworfenen Hügel von 17 x 25 Metern standen offenbar zwei kleinere Gebäude, die aus Holz mit Lehmbewurf errichtet worden waren. Eines der Gebäude scheint unterkellert gewesen zu sein. Um den Hügel herum befand sich ein etwa 14 Meter breiter Wassergraben, welcher von einem kreisförmigen Vorwall mit vorgelagertem Graben umgeben war.
Die in der Flussschleife gelegene Niederungsburg wurde im Vorfeld der Flutung der Talsperre Quitzdorf 1962 archäologisch untersucht. Gefunden wurden dabei eiserne Armbrustbolzen, Hufeisen sowie Keramik des 14. Jahrhunderts, darunter auch Gefäßreste mit roter Bemalung, die vermutlich in Zittau hergestellt wurden. Die Bartaxtklinge wurde 1962 dem Museum 1962. Die starke Verziegelung des Lehms und Brandreste verweisen auf eine gewaltsame Zerstörung. Der Besitzer der Turmhügelburg ist nicht überliefert

Donnerstag, 19. Juni 2014, 16 Uhr
Schönhof, Brüderstraße 8 (Nähe Untermarkt), 02826 Görlitz.
Arne Franke referiert im Kolleg zu "Die Schlösserlandschaft Schlesien - Erbe und Auftrag“.
Die Teilnahme kostet drei Euro, ermäßigt zwei Euro.
Hintergrund: Mit mehr als 3.000 Burgen, Schlössern und Herrenhäusern wies Schlesien eine der höchsten Konzentrationen an Adelssitzen in Europa auf. Viele wurden infolge des Zweiten Weltkriegs zerstört, viele verfielen zu Ruinen. Dennoch sind die baulichen Spuren des Adels nach wie vor im gesamten Land in unterschiedlichen Erhaltungszuständen präsent und werden zunehmend als "gemeinsames Kulturerbe" von Deutschen und Polen respektiert und gepflegt.
Der Vortrag illustriert mit historischem und aktuellem Bildmaterial zahlreiche Revialisierungsprojekte, die in den letzten 15 Jahren in Schlesien realisiert werden konnten. Neben dem inzwischen in Deutschland und Polen bekannten Schloss Lomnitz (Łomnica) und weiteren Schlössern des Hirschberger Tals (Kotlina Jeleniogórska) werden etliche bisher kaum publizierte Projekte präsentiert, die jüngst begonnen wurden, bereits in der Fertigstellung begriffen sind - oder nach wie vor auf das Engagement ihrer Eigentümer warten.

Arne Franke arbeitet seit 2010 als Honorardozent für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Freie Universität Berlin. Zuvor war er freiberuflicher Autor. Des Weiteren hat er konzeptionell als Projektleiter und Mitautor an mehreren Dauerausstellungen zur Geschichte Schlesiens gewirkt, u. a. der deutsch-polnischen Wanderausstellung "Das Tal der Schlösser und Gärten. Das Hirschberger Tal in Schlesien. Ein gemeinsames Kulturerbe“ für den Verein "Monumenta Silesiae“ e.V., Görlitz, in Zusammenarbeit mit dem Riesengebirgsmuseum (Muzeum Karkonoskie) in Hirschberg. Die Ausstellung befindet sich heute als Dauerausstellung auf Schloss Lomnitz. Seit 1998 übernimmt Arne Franke auch akademische Reiseleitungen, vornehmlich nach Polen/Schlesien und Rumänien/Siebenbürgen, u. a. für die Academia Baltica, Lübeck; Europäische Akademie Mecklenburg-Vorpommern, Waren; die Denkmalakademie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Görlitz sowie seit 2013 für den Seminarreiseveranstalter Les-Grands-Tours, Eschborn.

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  • Quelle: red | Foto: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 14.06.2014 - 00:30Uhr | Zuletzt geändert am 14.06.2014 - 03:40Uhr
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